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Kölner BildungslandschaftNeue Verzögerungen bei schulpolitischem Prestige-Projekt

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Erste Gebäude auf dem Campus stehen bereits.

Köln – Es ist gerade drei Monate her, dass die Stadt eine erneute Verzögerung beim schulpolitischen Prestigeprojekt „Bildungslandschaft Altstadt Nord“ bekannt gab. Nun folgt der nächste Dämpfer: Die städtische Gebäudewirtschaft als Bauherrin hat der Firma gekündigt, die sich um die Lüftungstechnik kümmern sollte.

Es war die vierte Kündigung in einem von drei Baufeldern, auf die sich die einzelnen Bauprojekte aufteilen. Sie sei „unumgänglich“ gewesen. Man habe kein Vertrauen mehr zu dem Unternehmen, heißt es in der Stadtverwaltung. Angeblich ist die Firma zeitweise gar nicht auf der Baustelle aufgetaucht. Der Kündigung seien mehrere Schlichtungsversuche vorausgegangen. In dem Baufeld wurden bereits dem Tiefbauer, dem Estrichbauer sowie dem Bodenleger gekündigt.

Projekt der „Bildungslandschaft“ soll über 116 Millionen Euro kosten

Mit dem Projekt der „Bildungslandschaft“ am Klingelpützpark in der Innenstadt verbindet sich die Idee, acht Einrichtungen in städtischer und freier Trägerschaft baulich und pädagogisch zu vernetzen. Aus Lehranstalten sollen „Lernlandschaften“ werden, so die Idee. Mit dem großen Bauprojekt werden modernste, pädagogische Standards umgesetzt.

Nach den ursprünglichen Plänen der Stadt, die 2010 vom Rat beschlossen wurden, sollte eigentlich schon 2015 alles fertig sein. Als Gesamtkosten waren 75 Millionen Euro veranschlagt. Mittlerweile liegt man bei über 116 Millionen.

Statische Probleme am Kölner Hansagymnasium

Im Dezember hatte die Stadtverwaltung mitgeteilt, dass sich bei den Sanierungsarbeiten am Hansa-Gymnasium gezeigt habe, dass die Bausubstanz schlechter als erwartet sei. Neue Untersuchungen seien erforderlich. Um die Sicherheit der Baustelle gewährleisten zu können, müsse erneut die Statik auf „Anforderungen des baulichen Brandschutzes“ geprüft werden.

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Und damit nicht genug: Einmal mehr hätten sich keine Unternehmen gefunden, die städtische Aufträge umsetzen wollen. Bei den Elektroarbeiten mussten Leistungen zum vierten Mal europaweit ausgeschrieben werden. In den Bereichen Sanitär, Trockenarbeiten und Stahlfenster waren zwei europaweite Ausschreibungen nötig. Zu allem Übel kassiert die Stadt auch noch eine Rüge für die Vergabe im Gewerk Nachrichtentechnik.

Da alle Bauprojekte miteinander in Verbindung stehen, haben Verzögerungen bei einzelnen Projekten Probleme bei fast allen anderen zur Folge. Die Bauverwaltung spricht von einem „Domino-Effekt“.