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Spenden sammelnZwei Brüder aus Köln radeln 9000 Kilometer quer durch Europa

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Max (r.) und Marius Kesseler

Köln – Jobs gekündigt, die gemeinsame Wohnung aufgegeben, Hab und Gut verkauft. Das haben die Brüder Marius und Max Kesseler aus Köln gemacht, um mit dem Fahrrad 9000 Kilometer quer durch Europa zu fahren.

„Wir hatten das Bedürfnis, aus dem Alltag auszubrechen und von nichts mehr behaftet zu sein“, sagt Marius Kesseler (27). Inspiriert zu der Tour habe sie die Dokumentation „Biking Borders“ in der zwei Freunde mit dem Fahrrad von Berlin bis Peking fahren. Etwas Ähnliches wollten sie auf ihre Art und Weise machen, erzählen sie im Interview, für das sie in Santiago de Compostela in Spanien Halt machen.

Kölner Brüder fahren durch neun Länder

Begonnen hat die Tour der Brüder Anfang Juni in Köln, die sie durch neun Länder führt. „Wir wollen etwas Gutes bewirken“, sagt Marius Kesseler. Mit ihrer Radtour sammeln die Brüder Spenden für den Verein Fair-Stärken, der sich für Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Lebenslagen einsetzt. 10 000 Euro wollen sie für den Verein sammeln, 2800 Euro haben sie schon eingeworben. Der Einsatz für die Kinder und Jugendlichen ist verbunden mit der persönlichen Geschichte der Brüder, die als Scheidungskinder aufgewachsen sind. „Das hat uns damals tief erschüttert“, so Max Kesseler (30).

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Marius und Max Kesseler machen Pause.

Nach ihrer Reise wollen sich die beiden nicht nur mit ihren Spenden, mit denen ein Jahr lang Projekte für Kinder finanziert werden sollen, sondern auch persönlich in dem Verein engagieren. Als ausgebildete Tontechniker und Musiker wollen sie „die Kids mit kreativer Arbeit fördern“. Was sonst auf sie zukommt, wenn sie die 9000 Kilometer geschafft haben, wollen sie dem Zufall überlassen. Die Tour begreifen sie als persönlichen „Reset“.

Mit jeweils 15 Euro Budget pro Tag rechnen die beiden, das meiste geben sie für Essen aus. „Es gibt Höhen und Tiefen. Es sind auch viele Pannen passiert, am Fahrrad ist mal etwas kaputt gegangen“, sagt Marius Kesseler. Auch die Hitzewelle und die insgesamt 89 200 Höhenmeter, die sie auf ihrer Tour bewältigen müssen, setzten ihnen immer wieder zu.

Kölner Brüder berichten auf Instagram von ihrer Tour

Am Ende werde trotzdem alles belohnt, nicht zuletzt durch die schönen Ausblicke, die sie auf ihrer Reise genießen können. Ein Highlight seien bisher besonders die Pyrenäen in Frankreich gewesen. „Und die vielen tollen Menschen, die wir getroffen haben“, so Max Kesseler. Sie erzählen von einem Mann, der 40 Jahre lang Segler war und sie für drei Tage beherbergt hat.

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„Er hat uns zwei Tage lang Geschichten erzählt. Wir haben da nur gesessen und gedacht: So was will ich mit 65 auch mal erzählen können“, so Marius Kesseler. Bisher erzählen die Brüder auf ihrer Instagram-Seite und ihrem Blog von der Reise und nehmen ihre Follower mit durch die verschiedenen Länder, die sie mit dem Fahrrad passieren. Noch ungefähr fünf Wochen lang sind die beiden unterwegs, als nächstes in Portugal, bis sie zurück nach Köln radeln.