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Kölner bekommt 80 MailsFake-Shops bieten Atemmasken zum Schutz vor Corona an

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Im Internet gibt es derzeit tausende Angebote für Schutzmasken. Hinter manchen verbergen sich Kriminelle. Mit einer Bestellung wollen die Betrüger nur an die Daten der Käufer gelangen.

  • Obwohl die Zahl der Straftaten in der Coronakrise zurückgeht, nutzen einige Kriminelle die Unsicherheit vieler Menschen in der Coronakrise für ihre Machenschaften aus.
  • Zuletzt kursierten dutzende Mails, in denen Atemschutzmasken angeboten werden, die wohl gar nicht existieren.
  • Für die Kölner Polizei ist diese Masche ein großes Ärgernis.

Köln – Inzwischen kann Klaus Krämer die Mails kaum noch zählen, die ihm weismachen wollen, er brauche dringend Atemschutzmasken. Die Guten, Sicherheitsstandard FFP 2, damit schütze er nicht nur andere, sondern auch sich selbst vor Corona, heißt es in den Mails. Die braucht man jetzt, um guten Gewissens vor die Tür gehen zu können. Am besten gleich im Viererpack, sicher ist sicher. Mittlerweile, schätzt Krämer (Name geändert), sind es 80 derartige Mails, die in seinem Posteingang liegen. Von Kriminellen, die die Not in der Coronakrise ausnutzen, um Kasse zu machen. 

„Der Text in den Mails ist immer identisch, nur die Absender unterscheiden sich“, sagt der 71-Jährige. Vergangenes Wochenende fing es an, doch der Kölner fiel nicht auf das vermeintliche Angebot rein und alarmierte die Polizei. Die ermittelt nun – und warnt die Kölner vor derartigen Angeboten. Mehrere Anzeigen seien in den vergangenen Tagen von Bürgern eingegangen, die ähnliche Mails erhalten haben.

Hinter der Masche stecken in der regel Fake-Shops

„Dabei geht es meistens entweder darum, Daten abzugreifen, oder an das Geld der Adressaten zu kommen", sagte ein Polizeisprecher dem „Kölner Stadt-Anzeiger". Dahinter stünden in der Regel Fake-Shops, die in Wahrheit gar keine Waren haben, um sie liefern zu können, aber trotzdem vorher kassieren. „Manche fallen darauf rein und warten dann vergeblich tage- oder wochenlang auf die Ware“, so der Polizeisprecher.

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Den Tätern auf die Spur gekommen ist die Polizei noch nicht. Ebenso ist noch unklar, wer am Montag vergangener Woche auf der Schanzenstraße in Mülheim 50.000 Atemschutzmasken aus einem Lager der städtischen Kliniken gestohlen hat. Ob es einen Zusammenhang gibt und die Masken nun zu horrenden Preisen per aggressiver Mail-Werbung angeboten werden, wird noch geprüft.

Polizei warnt: Keine Mails von unbekannten Absendern öffnen

Auch andere Mails, die etwa vorgeben von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder von Banken und Sparkassen zu stammen und wichtige Warnungen bezüglich der Corona-Pandemie zu enthalten, sind derzeit im Umlauf und enthalten in Wahrheit eine Schadsoftware. Polizei und WHO warnen eindringlich, keine Mails von unbekannten Absendern zu öffnen.

Die Unsicherheit vieler in Zeiten der Coronakrise haben zuletzt auch andere Kriminelle ausgenutzt. Zwei als Mediziner verkleidete Betrüger gaben bei einer Seniorin in Mülheim an der Haustür vor, einen Coronatest machen zu wollen, wahrscheinlich, um sich Zutritt zu ihrer Wohnung zu verschaffen. Die 82-Jährige rief die Polizei, die Betrüger zogen ab. Einen ähnlichen Fall in Köln hat es seither nicht mehr gegeben.

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