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„Tränen und Gänsehaut“Schreien in den Rhein stößt auf Bestätigung

2 min
Menschen stehen am Rhein nebeneinander in einer Reihe.

In einer Reihe haben sich die Teilnehmenden am Rhein versammelt, um ihre negativen Emotionen wegzuschreien.

Schreien kann negative Emotionen lösen: Viele Kölnerinnen und Kölner haben das am Rhein getestet.

Gedanken aufschreiben, Atemübungen machen und dann dreimal schreien. Mit diesem simpel klingenden Konzept hat die digitale Creatorin Maike Schmidt schon viele Menschen dabei unterstützt, ihre negativen Emotionen zu regulieren. Schon dreimal hat sie das „Rhein schreien“ veranstaltet.

Nach den ersten Terminen, kann Schmidt ein positives Fazit ziehen: „Es wurde mega gut angenommen“, erzählt sie. Bei den ersten beiden Terminen seien jeweils ungefähr 70 Kölnerinnen und Kölner ihrem Aufruf gefolgt. „Man hat einfach gemerkt, dass das alle richtig nötig hatten. Bei vielen sind Tränen gekommen, ich hatte selbst Tränen in den Augen und richtige Gänsehaut.“

Aktion aus Chicago als Vorbild

Die Idee kam ihr bei einem Tagesschau-Beitrag zu einer Gruppe aus Chicago, die genau dasselbe macht. „Ich konnte mich total damit identifizieren“, erzählt Schmidt. Nachdem sie den Tagesschau-Beitrag in ihrer Instagram Story gepostet hat, wurde ihr klar, dass es vielen Kölnerinnen und Kölnern genauso geht. 

Aus der Idee wurde dann ein Projekt, das Schmidt selbst organisiert. Die Teilnehmenden schreiben zu Beginn ihre Ängste und Sorgen auf einen Zettel, danach stellen sich alle am Rhein auf. Schmidt leitet Atemübungen an, damit alle „bei sich ankommen“. Daraufhin zerreißt jeder seinen Zettel, um die eigenen negativen Emotionen verstärkt zu lösen.

Anschließend schreien alle gemeinsam dreimal laut, um alle aufgestauten Emotionen rauszulassen. Schmidt erinnert sich an das Gefühl danach: „Man hat eine allgemeine Erleichterung danach gespürt und auch eine Verbundenheit, weil alle wussten: Wir sind aus demselben Grund hier". 

Die Aktion möchte Schmidt in Zukunft weiterführen. Der nächste Termin ist am Sonntag: Wer teilnehmen möchte, kann einfach vorbeikommen. Treffpunkt ist um 12 Uhr beim Skatepark am Rhein, Höhe Friedenspark.