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Monkey's Island geschlossenDiese Bade-Alternativen gibt es in Köln

Lesezeit 4 Minuten
Badegäste sonnen sich an einem Seeufer. Andere schwimmen im Wasser.

Am Fühlinger See haben seit dem vergangenen Jahr zwei neue Badestellen geöffnet.

Kostenloses Schwimmen ist aktuell in Köln nur am Fühlinger See möglich.

Wer an diesen warmen Tagen eine Abkühlung nötig hat, aber keinen Eintritt bezahlen möchte, ist in Köln aktuell auf den Fühlinger See angewiesen: Seit dem vergangenen Jahr ist hier das Schwimmen auch außerhalb des Naturfreibads „Blackfoot Beach“ an zwei Badestellen offiziell gestattet. Diese liegen an dem über die Neusser Landstraße erreichbaren See eins und am See sieben, zu dem die Oranjehofstraße führt.

Der Stadtrat hob dafür ein vierzig Jahre lang geltendes Verbot auf, gegen das auch Kölnerinnen und Kölner in Form einer Petition protestiert hatten. Zwar war es in der Vergangenheit immer wieder zu Badeunfällen gekommen, aber ein 2022 für die Verwaltung erstelltes Gutachten ergab, dass es an beiden Stellen haftungsrechtlich möglich ist, das Baden auf eigene Gefahr zu erlauben. Eine Aufsicht gibt es dort nicht, Bojen grenzen die Badezonen ab.

Strandbäder kosten in der Regel Eintritt

Das Strandbad „Blackfoot Beach“ wird beaufsichtigt, dafür kostet es aber Eintritt. Die Betreibergesellschaft empfiehlt, sich schon vorher online ein Ticket zukaufen, weil nicht garantiert werden könne, dass vor Ort ausreichend Plätze verfügbar sind. Für Erwachsene kostet der Eintritt 6,30 Euro, für Jugendliche bis 17 Jahre 4,20 und für Kinder bis zum Alter von fünf Jahren einen Euro. Eine Erstattung ist nicht möglich.

Auf der Schäl Sick haben Kölner Badegäste zwei Seen zur Auswahl: seit 2023 betreibt die Firma Wake-Club Cologne den Badestrand am Rather See. Ähnlich wie am Fühlinger See widersetzten sich auch hier viele Schwimmer in der Vergangenheit dem geltenden Verbot. Jahrelang war sich der Stadtrat darüber uneinig, wie die zwischen Neubrück und Rath-Heumar gelegene ehemalige Kiesgrube genutzt werden soll. Schließlich entschied man sich dazu, ein Drittel des Sees als Freizeitanlage freizugeben. Der Rest ist für den Naturschutz vorgesehen.

Freibad-Ampel der Köln Bäder erleichtert Planung

Wie der Name verrät, bietet der Wake-Club auch die Möglichkeit, sich mit Wasserski oder Wakeboard über den Rather See ziehen zu lassen. Das Angebot reicht von Schnupper-, über Einsteiger- bis hin zu Fortgeschrittenenkursen. Der Zutritt zum Sandstrand ist für Kinder bis einschließlich vier Jahre frei. Für Erwachsene kostet der Eintritt 5,80 Euro, für Kinder bis einschließlich 17 Jahre 3,80. Auch hier kann das Ticket bereits im Vorhinein online erworben werden. Vor Ort sind die Karten zwanzig Cent teurer.

Ein weiterer Badesee im Rechtsrheinischen ist das Naturfreibad Vingst, das die Köln Bäder betreiben. Der an dem Baggersee gelegene Sandstrand sei eigentlich „kapazitätslos“, sagt Betriebsleiter Marc Riemann. „An Spitzentagen hatten wir hier schon 6000 Besucher, da wäre aber noch deutlich mehr gegangen.“

Die Regel ist, dass kein Freibadwetter ist.
Marc Riemann, Leiter des Kölner Bäderbetriebs

Grundsätzlich seien zwischenzeitliche Einlassstopps in den Freibädern angesichts der steigenden Temperaturen zwar immer möglich, aber die Ausnahme, führt Riemann weiter aus: „Mit unserer Erfahrung der vergangenen Jahren können wir ziemlich genau abschätzen, wann das der Fall ist. An einem Wochenende mit 32 Grad gehen zum Beispiel ungefähr 6000 Besucher ins Müngersdorfer Stadionbad. Richtig voll ist es aber erst bei 10.000 Badegästen.“

Dafür brauche es Spitzenwerte um die 38 Grad. Die sogenannten Hundstage seien erfahrungemäß in der zweiten Hälfte der Sommerferien im August zu erwarten. Wer nicht draußen in der Schlange stehen möchte, dem empfiehlt der Betriebsleiter, im Vorhinein ein E-Ticket zu kaufen: „Damit kann man einfach an den Kassen vorbei und durchs Drehkreuz gehen.“

Über die rund 120 Tage dauernde Freibadsaison gesehen, seien „die richtig heißen Tage“ aber selten, so Riemann. „Die Regel ist, dass kein Freibadwetter ist.“ Damit die Bäder vorausschauend planen können, setzen sie seit Jahren auf die Freibad-Ampel. Bis zu drei Tage im Voraus können Badegäste online einsehen, welche Freibäder bei welcher Wetterlage geöffnet sind. „Das hilft nicht nur den Besuchern, es ist auch wirtschaftlicher, da wir frühzeitig wissen, mit viel Mitarbeitenden wir planen müssen und keine Energiekosten verschwenden“, erklärt er.

Außerhalb der Stadtgrenzen existiert eine weitere kostenlose Bademöglichkeit. Im bei Brühl gelegenen Bleibtreusee, der für seine „sehr gute“ Wasserqualität bekannt ist, darf unentgeltlich geschwommen werden. Er ist damit der einzige Baggersee im Ville-Gebiet, in dem das Baden gratis und legal möglich ist.