Kölner FachhändlerDer Eigelstein hat jetzt seinen eigenen Rum

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Rum Aufmacher

Rico Eckert mit seinem eigenen Rum

Köln – Mangabeiras ist ein Nationalpark am Rande der brasilianischen Stadt Belo Horizonte. „Ich war schon zweimal dort. Es ist wunderschön und der Name klingt einfach nach Sonne, Abenteuer, Natur“, sagt Rico Eckert. Und deshalb hat er die erste eigene Abfüllung seines Rum Kontors in der Lübecker Straße am Eigelstein „Mangabeiras“ genannt.

Das Rum-Kontor gibt es seit 1999, Rico Eckert hat es vor sieben Jahren übernommen. „Ich wohne hier in der Nachbarschaft und habe immer gedacht: Das ist so ein schöner Laden.“ In der Tat ist der große Altbau-Raum mit seinem Stuckfries eine Augenweide. Auf den umlaufenden Regalen stehen Flaschen mit wunderschönen Etiketten, auf denen Segelschiffe und Palmen abgebildet sind, die von Südamerika und der Karibik erzählen.

Kölner Rum in Design-Flasche 

Eckert hat sich deshalb auch mit dem Design für seine erste Abfüllung große Mühe gegeben. Sowohl die Flasche als auch das Etikett mit Ara, Nasenbär und Panda wurde für ihn entworfen. Die Lederbändchen aus Bayern hat er eigenhändig um jeden Flaschenhals geknotet.

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Um den richtigen Inhalt zu finden, hat er sich rund 40 Proben verschiedener Destillerien schicken lassen und sie dann im Mitarbeiterkreis verkostet. „Wir haben dann drei Sorten ausgesucht. Sie zeigen die gesamte Bandbreite, wie Rum schmecken kann.“ Der „West Indies Blend“ mit Rum aus Trinidad und Guadeloupe ist rauchig-pfeffrig, duftet nach Himbeeren, Ingwer und Kräutern, wie der Fachmann sagt.

Der „Barbados 8 Years“ ist ein achtjähriger, im Fass gelagerter Rum, aus dem man reife Früchte herausschmecken kann. Er hat eine leichte Süße und ist besonders für Einsteiger geeignet. Der „Jamaica Overproof“ dagegen ist harter Stoff: Er hat 63,3 Prozent Alkohol. Kenner schmecken Karamell, Nüsse und Lakritz und einen milden Nachklang von Ananas und Mango heraus.

Guter Rum muss nicht teuer sein

Jede Sorte kostet 39 Euro – für ein handverlesenes Produkt recht günstig. „Guter Rum muss nicht teuer sein“, sagt Eckert. Er hat zwar auch Rumflaschen im Angebot, die mehrere Hundert oder sogar Tausend Euro kosten, doch die sind so teuer, weil es rare Sammlerstücke sind. Von Supermarktsorten, die nur acht Euro kosten, sollte man allerdings Abstand nehmen. So billig könne keine Qualität produziert werden.

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Das Rum Kontor hat keinen Online-Shop, verschickt nur auf Anfrage. „Das Geschäft lebt von der Beratung. Hier kann man probieren, bekommt einen Café, hört passende Musik.“ So hat sich ein großer Stammkundenkreis entwickelt, der immer wieder Neues sucht.

Rum ist ein Genussgetränk

Zum Rum-Trinken brauche man Ruhe, er ist als Aperitif und Digestif geeignet. „Rum ist ein Genussgetränk und nichts zum Nebenbeitrinken oder zum Betrunkenwerden.“ Auch wenn das in Piraten- und Seefahrer-Filmen ganz anders ist – auf Schiffen wurde das hochprozentige und haltbare Getränk vor allem zum Ruhigstellen der Seeleute eingesetzt.

Bei den Verkostungen im Rum Kontor geht es dagegen um den Geschmack. Dann werden sechs bis sieben Sorten probiert. Wenn die ersten drei durch sind, wird allerdings eine halbe Stunde Pause gemacht. Denn dann braucht es erstmal Brot und Wasser.

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