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26 Winzer aus acht AnbaugebietenWeinwoche zum zweiten Mal in Folge auf dem Kölner Neumarkt

Lesezeit 3 Minuten
N21.05.2025 Köln. Eröffnung der 51. Kölner Weinwoche auf dem Neumarkt. In diesem Jahr präsentieren 26 Winzer aus acht deutschen Anbaugebieten ihre Weine und Sekte. Foto: Alexander Schwaiger

In diesem Jahr präsentieren 26 Winzer aus acht deutschen Anbaugebieten ihre Weine und Sekte.

Die 51. Kölner Weinwoche ist auf dem Neumarkt eröffnet worden. Der Ärger um die Verbannung von Heumarkt ist bei den Verantwortlichen verflogen.

Der Ärger um die Verbannung und Verlegung ist verflogen. Seit Mittwoch erlebt Köln wieder zehn „weinselige“ Tage. Die Verantwortlichen der 51. Kölner Weinwoche machen das Beste aus der Vertreibung vom Heumarkt. „Zum zweiten Mal feiern wir also auf dem Neumarkt. Dann ist das bekanntlich in Köln Tradition. Im kommenden Jahr wird es schließlich Brauchtum“, sagte Bürgermeister Ralph Elster bei der offiziellen Eröffnung.

51. Kölner Weinwoche täglich bis zum 1. Juni auf dem Neumarkt geöffnet

„Auch wenn in Köln die Brauhäuser und das Kölsch viel gegenwärtiger sind, ist Köln seit über 2000 Jahren auch eine Weinstadt.“ Mit den Römern sei der Weinbau an den Rhein gekommen. „Der Kölner Wein war aus heutiger Sicht in der Qualität wahrscheinlich diskutabel, in der Quantität doch respektabel und in der Wirkung bestimmt recht formidabel“, scherzte er.

Mit-Veranstalter Johannes Ohlig vom gleichnamigen Weingut wollte deshalb auch nicht mehr zurückschauen auf einen monatelangen Streit mit der Stadt. „Für uns heißt es nun ‚Back to the Roots‘. Von 1974 bis 1990 war die Weinwoche schon einmal auf dem Neumarkt zu Hause, ehe wir in die Altstadt umgezogen sind. So gesehen kehren wir nur zurück.“

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Um die Verbundenheit zum Neumarkt zu demonstrieren, ziert in diesem Jahr die bekannte Eistüte der Einkaufsgalerie die Gläser des Festes. Die Skulptur des Pop-Art-Künstlerpaars Coosje van Bruggen und Claes Oldenburg wurde 2001 errichtet. „Da haben wir schon eine viel längere Beziehung zu diesem Platz“, sagte Ohlig.

Weinwoche läuft bis 1. Juni auf Kölner Neumarkt

26 Winzerbetriebe aus acht deutschen Anbaugebieten präsentieren bis zum 1. Juni ihre Weine. Hinzu kommen noch vier Imbissanbieter. „Die Weinwoche ist der ideale Ort, um den Alltagsstress zu vergessen und tolle Begegnungen zu erleben. Die Winzer repräsentieren die unglaubliche Vielfalt unserer Weine“, sagte die rheinhessische Weinprinzessin Laura Schlösser aus Ingelheim.

Nachdem es im Vorjahr zum Auftakt noch in Strömen geregnet hatte, wurde diesmal bei der Eröffnung zu Weiß-, Rosé- und Rotweinen sowie Sekt bei schönstem Wetter bis in die Abendstunden geplaudert und gefachsimpelt.

Mit Zäunen wurde der „Weingarten“ so gut, wie es die Vorschriften zulassen, abgeschirmt. „Wir tun alles, damit die Gäste unbeschwerte Stunden verleben, ohne belästigt zu werden“, sagte Richard Nägler. Der Kölner Neumarkt gilt als stadtbekannter Drogen-Hotspot.

Milder Winter, Spätfrost, feuchtwarmer Sommer

Winzer Johannes Ohlig verspricht den Gästen „trinkfreudige, lebendige, frische Weine“ aus dem 2024er-Jahrgang. Ein milder Winter, Spätfrost und ein feuchtwarmer Sommer haben Spuren hinterlassen. „Die Weine sind nicht so schwer und nicht so alkoholhaltig geworden“, sagte er. Moselwinzer Tom Benz freut sich schon auf die zehn Tage. „In Köln herrscht eine bemerkenswerte Offenheit bei einer niveauvollen Kundschaft. Wein ist für viele ein echtes Lifestyle-Produkt geworden und wir setzen sehr auf junggebliebene Konsumentinnen und Konsumenten.“

Seine Branche müsse daher mit der Zeit gehen. „Es sollte eine Entwicklung durch die Weinwelt gehen, die sich an die geänderten Wünsche anpasst. Die Menschen wollen sich abgeholt fühlen und durch den Genuss einen Mehrwert für ihr Leben spüren. Design ist neben Qualität ein Haupt-Kaufargument.“