Die Stadt Köln erhofft sich, Autofahrer auch auf mittleren und langen Strecken zum Umstieg auf das Fahrrad bewegen zu können.
Verkehrsstudie läuft bereitsRing aus Radwegen soll die Kölner Innenstadt umschließen

Ein Abschnitt des Radwegerings soll am Inneren Grüngürtel entlanglaufen.
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Ein Ring aus Radwegen soll in Zukunft die Kölner Innenstadt komplett umschließen. Ein entsprechendes Konzept der Stadt Köln sieht vor, dass darüber die auf die Innenstadt zulaufenden Radpendlerrouten und Radschnellwege angebunden sein werden. Radfahrer sollen von dem Radwegering aus außerdem auf die in den vergangenen Jahren eingerichteten Fahrradstraßen und breiten Radwege in der Innenstadt gelangen. Damit würde in Köln erstmals eine zusammenhängende und umfassende Netzstruktur für den Radverkehr entstehen. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.
Welches Ziel verfolgt die Stadt Köln mit dem Radwegering?Dieser Radwegering soll die Funktion haben, die radial auf die Innenstadt zulaufenden Radpendlerrouten anzuschließen und die Verkehrsströme optimal auf die weiteren Fahrradstraßen und Radwege zu verteilen. Außerdem soll sich die Infrastruktur für Radfahrerinnen und Radfahrer durch das Konzept qualitativ verbessern. Die Stadt erhofft sich davon, dass Autofahrer in Zukunft auch auf mittleren und langen Strecken auf ihr Auto verzichten und stattdessen auf das Fahrrad umsteigen.

So sieht der geplante Radwegering rund um Köln aus.
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Was ist bislang passiert?Beschlossen hat die Politik das Konzept bereits im Juni 2016 zusammen mit dem Radverkehrskonzept für die Innenstadt, doch erst jetzt nimmt das Projekt an Fahrt auf. Zurzeit läuft eine Machbarkeitsstudie, um die genaue Route des Radwegerings zu bestimmen. Die Studie befindet sich laut des Verkehrsdezernats mittlerweile in einem fortgeschrittenen Stadium. Mit dem Ergebnis rechnet die Verwaltung voraussichtlich für das dritte Quartal dieses Jahres.
Entlang welcher Straßen soll der Radwegering verlaufen?Zwei Drittel der Strecke soll auf bereits bestehenden Straßen liegen, welche die Stadt zugunsten des Radverkehrs umgestalten will. Das bedeutet im Zweifelsfall, Spuren für den Autoverkehr zu entfernen und dem Radverkehr zuzuschlagen. Ein Drittel der Strecke wird innerhalb von Grünanlagen verlaufen. Die Route startet im Norden an der Zoobrücke und verläuft zunächst entlang der Inneren Kanalstraße, parallel zum Autoverkehr. Dann geht es weiter über den Venloer Wall, die Ludolf-Camphausen-Straße, den Zülpicher Wall, den Luxemburger Wall und den Eifelwall, die zu Fahrradstraßen werden sollen. Im Stadtentwicklungsgebiet der Parkstadt-Süd soll der Radwegering durch die neue Parkanlage laufen. Um die Zeit bis zum Bau der Parkstadt zu überbrücken (die Fertigstellung ist zwischen 2035 und 2040 geplant), will die Stadt zunächst die Infrastruktur für Radfahrer auf dem Bonner Wall und dem Alteburger Wall verbessern. Am Friedenspark soll die Ringroute auf den Rheinradweg übergehen und über die Südbrücke an das Rechtsrheinische anschließen.
Wie viele Radfahrerinnen und Radfahrer werden auf dem Radwegering voraussichtlich jeden Tag unterwegs sein?Die Machbarkeitsstudie kommt laut der Stadt zu dem Ergebnis, dass dort täglich bis zu 10.000 Radfahrerinnen und Radfahrer unterwegs sein werden. Der Radwegering werde in Teilabschnitten damit zu einer der hochfrequentierten Strecken im gesamten Kölner Stadtgebiet zählen, sagt das Verkehrsdezernat.

Der Rheinradweg soll an den Kölner Radwegering angebunden werden. (Archivbild)
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Wie sollen die weiter außen liegenden Stadteile mit dem Radwegering verbunden sein?Das soll über die Radpendlerrouten und Radschnellwege geschehen. Geplant sind derzeit Radpendlerrouten zwischen Leverkusen und Köln, Bergisch Gladbach und Köln, Rösrath und Köln Troisdorf/Niederkassel und Köln, Wesseling/Brühl und Köln, Pulheim und Köln sowie Dormagen und Köln. Radpendlerrouten werden die höchsten Ausbaustandards erhalten, es handelt sich also um breite Radwege, die durchgängig befahrbar sind. Hinzu kommt der Radschnellweg zwischen Frechen und Köln, der aber wie berichtet zurzeit auf Eis liegt, weil das Projekt nicht wirtschaftlich genug ist, um von Land und Bund Fördergeld zu erhalten.
Wie schaut es im Rechtsrheinischen aus?Im Rechtsrheinischen könnte der Radwegering perspektivisch geschlossen werden. Eine Machbarkeitsstudie dafür gibt es aber derzeit noch nicht.
Wie viel Geld wird das Projekt kosten?Das ist zurzeit noch völlig unklar. Im Zuge der Machbarkeitsstudie, die im Herbst dieses Jahres abgeschlossen sein soll, ist eine grobe Kostenschätzung vorgesehen.
Wann wird der Radwegering fertig sein?Auch das kann derzeit niemand beantworten. Ein konkreter Zeitplan liegt bislang nicht vor.