KölnZoll beschlagnahmt kiloweise Kokain und über hunderttausend Ecstasy-Pillen

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Beamte mit imitierten Elektrogeräten und Handtaschen

Köln – Der Zoll hat in Köln 2018 deutlich mehr illegale Drogen beschlagnahmt als im Vorjahr. Wie das Hauptzollamt Köln am Dienstag auf einer Pressekonferenz mitteilte, ging den Fahndern im vergangenen Jahr Rauschgift im Straßenverkaufswert von rund 16 Millionen Euro ins Netz.

Vor allem beim Heroin, Kokain und Haschisch hat sich die gefundene Menge teils verdreifacht. Wurden 2017 noch 24 Kilo Kokain sichergestellt, waren es 2018 schon 54. Außerdem wurden knapp 113000 Ecstasy-Pillen gefunden.

Darknet wird immer wichtiger

Ein immer größerer Umschlagplatz wird dabei das Darknet, wie Kai Wilkens vom Zollamt sagte. Im Darknet werden auch Drogen, Waffen, Dopingmittel und Falschgeld anonym im Internet verkauft, was es den Ermittlungsbehörden erschwert, der Anbieter habhaft zu werden. Wilkens geht trotz der hohen Zahlen nicht davon aus, dass nun mehr mit Drogen gehandelt wird als zuvor.

Stattdessen führt er den Anstieg auf die effektivere Fahndung zurück. So könne der Zoll inzwischen auch den innereuropäischen Postverkehr kontrollieren. „Drogen werden immer häufiger per Post und Kurierdiensten verschickt“, sagte Wilkens.

Produktpiraterie ein großes Thema

Neben Drogen haben es die Zollfahnder vor allem mit Produktpiraterie zu tun. Imitierte Rolex-Uhren, Gucci-Handtaschen und Mercedes-Sterne sind da schon lange bekannt. Mittlerweile werden aber selbst Nagellack, Legoburgen und Harry-Potter-Fanutensilien gefälscht, wie Frank Lange vom Flughafen-Zollamt beklagte. Am Flughafen Bonn kämen die gefälschten Produkte weiterhin vor allem aus China und der Türkei an, so Lange.

„Beim Merchandising sind besonders Harry-Potter-Kostüme im Kommen“, sagte Lange. Falsche Fahnen des Hauses Gryffindor werden im Internet zum Beispiel für zwei Drittel weniger verkauft, ein gefälschtes Raumschiff aus Legosteinen für 50 Euro statt 300. Doch die Produkte seien qualitativ minderwertig und nicht auf gesundheitsschädliche Stoffe untersucht worden, warnte Lange.

Insgesamt etwas zurückgegangen ist die beschlagnahmte Menge an geschmuggeltem Tabak. 535 Kilo wurden 2018 sichergestellt (Vorjahr: 689), davon allerdings alleine 480 Kilo spezieller Wasserpfeifen-Tabak. (hol)

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