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Entscheidung im Kölner RatBadeverbot im Rhein soll kommen – nach Vorbild Düsseldorf

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01.07.2025, Köln: Abkühlung am Rhein in Rodenkirchen ist eine Gefahr. Foto: Arton Krasniqi

Köln-Rodenkirchen: Das Baden im Rhein ist gefährlich – nicht allen ist das bewusst. (Archivbild vom Juli 2025)

In Köln soll grundsätzlich das Schwimmen im Rhein verboten werden. Ein besonders striktes „Betretungsverbot“ wurde aber abgelehnt.

In seiner letzten Sitzung vor der Kommunalwahl am 14. September hat eine breite Mehrheit der Parteien im Kölner Stadtrat am Donnerstagabend (4. September) für ein Badeverbot im Rhein gestimmt. Die Kölner Stadtordnung soll dahingehend geändert werden. Knöcheltief soll man sich aber weiterhin im Wasser aufhalten dürfen.  

Geändert wurde damit die Beschlussvorlage der Verwaltung, die ein grundsätzliches Betretungsverbot befürwortet hatte. Damit soll es weiterhin erlaubt sein, im flachen Wasser des Uferbereichs zu stehen. Der Leiter des Kölner Ordnungsamtes, Ralf Mayer, hatte dagegen für eine strikte Regelung plädiert und mit der generellen Gefahr argumentiert, die vom Rhein ausgeht. „Unvorhersehbare Gefahren bestehen bereits im unmittelbaren Uferbereich“, war die Begründung der Stadt gewesen. Auch Diskussionen mit Rhein-Besucherinnen und -Besuchern könne man sich so sparen.

Badeverbot: Düsseldorf als Vorbild für Köln

SPD, CDU, Grüne, Volt und Linke setzten sich aber am Donnerstag mit ihrem Änderungsantrag durch. Gerrit Krupp von der SPD sagte, im Plan der Verwaltung habe man eine „überschießende Tendenz“ erkannt. „Ganz ausnahmsweise“ sei Düsseldorf hier ein Vorbild für Köln. In Düsseldorf gibt es ebenfalls kein generelles Betretungsverbot, der Aufenthalt im knöcheltiefen Wasser ist hier erlaubt. Die Grünen verwiesen ebenfalls auf den „breit getragenen“ Änderungsantrag.

Ebenfalls Bestandteil des Antrags von SPD, CDU, Grünen, Volt und Linken: Die Stadt soll prüfen, ob nicht bestimmte Flächen des Rheinufers fürs Schwimmen geöffnet werden können. Auch an den Seen auf Kölner Stadtgebiet sollen nach Möglichkeit mehr Badestellen geschaffen werden.

Die FDP sprach sich ebenso wie die AfD grundsätzlich gegen ein Badeverbot aus.

Zehn Todesfälle im Rhein in diesem Jahr

Bei Verstößen gegen das nun beschlossene Badeverbot droht ein Bußgeld von bis zu 1000 Euro. In Düsseldorf war kürzlich eine Verordnung zum Badeverbot erlassen worden, die Stadtordnung war allerdings nicht geändert worden. Nach Düsseldorf hatten auch Neuss, Meerbusch, Krefeld und zuletzt Dormagen und Düsseldorf entsprechende Badeverbote für den Rhein verhängt. Hintergrund sind zahlreiche Badetote in diesem Sommer im Rhein. Nach Daten der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) gab es in NRW in diesem Jahr bis Ende Juli bereits zehn Todesfälle.

Bisher war das Baden in Köln im Rhein nicht grundsätzlich verboten gewesen. Lediglich in einzelnen Bereichen wie in der Nähe von Bauwerken wie Kaimauern galt ein Verbot, also auch in der Innenstadt. Lange galt als unklar, wer für ein Badeverbot an der Bundeswasserstraße Rhein verantwortlich ist. Kommunen, Land und Bund schoben sich die Verantwortung zu. Düsseldorf klärte dann in diesem Sommer die Zuständigkeiten und handelte schnell, woraufhin die anderen Städte folgten.