Stadtteil-TippsSechs Orte, die Sie in Junkersdorf kennen sollten

Idylle am Rande von Köln - der Stüttgenhof.
Copyright: Maike Walbroel
Köln-Junkersdorf – Junkersdorf ist ein Kölner Kleinod, ländlich, ruhig, aber alles andere als langweilig – Neben reichlich Natur mit vier Vorzeigewäldern findet sich höchst abwechslungsreiche Architektur: historische Gutshöfe, ein stilvolles Villenviertel samt zwei Kanälen und Kirchen in eigenwilliger Bauweise.
Der Stüttgenhof

Idylle am Rande von Köln - der Stüttgenhof.
Copyright: Maike Walbroel
Zwischen Feldern und Wiesen liegt – umgeben von einem Wassergraben – einer der ältesten Gutshöfe Kölns, erstmals 1271 urkundlich erwähnt. Der Hof hat sogar einen eigenen KVB-Halt mit Namen Stüttgenhof. Zwischen Dürener Straße und Aachener Straße liegen noch einige alte Gutshöfe, in vielen sind Wohnungen entstanden.
Den Stüttgenhof bewohnt nach wie vor die Besitzerfamilie, und auch Landwirtschaft betreibt sie noch. Die umliegenden Felder gehören zum Hof. Ein Spaziergang an den hübschen Junkersdorfer Höfen vorbei wird zur Zeitreise in frühere Jahrhunderte.
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St. Pankratius

Die Kirche St. Pankratius
Copyright: Maike Walbroel
Es ist das höchste, das beherrschende Bauwerk im Kern von Junkersdorf: St. Pankratius samt Turm. Wie auf einer grünen Insel – mit Brunnen im Atrium – liegt die katholische Kirche zwischen Bäumen und Sträuchern. Benannt ist sie nach einem Märtyrer, dessen Name aus dem Griechischen kommt und „der alles Beherrschende“ bedeutet.
Die Bauweise von St. Pankratius mit ihren vielen Ecken ist spannend und – ebenso wie das nahe evangelische Gotteshaus – futuristisch und historisch zugleich.
Wald-Welten

Der Grünzug West vom Waldlabor
Copyright: Martina Goyert
Im Jahr 2010 wurde auf einer großen Wiese an der Bachemer Landstraße das Waldlabor von Stadt, Rhein-Energie und Toyota eingerichtet. Hier werden vier verschiedene Waldtypen erforscht: Klimawald, Energiewald, Wandelwald und Wildniswald. Schilder informieren Wanderer über neuste Ergebnisse.
Dietrich-Bonhoeffer-Kirche

Die evangelische Dietrich-Bonhoeffer-Kirche in der Birkenallee
Copyright: Maike Walbroel
Sie sieht so ganz anders aus als ihre katholische Nachbarin – die St. Pankratius-Kirche liegt direkt um die Ecke – die evangelische Dietrich-Bonhoeffer-Kirche in der Birkenallee. Geweiht wurde sie erst im Jahr 1965, doch sie wirkt zeitlos – zwischen Raumschiff aus einer fernen Galaxie und mittelalterlicher Burg.
Einen interessanten Kontrast bildet dabei der weiß strahlende Kirchturm mit seinem Kreuz. Typisch für das grüne Stadtviertel ist hier auch die Wiese, die zwischen Straße und Kirche liegt. Leicht übersehen kann man das Gotteshaus schon: direkt davor steht eine Ansammlung grün belaubter Birken. An der Fassade erinnert ein rotes Transparent an das Luther-Jahr 2017 und damit an den Mann, der vor 500 Jahren die Reformation ausgelöst hat.
Ehemalige belgische Kaserne

Neben den alten Höfen gibt es in Junkersdorf auch ein richtiges Villenviertel: auf dem Gelände der ehemaligen belgischen Kaserne.
Copyright: Maike Walbroel
Neben den alten Höfen gibt es in Junkersdorf auch ein richtiges Villenviertel: auf dem Gelände der ehemaligen belgischen Kaserne. Und rundherum stehen schicke Villen mit riesigen Grundstücken und Blick auf den angrenzenden Park, Einfamilienhäuser sowie moderne Häuser an zwei Kanälen – die Szenerie erinnert an die niederländischen Städte mit ihren Grachten. Hier flaniert man über eine der kleinen Brücken zwischen Park, Adenauer-Weiher und einer Einkaufsmeile. Eins ist jedenfalls garantiert: Ruhe – mal abgesehen von Wasservögeln und den Autos der Anwohner.
Alte preußische Meilensteine

„Cöln – Dürener Bezirksstraße – gebaut 1830“ lautet die verwitterte Inschrift des alten preußischen Meilensteins.
Copyright: Maike Walbroel
Völlig unscheinbar und nicht gerade in einer schönen Umgebung steht einer der letzten erhaltenen preußischen Meilensteine – in einer Unterführung an der Dürener Straße. Von der Graffiti-besprühten Wand hebt er sich wenigstens etwas ab: „Cöln – Dürener Bezirksstraße – gebaut 1830“ lautet die verwitterte Inschrift. Mit dem Rundkopfmeilenstein bezogen sich die Preußen Anfang des 19. Jahrhunderts auf römische Traditionen, denn schon die Römer fertigten Meilensteine für wichtige Straßen.
Über 50 solcher Steine sollen einmal in Köln und Umgebung gestanden haben. Nun sind es nur noch sieben, und einige davon übersieht man noch leichter als das Junkersdorfer Exemplar: sie stehen im Gebüsch. Eine preußische Meile sind übrigens 7,5 Kilometer – also nicht mit einer modernen Meile zu vergleichen. Gemessen wurde von einem zentralen Punkt der Innenstadt aus, die Kreuzung Schildergasse und Hohe Straße zählt als Ausgangspunkt – 7,5 Kilometer vom Stein entfernt.