Umbau in der MalzmühleKölner Kult-Lokal „Höhner-Stall“ schließt nach sieben Jahren

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Nach sieben Jahren schließt der Höhner Stall in der Malzmühle seine Pforten.

Köln-Innenstadt  – Heimlich, still und leise hat der „Höhner-Stall“ im Brauhaus Zur Malzmühle an diesem Aschermittwoch seine Pforten für immer geschlossen. Nach sieben Jahren endete die Kooperation zwischen der Kölsch-Brauerei und den Höhnern. Und das bedeutet nun auch das Aus für die kölsche Antwort auf die weltweiten Hard Rock Cafes.

„Das war auch schon länger so geplant. Es gab da keinen Krach, alles is jot“, sagt Melanie Schwartz-Mechler von der Inhaberfamilie der Malzmühle dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Man habe sich in aller Freundschaft getrennt und blicke auf eine erfolgreiche Partnerschaft mit zahlreichen Höhepunkten zurück. Doch nun hätten beide Seiten für die Zukunft andere Pläne. Zumal ja der Braubetrieb vom Heumarkt weg verlegt werden soll.

Inzwischen 49-jährigen Bandgeschichte der Höhner

„Für uns war der Höhner-Stall nach dem Umbau am Heumarkt im Jahr 2014 schon ein Glücksfall und von Beginn an ein Gästemagnet“, so Schwartz-Mechler. Auf 250 Quadratmetern und drei Ebenen galt es eine Vielzahl an Fotos und Plattenhüllen, Anzügen und Kostümen, Preisen, goldenen CDs sowie weiteren Exponaten aus der inzwischen 49-jährigen Bandgeschichte der Höhner zu begutachten. Mit rund 150 Veranstaltungen pro Jahr gehörte der Höhner-Stall zu den gefragten Eventlocations der Stadt und im zugehörigen Restaurant bot die Speisekarte eine moderne Interpretation der kölschen Brauhausküche.

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So war es bei der Eröffnung des „Höhner-Stalls“: Brauhaus-Chefin Melanie Schwartz-Mechler inmitten der damaligen Bandmitglieder. (Archivbild)

Bis auf das Feder-Kostüm aus den Anfangstagen der Band im Eingangsbereich sind im Inneren die Höhner-Devotionalien bereits entfernt und weggeräumt. Schwartz-Mechler: „Da haben wir die Lockdown-bedingte Schließung des Brauhauses genutzt. In Kürze wird dann an der Außenfassade auch die Leuchtreklame abgehangen.“ Intern steht auch schon das neue Konzept für die künftige Nutzung des ehemaligen Flaschenkellers der mittlerweile 163 Jahre alten Brauerei, die sich in der fünften Generation in Familienbesitz befindet. „Wir machen ja nichts großartig anders“, heißt es. Doch Genaues will man gegenwärtig noch nicht verraten, denn noch müsse so manche Idee noch verfeinert werden.

Hoffnung auf Veranstaltungen im Sommer

„Wir stellen das neue Konzept dann vor, wenn wir es auch umsetzen und nach Corona wieder aufmachen können“, sagt Schwartz-Mechler. „Leider ist aktuell noch nicht absehbar, wann der Lockdown und die Einschränkungen für die Gastronomie zurückgenommen werden. Wir hoffen sehr, dass wir ab Sommer wieder mit Veranstaltungen, wenn auch in kleinerem Umfang, starten können.“

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Auch wenn die Exponate aus der Geschichte der Höhner derzeit verpackt und verstaut sind, sollen sie, so kündigt Frontmann Henning Krautmacher an, „auch weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich sein“. Jedoch will man sich zum goldenen Jubiläum der Band im kommenden Jahr neu aufstellen. Krautmacher: „Mit Blick auf unser 50-jähriges Bestehen im Jahr 2022 sind wir in der Planung für ein neues Konzept, unsere Bandgeschichte neu zu erzählen. Da darf man schon gespannt sein.“

Große Ausstellung zum Gold-Jubiläum geplant

Ähnlich wie bei den Bläck Fööss zu deren Gold-Jubiläum im Vorjahr ist eine große Ausstellung geplant – ebenfalls in Zusammenarbeit mit dem Kölnischen Stadtmuseum. Allerdings ist noch nicht klar, wo diese Schau dann gezeigt wird. Das bisherige Stadtmuseum im Zeughaus ist ja geschlossen, das geplante Ausweichquartier im ehemaligen Modehaus Sauer sei wohl zu klein. Krautmacher: „Da werden wir schon gemeinsam eine gute Lösung finden.“

Auch ein Gastronomie-Konzept sei in Zukunft – in ähnlicher Form wie im „Höhner-Stall“ – durchaus wieder denkbar, heißt es. Aber das sei seitens der Band frühestens ab Anfang 2023 möglich. Krautmacher: „Klare Pläne gibt es dafür gegenwärtig noch nicht.“

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