Rekord im Juni aufgestelltSo oft werden KVB-Leihräder in Köln genutzt

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Ein Student fährt mit einem Leihrad der KVB zur Uni.

Ein Student fährt mit einem Leihrad der KVB zur Uni.

Nach der Vandalismus-Welle im vergangenen Jahr werden die KVB-Räder in diesem Jahr öfter genutzt als je zuvor.

Die Fahrräder der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) wurden im Juni öfter genutzt als je zuvor. Mit insgesamt rund 364.000 Ausleihen ist es der bisherige Rekordmonat. Insgesamt wurden die KVB-Leihräder nach Angaben des Verkehrsunternehmens im laufenden Jahr bislang 1,6 Millionen Mal genutzt. Bis Ende des Jahres rechnen Stadt, KVB und der Betreiber Nextbike, der seit 2022 zu dem E-Scooter-Verleiher TIER gehört, mit rund 2,5 Millionen Fahrten. Es wäre mit weitem Abstand das Rekordjahr: Im vergangenen Jahr wurden die Leihräder 1,95 Millionen Mal genutzt, im Jahr 2021 waren es 1,6 Millionen Fahrten.

Köln: Vandalismus an Rädern nach Tiktok-Challenge

Nachdem die KVB ihre Leihradflotte Anfang 2021 von 1500 auf 3000 Räder verdoppelt hatte, gab es im vergangenen Jahr einen schweren Rückschlag: Ausgelöst durch eine Challenge auf der Plattform Tiktok wurden rund 1500 Leihräder an den Schlössern beschädigt, KVB und Nextbike sahen sich gezwungen, die gesamte Flotte aus dem Verkehr zu ziehen. Nun wird das Angebot mehr denn je genutzt.

Muss die Flotte erneut ausgeweitet werden? Die KVB verneint das auf Anfrage. Sollte sich der Trend im kommenden Jahr bestätigen, dürfte eine Ausweitung allerdings notwendig werden. „Noch kommen wir mit den 3000 Rädern hin, aber bei weiterer Zunahme der Nachfrage ist eine Ausweitung der Flotte in Betracht zu ziehen“, teilte ein KVB-Sprecher mit. Im Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt gibt es derzeit keine konkreten Überlegungen, eine Erweiterung der Flotte zu beauftragen. Doch die Debatte wird kommen. „Die Zahlen zeigen, dass die KVB-Räder ein Erfolgsmodell ist. Über eine Ausweitung werden wir sicherlich nachdenken müssen“, sagte Lino Hammer (Grüne), Vorsitzender des Verkehrsausschusses.

KVB-Leihräder: Mit Bahn-Abo sind kurze Fahrten kostenlos

In den Sommermonaten kamen die Räder nach Reparaturen und dem Einbau sichererer Schlösser wieder sukzessive zurück auf die Straße. Die Arbeiten haben rund eine Million Euro gekostet. Zu einer weiteren Vandalismus-Welle kam es nicht, auch das insgesamt höhere Mobilitätsaufkommen nach dem Ende der Pandemie dürfte ein Faktor für die gestiegene Nutzung sein.

Mit VRS-Abo oder Deutschlandticket, das über den VRS gekauft wurde, können Kunden das KVB-Rad bis zu 30 Minuten pro Fahrt kostenfrei nutzen. Erst danach fallen Gebühren an. In einem weiteren Ausbau-Schritt hat die KVB im März die ersten „Grenzstationen“ eingerichtet. An insgesamt 31 Stationen können Kunden nun auch Leihräder aus angrenzenden VRS-Gebieten abgeben. Wie in Köln betreibt Nextbike auch die Angebote in den Kreisen Rhein-Erft, Rhein-Sieg, Rhein-Berg und in den Städten Euskirchen und Leverkusen. Die Räder können jeweils über dieselbe Nextbike-App gebucht werden.

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