„Eines der modernsten Boote der Zukunft“Neue Marine-Korvette trägt den Namen „Köln“

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Korvette

So soll die neue Korvette der Marine aussehen.

Köln – Köln und die Marine? Das ist eine Kombination, die sich nicht unbedingt aufdrängt. Doch es gibt sogar einen Verein, der sich „Freundeskreis Marineschiffe Köln“ nennt. Jedes Jahr gedenken die Mitglieder an der Eigelsteintorburg der 507 ums Leben gekommenen Besatzungsmitglieder der „SMS Cöln“, einem Kreuzer der Kaiserlichen Marine, der 1914 bei einem Seegefecht vor Helgoland versenkt wurde und dessen Beiboot 76 Stunden später vor Norderney angetrieben wurde. Heizer Adolf Neumann wurde als einziger gerettet. Der Bug des Rettungsboots hängt nun im östlichen Turmgewölbe der Eigelsteintorburg und ist Teil einer Marine-Gedenkstätte.

Nach der „SMS Cöln“ hat es im Laufe der Jahrzehnte vier weitere Kriegsschiffe mit dem Kölner Wappen am Bug gegeben, das letzte, die „Fregatte Köln“, wurde 2012 außer Dienst gestellt.

Sechste Korvette mit dem Namen „Köln“

Doch mittlerweile ist Nummer sechs in Arbeit. Bei der „Korvette Köln“ handelt es sich um ein Schiff der "Braunschweig"-Klasse Typ K 130 – knapp 90 Meter lang, 20 100 PS stark und ausgestattet unter anderem mit Seezielflugkörpern des Typs RBS15 als Hauptwaffe sowie vier Maschinengewehren. Die Patenschaft hat die Stadt Köln übernommen, unterstützt wird sie dabei vom Freundeskreis, der sich maßgeblich für die Fortführung der alten Namenstradition eingesetzt hat.

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Derzeit werde das Schiff in der Werft „Blohm + Voss“ in Hamburg ausgerüstet, heißt es auf Anfrage vom „Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr“. Der Bau liege im Zeitplan, geplant sei, die Korvette im April 2023 in Betrieb zu nehmen. „Das Boot ist für einen weltweiten Einsatz ausgelegt“, so ein Sprecher der Behörde. Zu Kosten machte er keine Angaben.

Neben der „Köln“ sind vier weitere neue Korvetten in Arbeit, sie alle gehören zum Korvettengeschwader in Rostock-Warnemünde und werden nach den Städten Emden, Karlsruhe, Augsburg und Lübeck benannt. „Ihre Hauptfähigkeiten sind das Überwachen und Aufklären von Seegebieten sowie nötigenfalls, Ziele auf See und an Land zu bekämpfen“, schreibt die Marine über die Schiffe der Braunschweig-Klasse: „Der geringe Tiefgang der Korvetten ermöglicht, dass sie auch sehr nahe an eine Küste heranfahren können. Das macht sie einerseits zu Spezialisten für enge Seegebiete wie die Ostsee, andererseits sind sie gerade deshalb insbesondere als multinationale Krisenreaktionskräfte geeignet.“

Die Bootstaufe der „Köln“ soll im April kommenden Jahres stattfinden. Dabei sein wird auch Hans-Peter Hemmersbach, Vorsitzender des „Freundeskreises Marineschiffe Köln“. „Das ist eines der modernsten Boote der Zukunft“, sagt er über die „Köln“. Über die Entstehung der Korvette werde der Verein auch ein Buch herausbringen.

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