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Vier Einsätze am WochenendeWo das Baden im Rhein in Köln verboten ist und was die DLRG sagt

Lesezeit 3 Minuten
02.04.2025, Köln: Das sommerliche Wetter lockt die Kölnerin und Kölner an den Rhein am Ufer in Rodenkirchen. Die Gefahr: die Strömung und die Tiefe des Flusses. Foto: Arton Krasniqi

Das Baden am Rhein wie hier in Köln-Rodenkirchen ist gefährlich (Archivbild vom April 2025).

In Köln zog es zahlreiche Menschen am Wochenende an den Rhein. Viele begaben sich auch ins Wasser – trotz der Gefahren. 

Die hohen Temperaturen über das ganze Fronleichnams-Wochenende hinweg haben viele Menschen im Rheinland auf der Suche nach einer Abkühlung an die Gewässer getrieben. Die Kehrseite des Andrangs an Seen und am Rhein: Es gab mehrere Badeunfälle in Köln und im Umland. So starb im Badebereich des Rather Sees ein dreijähriger Junge. Wie es zu dem Unglück kam, ist bislang völlig unklar. Am Silbersee in Leverkusen starb am Sonntagabend ein 40-jähriger Mann.

Nicht nur an den Badeseen im Rheinland, sondern auch am Rhein herrschte reger Andrang. So war das Ufer in Köln-Rodenkirchen am Wochenende gut besucht, und viele Menschen suchten Abkühlung im Wasser. Das mag aufgrund der Hitze verständlich sein, allerdings warnen Stadt Köln, Feuerwehr und DLRG jedes Jahr aufs Neue vor den Gefahren, die der Rhein mit sich bringt.

Rechtlich ist es so, dass es kein allgemeines Badeverbot im Rhein gibt, wie Alexander Lustig, stellvertretender Leiter der DLRG Köln, erläutert. Zuständig ist anders als bei den Seen auch nicht die Stadt Köln, sondern das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt. Der Rhein ist eine Bundeswasserstraße und fällt damit nicht in die Kompetenz der einzelnen Kommunen. Die Beschilderung für ein Schwimmverbot und vor allem die Durchsetzung wäre überhaupt nicht machbar.  

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Dennoch gibt es für einzelne Bereiche des Rheins durchaus Schwimmverbote, so in Bereichen mit besonders starker Strömung, häufig von Schiffen frequentierten Gebieten oder Bauwerken, wie Lustig erklärt. In Köln gilt für den gesamten Bereich der Innenstadt ein Verbot, so beispielsweise auch an der Rheinpromenade in Deutz. Im Umfeld von Kaimauern und Anlegern ist dies auch selbstverständlich.

Große Gefahr durch Strömung im Rhein

An den sandigen Buchten in Rodenkirchen gibt es allerdings kein Verbot, daher sind auch der Polizei die Hände gebunden, wenn sie wie am Wochenende Menschen im Wasser sieht. Allerdings wird dringend davon abgeraten, auch nur bis zu den Knöcheln in den Rhein zu steigen. Dies betrifft nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene.

„Wir erleben es immer wieder an heißen Tagen, dass die Leute ins Wasser gehen, ohne sich der Gefahren bewusst zu sein“, sagt Lustig. Die Strömung ist unberechenbar und überfordert selbst gute Schwimmer. Schiffe „saugen“ das Wasser an und lassen den Wasserpegel fallen. Wer dann weiter ins Wasser geht, wird von der anschließenden „Flut“ überrascht. 

Köln-Rodenkirchen: Direkt nach Feuerwehr-Einsatz schwimmen die Nächsten los

In Bonn gab es am Wochenende einen Großeinsatz auf der Suche nach Schwimmern im Rhein. Diese konnten sich glücklicherweise selbst retten. In Köln wurden die Rettungskräfte laut Auskunft der Feuerwehr am Wochenende viermal alarmiert. In zwei Fällen kamen die Schwimmer auch hier alleine aus dem Wasser. Einmal entpuppte sich eine vermeintliche Person im Wasser als Treibholz. In einem weiteren Fall konnte niemand gefunden werden, nachdem ein Augenzeuge den Notruf gewählt hatte.

Alexander Lustig von der DLRG sagt zu einem Einsatz in Rodenkirchen am Samstag: „Die Feuerwehr war noch nicht weg, da waren die Nächsten schon wieder hinausgeschwommen“. Die Warnungen scheinen bei vielen also nicht wirklich anzukommen.  

Anders als für den Rhein ist für die Seen die Stadt Köln zuständig. Hier gilt ein generelles Badeverbot, wie Lustig erklärt. Eine Ausnahme bilden hier nur die explizit als Badestellen ausgewiesenen Bereiche. Dies bedeutet aber dennoch nicht, dass diese Abschnitte überwacht werden, es ist also auch hier höchste Vorsicht geboten. So sind beispielsweise zusätzlich zum Blackfoot Beach in der Satzung zum Fühlinger See seit 2024 zwei weitere Badestellen festgeschrieben. Diese sind durch Bojen gekennzeichnet. Die DLRG ist dort allerdings nicht vertreten.