Neue SchulbaugesellschaftSo will die Stadt den Bau neuer Kölner Schulen beschleunigen

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Der Erweiterungsbau des Hildegard-von-Bingen-Gymnasiums.

Köln – Der Stadtrat wird am morgigen Donnerstag über die Gründung einer neuen Schulbaugesellschaft beschließen, die den Bau neuer Bildungseinrichtungen weiter beschleunigen soll. Obwohl die neue Gesellschaft bereits zum 1. Januar 2023 ihren Betrieb aufnehmen soll, sind allerdings noch viele strukturelle Fragen ungeklärt.

So ist noch unklar, wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Schulbaugesellschaft haben wird. „Der konkrete Personalbedarf ist derzeit nicht belastbar vorher zu sehen“, heißt es in einer Antwort  der Stadt auf eine Anfrage  der SPD-Ratsfraktion. Der Personalbestand werde sich an den „konkreten Projektaufträgen“ und der  „tatsächlichen Personalgewinnung“ orientieren.  Es sei derzeit davon auszugehen, dass bis zu zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zuzüglich  der Geschäftsführung realistisch seien.

500 000 Euro Budget

Die Stadt ist offenbar selbst nicht davon überzeugt, das notwendige Fachpersonal problemlos einstellen zu können. Für das Jahr 2023  stehen 500 000 Euro zur Verfügung, um die Personalkosten der neuen Gesellschaft zu decken – damit sollen allerdings auch externe Dienstleistungen eingekauft werden. Das soll die Zeit überbrücken,  bis genug geeignete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefunden sind.

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Eine Hürde für Interessenten könnte darin bestehen, dass die Gehälter in der neuen Schulbaugesellschaft an den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst angelehnt sein werden. Gleichzeitig wünschen sich die Verantwortlichen im städtischen Baudezernat allerdings Projektleiterinnen und -leiter, die über mindestens 20 Jahre relevanter Berufserfahrung verfügen sollen – ein Anforderungsprofil, das in der freien Wirtschaft mit sechsstelligen Jahresgehältern  entlohnt wird, die der Tarifvertrag  nicht hergibt. Die Stellenprofile seien lediglich eine Richtschnur für die künftige Geschäftsführung, teilt die Stadt dazu mit.

20 Jahre Berufserfahrung nötig

„Welche Gehälter für welche Funktion dabei am Ende angesetzt  werden müssen, um entsprechend qualifiziertes Personal zu erhalten, kann schwer vorhergesehen werden“, heißt es weiter. Zu Geschwindigkeit der Personalgewinnung könne die Stadt keine Aussage treffen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der städtischen Gebäudewirtschaft – die bislang alleine für den Schulbau zuständig ist – auf einen Job in der neuen Gesellschaft bewerben werden, schätzt die Verwaltung selbst als eher gering ein. Selbstverständlich dürften sie sich bewerben, heißt es in der Mitteilung.

Verzicht auf Beamtenstatus

„Bei Tarifbeschäftigten erlischt jedoch ihr Anstellungsverhältnis bei der Stadt Köln und damit gleichzeitig der Zugang zu weiteren Leistungen der Zusatzversorgungskasse und weiterer sich aus dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst ergebenden Vorteilen“, so die Stadt.  Beamte müssten zudem auf ihren Beamtenstatus verzichten. Ein Wechsel wäre also nicht besonders attraktiv. Die Stadt will zwei Geschäftsführer installieren. Einen nebenamtlichen aus der Gebäudewirtschaft, der vor der Verpflichtung eines hauptamtlichen Geschäftsführers schon damit beginnt, Räume zu mieten und Personal einzustellen.

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