Wie geht es weiter mit dem berühmten Flügelauto auf dem sanierungsbedürftigen Zeughaus? Am Montag hat sich die Stadt offiziell geäußert.
Zukunft unklarStadt Köln sucht neuen Platz für das Flügelauto – konkrete Pläne fehlen bislang

Das Flügelauto von HA Schult auf dem Zeughaus.
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Laut der Kölner Stadtverwaltung steht noch nicht fest, wann das berühmte Flügelauto des Aktionskünstlers HA Schult vom denkmalgeschützten und sanierungsbedürftigen städtischen Zeughaus entfernt wird. Das teilte die Stadt am Montag mit.
Zur Frage, ob es schon konkrete Ideen gibt, an welcher anderer Stelle es ausgestellt werden könnte, sagte die Stadt: „Das kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschließend beantwortet werden.“
Wie am Samstag berichtet, plant die Stadt, das Auto vom Dach des historischen Treppenturms zu nehmen. Das hatte Kulturdezernent Stefan Charles Schult in einem Brief mitgeteilt und auf Gutachten zur Sicherheit des Turms und zum Zustand des Autos verwiesen.
HA Schult engagiert Anwalt
Der Künstler forderte in seiner Antwort eine Sanierung: „Es ist also an Ihnen, dafür Sorge zu tragen, baldmöglichst mit der Sanierung zu beginnen, damit der Goldene Vogel weiter weltweit für die Freiheit und Offenheit Kölns wirbt.“

Der Künstler HA Schult, hier bei einem Termin zu seinem Projekt Rheingeist, ist international bekannt. (Archivbild)
Copyright: Uwe Weiser
Er lässt sich auch von Anwalt Rolf Bietmann vertreten, der auf das Urheberrecht verwies und mögliche rechtliche Schritte thematisierte. Der umgestaltete Ford Fiesta steht seit 1991 auf dem Zeughaus.
Kunstwerk soll zeitweise eingelagert werden
Die Stadt begründete ihre Pläne: „Neben den Schäden durch die schwere Auflast, sind es die durch starke Winde bedingten Bewegungen, die zu Schäden am Mauerwerk geführt haben. Der Stadtkonservator muss für die Auflast in regelmäßigen Abständen eine Genehmigung erteilen. Hierfür wird der Zustand des Denkmals Zeughaus regelmäßig überprüft. Laut jüngstem Gutachten konnte die Genehmigung nun nicht mehr erteilt werden.“
Laut Stadt handelt es sich um eine Präventionsmaßnahme, um den Turm und Passanten zu schützen. Bis die Stadt das Auto möglicherweise an anderer Stelle aufstellt, sei eine „temporäre Einlagerung“ in einem Museumsdepot „unabdingbar“. Das Kunstwerk müsse demnach auch fachgerecht restauriert werden.
Wie berichtet, ist das leerstehende Zeughaus in einem schlechten Zustand. 2017 gab es einen Wassereinbruch, der das Kölnische Stadtmuseum (KSM) zu einem Umzug in das umgebaute frühere Modehaus Sauer in der Innenstadt zwang. Wie es mit dem Zeughaus weitergeht, ist unklar. (mhe)