Wir stellen in unserer Serie „Ziemlich beste Leute“ Menschen vor, die Köln zusammenhalten. Diesmal: Tierschützerin Mania Leveringhaus.
„Ziemlich beste Leute“Mania Leveringhaus setzt sich für streunende Katzen am Kölner Großmarkt ein

Mania Leveringhaus setzt sich schon seit ihrer Kindheit für Tiere ein.
Copyright: Simon Dubischar
Das ist sie: Mania Leveringhaus, 30 Jahre alt, leitet ehrenamtlich das Projekt „Großmarktkatzen Köln“. Hier setzen sich Tierschützer für geschätzt 150 streunende Katzen ein, die auf dem Kölner Großmarkt-Gelände leben. Leveringhaus arbeitet bei einer Versicherung, kocht gerne und genießt es, Zeit mit ihren Freundinnen zu verbringen.
Das sagen andere über sie: Die, die bleibt, wenn andere gehen. Empathisch, unerschrocken und unerschütterlich.
Das macht sie: Die Tierschützerin setzt sich für die Katzen ein, die wild auf dem Gelände des Kölner Großmarkts leben – ehemals ein wichtiger Umschlagplatz für Lebensmittel. Der Großmarkt soll Ende des Jahres abgebrochen werden, damit verschwindet auch die Lebensgrundlage der Katzen, inklusive Lebensmittelresten, Mäusen und Ratten. Die Katzen wurden von ihren Besitzern ausgesetzt oder von Menschen am Großmarkt angesiedelt, wohl um Nager in Schach zu halten.
Schon als Kind im Tierschutz engagiert
Gemeinsam mit den Vereinen „Straßenkatzen Köln“ und dem Kölner Katzenschutzbund kümmert sich Leveringhaus um die Tiere in Not. Sie füllt Futterstellen auf, führt ein Verzeichnis (etwa 50 Katzen kennt sie mit Namen, sagt sie) und achtet auf Notfälle. Langfristig arbeiten sie und ihre Mitstreiter darauf hin, alle Katzen in einer Großaktion einzufangen, anschließend medizinisch zu versorgen, und dann Orte zu finden, wo sie gut leben können – mit ersten Erfolgen: Ein Tierheim in der Nähe hat sich bereit erklärt, bis zu 35 der Großmarktkatzen für die Dauer ihrer medizinischen Versorgung aufzunehmen.
Auf das Projekt ist Leveringhaus durch Zufall gestoßen. Überzeugte Tierschützerin war sie schon als Kind, erzählt die 30-Jährige: „Für mich hat jedes Lebewesen Respekt und Liebe verdient“, sagt sie. Sie hat mehrere Jahre ehrenamtlich in einem Tierheim gearbeitet, auf einem Pferde-Gnadenhof geholfen, sich allgemein für Tierschutz eingesetzt.
„Da muss gehandelt werden“
Als sie Ende Mai nach Auswilderungsplätzen für zwei andere Katzen gesucht hat, hat sie von der Situation am Großmarkt erfahren, und war überzeugt: „Da muss gehandelt werden.“ Daraufhin hat sie eine Petition an die Stadt Köln gestartet, für eine schnelle Unterstützung bei der Suche nach einer vorübergehenden Unterkunft für die Katzen. Die ist wichtig, um die Tiere medizinisch zu versorgen – also auf Krankheiten zu testen, zu entwurmen, zu kastrieren – und dann auszuwildern. Seit Start der Petition leitet Leveringhaus das Projekt, spricht mit der Stadt, macht Social-Media-Arbeit, schaut nach einer vorübergehenden Unterkunft für die Tiere und möglichen Auswilderungsstellen.
Viel Freizeit bleibt da nicht. Wenn sie um 17 Uhr den Kugelschreiber bei der Versicherung fallenlässt, kommt direkt das Ehrenamt, sagt sie. Gleichzeitig gebe ihr die Arbeit auch Energie.
Das würde sie als Erstes machen, wenn sie Oberbürgermeisterin wäre: Die Kastrations- und Chip-Pflicht von Katzen überprüfen und Verstöße direkt mit Bußgeld bestrafen. Und dafür sorgen, dass Tierheime und Vereine die notwendige finanzielle Unterstützung für ihre Arbeit bekommen. Allgemein wäre ihr wichtig, mit ihrer Arbeit „näher an den Menschen“ zu sein.
Ihr persönliches Grundgesetz: „Hinsehen, wenn andere wegschauen.“

