Anmeldungen dringend gesuchtStadt will vier neue Schulen in Köln unbedingt starten

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Eine Schule in Container-Bauweise

Das Interim des Gymnasiums Nippes im Toni-Steingass-Park

Was passiert, wenn es zu wenig Anmeldungen gibt? Die Schulen in Ossendorf, Nippes, Vogelsang und Rondorf werben mit innovativen Konzepten.

Der Countdown für die verlängerte Anmeldephase für die vier neuen weiterführenden Schulen läuft Ende dieser Woche aus. Damit steigt bei den Schulleitungen und bei der Stadt die Anspannung, ob genug Eltern sich entscheiden, ihr Kind anzumelden. Konkret gibt es noch zu wenig Anmeldungen und damit noch Plätze auf der Gesamtschule „Am Wassermann“ und der Gesamtschule Ossendorf, die beide zunächst im Snake-Gebäude in Vogelsang starten werden. Zudem an den neuen Gymnasien in Nippes und in Rondorf.

Was passiert, wenn bis Freitag die für die Gründung erforderliche Mindestzahl bei den Anmeldungen nicht zustande kommt? Ist die Schulgründung dann gescheitert? Auf diese Frage reagieren sowohl Bezirksregierung als auch die Stadt reserviert. Dazu gebe man erst nach Abschluss des Verfahrens „eine abschließende Antwort“, hieß es aus der Bezirksregierung. Man sei dazu „in engem Austausch mit der Stadt als Schulträger“.

Nur hier ist ein Gymnasialplatz in Nippes garantiert

Die Stadt erklärte, ohne die erforderliche Mindestanzahl könnten die Schulen womöglich nicht starten. Es bestehe aber weiter Interesse an den neuen Standorten und man sei zuversichtlich, die Schulneugründungen vollziehen zu können. Die Antworten kann man wohl so interpretieren: Angesichts der großen Schulplatznot werden alle möglichen Wege ausgelotet, wie man die neuen Schulen an den Start bringen kann, selbst wenn die für eine Gründung vorgeschriebene Mindestzahl knapp unterschritten werden sollte. Einen Nicht-Start der Schulen wollen sowohl Stadt und Bezirksregierung in jedem Fall vermeiden und ziehen geschlossen an einem Strang.

Das Schulleitungsteam im künftigen Gymnasium Nippes: Julia Wiegmann und Maik Richter-Rost.

Das Schulleitungsteam im künftigen Gymnasium Nippes: Julia Wiegmann und Maik Richter-Rost.

Wichtig ist für Eltern zu wissen, dass die beiden neuen Gymnasien im regulären Anmeldeverfahren für die Gymnasien, das am 19. Februar beginnt, nicht mehr angewählt werden können. Eltern haben also nur noch jetzt die Chance, sich verbindlich einen Platz in Nippes oder Rondorf zu sichern – zumal etwa in Nippes im vergangenen Jahr viele Kinder an anderen Gymnasien des Stadtteils Absagen bekamen. Dabei werben beide Schulen damit, dass der vielleicht aus Elternperspektive vermeintliche Nachteil, in einem Interim starten zu müssen, durch innovative, engagierte Konzepte und eine überschaubare, kleine Schulgemeinschaft aufgewogen wird.

„Neue Schulen sind auch eine große Chance, weil es ein großes Gestaltungspotenzial gibt“, erläutert Julia Wiegmann, die designierte Schulleiterin des Nippeser Gymnasiums. Dort gibt es in einen rhythmisierten Unterricht mit 70-Minuten-Einheiten. Daneben gibt es an zwei Stunden pro Woche Projektunterricht. Dieser könne einzelnen Fächern zugeordnet werden oder fächerübergreifend gestaltet werden, so die Schulleiterin. Außerdem steht „Soziales Lernen“ in der fünften Klasse im Stundenplan.

Neben den klassischen Fremdsprachen wird auch Niederländisch angeboten. Dass die Schule im Toni-Steingass-Park auch für Schüler aus Longerich, Pesch oder auch aus Mülheim gut mit ÖPNV angebunden ist, ist ein weiteres Plus.

Chinesisch Lernen im Gymnasium Rondorf

Auch das Rondorfer Gymnasium startet mit einem eigenen Profil und mit Unterrichtseinheiten von 70 Minuten, um möglichst wenige Fachwechsel zu haben. Im Zentrum steht projektorientiertes und fächerübergreifendes Arbeiten sowie ein breites Sport- und Bewegungsangebot.

Nach Englisch ab der 5. Klasse werden ab Klasse 7 Französisch und Latein, sowie ab der 9. Klasse Spanisch angeboten. Außerdem wird Chinesisch in der Einführungsphase angeboten. Durch die neuen Schulen sollten 570 neue Schulplätze entstehen – davon 380 an Gesamtschulen. Dort gab es im vergangenen Jahr 700 Ablehnungen.

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