Tempolimit für OktoberfestTempo 30 an der Vorgebirgsstraße – aber nicht für Schüler

Tempo 30 – aber nur vorübergehend
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Köln – An der Vorgebirgstraße in der Nähe des Südstadions befinden sich zwei Grundschulen und ein Kindergarten. Um diese zu erreichen, müssen die Kinder morgens und nachmittags die vierspurige Straße queren, auf der die Autofahrer höchstens 50 Kilometer pro Stunde fahren dürfen – woran sich nach Beobachtung der Eltern viele nicht halten und schneller unterwegs sind.
Daher ging an die Stadt die Forderung, auf der Vorgebirgstraße Tempo 30 einzuführen. Lisa Schumacher, deren Sohn seit dem Sommer eine der Schulen besucht, sagte im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, dass die Verwaltung dafür keine Notwendigkeit sehe, da die Schulen nicht direkt an der Vorgebirgsstraße, sondern an einem Weg liegen, der von der Straße abzweigt.
Tempo 30 zum Schutz der Oktoberfestbesucher
Die Stadt hatte seit dem 21. September auf der Vorgebirgstraße schließlich doch Tempo-30-Schilder aufgestellt – allerdings nur vorübergehend zum Schutz der Besucher des Kölner Oktoberfestes, das dort bis zum vergangenen Samstag stattfand und nicht etwa dauerhaft zum Schutz der Schulkinder. Die provisorisch montierten Hinweisschilder beziehen sich lediglich auf die Abschnitte vor dem Festzelt, und die Begrenzung der Geschwindigkeit gilt ausschließlich in diesem Abschnitt der Vorgebirgstraße.
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„Im Bereich des Oktoberfestes ist aus Gründen der Verkehrssicherheit vorübergehend Tempo 30 angeordnet worden, da aufgrund der Veranstaltung mit erhöhtem Verkehrsaufkommen, Parksuchverkehr, vielen Fußgängern und insgesamt mit unübersichtlichen Situationen zu rechnen ist“, sagte eine Stadtsprecherin am Freitag.
„Das macht mich sehr wütend“
Die Frage, warum die Verwaltung die Höchstgeschwindigkeit auf der Vorgebirgstraße zur Sicherheit der Schüler nicht dauerhaft auf 30 Kilometer pro Stunde herabsetzt, konnte die Sprecherin zunächst nicht beantworten.
„Für ein Fest, bei dem die Gefahr besteht, dass Betrunkene unvorsichtig über die Straße torkeln, während sie versuchen eine der dicht gedrängten Taxen zu ergattern, wird aus Sicherheitsgründen ein Tempolimit verordnet“, sagte Lisa Schumacher. Für einen Schulweg, den werktags täglich mehrere Hundert Kinder zurücklegen müssen, sei bisher hingegen kein Tempolimit auf der Vorgebirgsstraße vorgesehen, geschweige denn der Versuch unternommen worden, die Autofahrer mit gezielten Geschwindigkeitskontrollen dazu zu bringen, den Fuß vom Gas zu nehmen. „Das ist mehr als traurig und macht mich sehr wütend.“