Kommentar zu Impfungen im BauhofArgumentation der Kölner Verwaltung überzeugt nicht

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(Symbolbild)

Köln – Grundsätzlich ist jedem Menschen eine Corona-Impfung zu gönnen, das steht außer Frage. Dennoch existiert aus einem guten Grund eine Impfreihenfolge, die sicherstellen soll, dass zunächst diejenigen Schutz erhalten, die besonders gefährdet sind sowie diejenigen, die dafür Sorge tragen, dass das Gesundheitssystem und zentrale Teile der Verwaltung während dieser Pandemie funktionieren.

Noch ist es nicht gelungen, in Köln alle Vorerkrankten zu impfen, die im Fall einer Infektion mit einem besonders schweren Krankheitsverlauf oder sogar mit dem Tod rechnen müssen. Dabei handelt es sich auch um junge Menschen, die voll im Leben stehen und im Beruf leistungsfähig sind. Sie zu schützen, muss ein vorrangiges Ziel sein.

Die schwächsten Kölner müssen zuerst geschützt werden

Das gilt ebenso für die Gruppe der 70- bis 79-Jährigen, die erst in diesen Tagen ihre Impftermine vereinbaren können. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass auch sie bei einer Corona-Infektion besonders hohen Risiken ausgesetzt sind. Bis sie durchgeimpft sind, wird bereits der Sommer angebrochen sein.

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Angesichts dieser Ausgangssituation, in der die Schwächsten noch nicht geschützt sind, sendet die Stadtverwaltung kein gutes Signal nach außen, wenn sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des städtischen Bauhofs in der Impfreihenfolge vorzieht. Das Argument, es handele sich um Personal der kritischen Infrastruktur, überzeugt nicht, wenn das Verfüllen von Schlaglöchern zu den wichtigsten Aufgaben gehört.

Nach dieser Logik müssten längst sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Supermärkten und Bäckereien geimpft sein, denn ihr tägliches Risiko während der Arbeit zu erkranken, ist sicher höher als das eines Bauarbeiters, der an der frischen Luft den Asphalt flickt.

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