Kölner Volksbühne bis Sonntag ausverkauftKölsche Band Paveier auf „40 Johr – Konzertreise“

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Die Paveier in der Volksbühne in Köln mit ihren Instrumenten.

In der Volksbühne am Rudolfplatz geben die Paveier ihr Jubiläumskonzert „40 Johr Paveier“.

Bei der Konzertpremiere der Paveier in der Volksbühne in Köln feiern die Besucherinnen und Besucher die Band.

Überall Paveier. Überall Bilder. Von früher, von heute. Auf der KVB-Bahn, auf dem Mannschaftsbüsschen, auf T-Shirts und Sweatshirts, auf LPs und CDs, bei Konzerten und im Partykeller. Mit einer Fotocollage aus 40 Jahren Paveier-Geschichte startete die kölsche Band am Mittwochabend mit ihrer „40 Johr – Konzertreise“ in der Volksbühne in ihr Jubiläumsjahr.

Besondere Stimmung bei Paveier-Konzert auf Kölner Volksbühne

„Mir han de Musik bestellt“ singen die Fans im ausverkauften ehemaligen „Millowitsch“ zu den Fotos. Die Musik kommt vom Band. Die Bilder flimmern dabei im Takt über die Leinwand. Dann tauchen sie auf, die sechs Kölsche us Kölle am Rhing. Jubel im Saal, Freuden-Pfiffe, Applaus bei der Jubiläumspremiere.

„Ihr wisst gar nicht, wie wir uns freuen hier zu sein“, ruft Frontmann Sven Welter in den ausverkauften Salon. Fast auf den Tag genau vor 13 Jahren habe er selbst noch bei einem Paveier-Konzert im Publikum gesessen. „Als Besucher“, sagt er. „Loss se schwaade“, singt er dann, zusammen mit den Gründungsmitgliedern Klaus Lückerath, Hans-Ludwig „Bubi“ Brühl, Detlef Vorholt, Schlagzeuger Johannes „Jonny“ Gokus (seit 2003) und Bassist Markus Steinseifer (seit 2014).

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„Paveier unplugged“ in Köln – alte Bananenkiste statt Schlagzeug 

Seit Jahren geben die Paveier Konzerte in der Volksbühne. Das letzte liege wegen Corona schon vier Jahre zurück, sagt Welter. Schlagerzeuger Jonny Gokus ist seit 20 Jahren dabei. „Mein erster Auftritt mit der Band war auch hier im alten Millowitsch-Theater“, erzählt er. Gokus trommelte diesmal aber nicht wie gewohnt an seinem Schlagzeug, sondern auf einer Cachon, einer Bananenkiste, wie Welter das Instrument nannte.

Bei der Probe hätten sie sein Schlagzeug zuerst aufgebaut – mit einem „Aquarium“ (Schallabschirmung aus Acryl) drumherum, berichtete er, dann aber doch wegen der besonderen Lärmschutzanforderungen im Theater darauf verzichtet. Unplugged hieß jetzt das Stichwort: eine Kiste, ein Becken, ein Hi-Hat. Jonny war zufrieden. Das Volk rund um die Bühne auch. „Ihr könnt euch ruhig noch mal setzen“, forderte Bubi Brühl die Fans auf, die das Konzert bis dahin fast ausnahmslos singend und im Stehen verfolgten. „Die Plätze sind ja bezahlt.“

Von melancholisch bis heiter – Paveier spielen rund 20 Songs in Köln

Dann erzählte er, dass sein Start bei den Paveiern denkbar schlecht gewesen sei. Brühl sei damals Anfang 20 gewesen, als er die Band mitgründete. Sein Vater starb kurz zuvor. Der habe die Paveier leider nicht mehr erleben dürfen, sagte er. „Er wäre heute sicher stolz auf jeden von uns.“ Mit dem Song „Leeve Papp“ setzte Brühl ihm ein musikalisches Denkmal.

Ganz anders die Stimmung beim Medley der größten Top-Titel aus 40 Jahren Bandgeschichte. Da „brennt das Iglu“, da wird „Beinah, beinah, beinah jebütz“ und spätestens bei „Buenos Dias, Mathias“ ist gedanklich jeder met alle Mann am Ballermann.

Dort wo die Paveier auftreten ist „Humba, Humba“, ist Stimmung, ist Rhythmus, ist Heimat. Rund zwei Stunden lang präsentierte die Band ihren Fans mehr als 20 Songs. Und wie schon vor 38 Jahren fragten sie sich beim ersten von fünf Gastspielen in der Volksbühne: „Wat hammer eijentlich zo verliere, Elly“?

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