Die größte Bombenevakuierung in Köln seit Kriegsende ist nach zwölf Stunden beendet. Die Blindgänger wurden entschärft. Alle Entwicklungen finden Sie im Liveblog.
Liveblog zur Evakuierung„Gut hinbekommen“ – Weltkriegsbomben in Köln-Deutz erfolgreich entschärft

Die in Köln-Deutz gefundenen Weltkriegsbomben werden nach ihrer Entschärfung verladen.
Copyright: Christoph Reichwein/dpa
Im Kölner Stadtteil Deutz sind am Montag drei Blindgänger gefunden worden, die heute erfolgreich entschärft wurden. Die Stadt führte dafür die größte Bombenevakuierungsaktion in Köln seit Kriegsende durch. Alle Entwicklungen rund um die Evakuierung und die Entschärfung können Sie hier nachlesen.
- In Köln-Deutz sind am Montag (2. Juni) drei Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden. Die Entschärfung hat am Mittwoch (4. Juni) stattgefunden, ab 8 Uhr waren Straßen im Gefahrenbereich gesperrt.
- Der Kampfmittelbeseitigungsdienst hatte einen Evakuierungsradius von 1000 Metern um die Fundstellen festgelegt. Die gesamte Altstadt und große Teile von Deutz wurden geräumt. 20.000 Anwohner mussten ihre Häuser verlassen.
- Der Zug- und Straßenverkehr in und rund um Köln war massiv von den Bombenentschärfungen betroffen. Gesperrte Straßen und Brücken werden nun „nach und nach“ wieder freigegeben, teilte die Stadt Köln mit.
Bomben-Entschärfer zufrieden: „Wir haben das gut hinbekommen“
20.44 Uhr: Auch der Kampfmittelbeseitigungsdienst ist zufrieden: „Unsere Aufgabe war es heute, drei große Bomben mit einem Aufschlagzünder zu entschärfen und wir haben das gut hinbekommen, mein Team und ich“, fasst Dirk Putzer vom Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf den Einsatz zusammen. „Wir können jetzt sagen, dass die Bomben entschärft und transportfähig sind“ Lediglich bei der Zehn-Zentner-Bombe habe es Schwierigkeiten gegeben: „Da war der Zünder in einem desolaten Zustand“. Dennoch sei es auch bei dieser Bombe gelungen, den Zünder zu entfernen.
Mit dieser Information endet unsere Live-Berichterstattung zur größten Evakuierung in Köln seit dem Zweiten Weltkrieg. Allen Leserinnen und Lesern wünschen wir einen schönen Abend – ob wieder in den eigenen vier Wänden oder der Altstadt-Gastronomie.

Die dritte der insgesamt drei Weltkriegsbomben liegt entschärft in einer Baggerschaufel und wird zur Verladung gebracht.
Copyright: Christoph Reichwein/dpa
Happy End auch in Porz – Paare geben sich Ja-Wort im Kölner Süden
20.17 Uhr: Nicht nur die größte Evakuierungsaktion seit dem Zweiten Weltkrieg in Köln endet am Mittwochabend erfolgreich, sondern auch einige spontan nach Porz verlegte Trauungen wurden vollzogen. Paare, die eigentlich im Historischen Rathaus im Stadtzentrum heiraten wollten, mussten ihre Hochzeit nicht absagen – allerdings ins weniger glamouröse Porz ausweichen. Standesbeamtin Manuela Beilmann versuchte den Paaren den neuen Ort schmackhaft zu machen: „Hier ist der einzige Trauort, an dem sie direkt am Rhein heiraten können – mit Blick auf den Dom“, schwärmt sie im WDR. Dem Ruf folgten laut übereinstimmenden Medienberichten 13 Paare, lediglich ein Paar entschied sich demnach gegen Porz.

Jonas und Gina gaben sich spontan in Porz statt im Historischen Rathaus im Kölner Zentrum das Ja-Wort.
Copyright: Arton Krasniqi
20.03 Uhr: Gesperrte Straßen und Brücken werden nach der erfolgreichen Entschärfung „nach und nach“ wieder freigegeben, teilt die Stadt Köln mit. Am Hauptbahnhof rollt der Zugverkehr dementsprechend wieder an. Auch auf dem Rhein sind nun wieder Schiffe unterwegs. In der Kölner Altstadt ist unterdessen noch wenig Betrieb, erste Restaurants öffnen nun jedoch wieder ihre Pforten.

Nach der Entschärfung fahren wieder Schiffe auf dem Rhein.
Copyright: Sven Winterschladen
Weltkriegsbomben in Köln-Deutz erfolgreich entschärft
19.31 Uhr: Die größte Evakuierungsaktion seit dem Zweiten Weltkrieg in Köln ist beendet, das teilt die Stadt Köln mit. Um 19.19 Uhr waren die die drei Blindgänger, die große Teile der Stadt lahmgelegt hatten, entschärft. Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Rheinland der Bezirksregierung Düsseldorf haben sie unschädlich gemacht.
Trotz der enormen Herausforderung sei die Evakuierung am Mittwoch lange Zeit fast reibungslos gelaufen, teilte die Stadt mit. Lediglich eine Person habe sich geweigert, ihre Wohnung zu verlassen. Eine andere Person wollte demnach eine Sperre durchbrechen und leistete Widerstand. Der Mann kam in Gewahrsam.
Stadtdirektorin Andrea Blome dankte nach der geglückten Entschärfung der Bomben allen beteiligten Einsatzkräften für ihr „großes Engagement“ und ihre „hohe Professionalität“. Dank sprach Blome auch den betroffenen Kölnerinnen und Kölnern aus. „Bis auf wenige Einzelfälle erfolgte die Evakuierung nahezu problemlos“, erklärte Blome und fügte an: „In herausfordernden Situationen wie dieser zeigt sich, was Köln ausmacht: Solidarität, Zusammenhalt und ein respektvoller Umgang miteinander. Dafür danke ich Ihnen allen von Herzen!“
Freigabe zur Entschärfung der Weltkriegsbomben erteilt
18.20 Uhr: Die Freigabe zur Entschärfung ist erteilt. Die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Rheinland der Bezirksregierung Düsseldorf werden in Kürze mit der Entschärfung der drei Blindgänger beginnen, teilt die Stadt Köln mit. Die Bomben werden nacheinander entschärft – wie lange dies dauern wird, hängt von der Beschaffenheit der Bomben und ihrer Zünder ab und ist deshalb nicht abzusehen.
Suche nach Person in der Altstadt eingestellt
18.13 Uhr: Die Suche nach der Person, die sich in der Köln-Altstadt widersetzt hatte, wurde nun eingestellt. Laut Aussagen der Einsatzkräfte ist die Person in einen Hauseingang gelaufen und war danach nicht mehr auffindbar. Der entsprechende Sektor sei deshalb nun als „sicher“ deklariert worden. Zwischenzeitlich hatte sich noch ein Mann beim Ordnungsamt gemeldet, der wegen einer kürzlichen Fuß-Operation ebenfalls noch aus dem Gefahrengebiet gebracht werden musste.
Verzögerung nun auch in Deutz
17.52 Uhr: Auch in Deutz kommt es zu einer Verzögerung. Eine bettlägerige Frau muss offenbar noch aus dem Gefahrengebiet gebracht werden. Wie sie sich bemerkbar machen konnte, ist derzeit unklar.
Gedränge und erhitzte Gemüter am Hauptbahnhof
17.43 Uhr: Am Hauptbahnhof wird es hektisch. Die Gleise sind derartig überfüllt, dass es bei der ersten Einfahrt einer S-Bahn nach langer Zeit zu Gedränge kommt. Viele Reisende versuchen innerhalb kürzester Zeit den Zug zu erreichen, die Menschen quetschen sich hinein. Vor der Bahn fällt eine Frau schließlich zu Boden und schreit auf. Zwei weitere Personen halten die Türen auf und hindern die Bahn dabei, abzufahren. Offenbar ist ihnen ihre Tasche ins Gleisbett zwischen Bahnsteigkante und Zug gefallen. Sicherheitsmitarbeiter haben sichtlich Mühe, die Gemüter zu beruhigen. Sie helfen der Frau vom Gleis und erklären den beiden Männern, dass sie ihre Tasche vorerst aufgeben müssen. Erst dann kann die S-Bahn in Richtung Düren abfahren.

Überfüllte Gleise am Kölner Hauptbahnhof.
Copyright: Florian Holler
Eine Zugausfallmeldung nach der anderen
17.30 Uhr: Die S-Bahn-Steige 10 und 11 sind voll mit Reisenden, die hoffen, von hier aus irgendwie zum Hansaring, nach Ehrenfeld oder nach Köln Süd zu kommen, um von da aus weiterzuschauen. Doch auch hier wird im Dauermodus eine Zugausfallmeldung nach der anderen durchgesagt. Ein Sicherheitsmitarbeiter muss die verzweifelten Reisenden vertrösten. Auch er kann die dringendste Frage, die ihm immer wieder gestellt wird, nicht beantworten. „Ich habe leider keine Ahnung, wie lange es noch dauert“, muss er immer wieder sagen. „Wir können alle nur hoffen.“

Eine Tafel zeigt Zugausfälle am Bahnhof Deutz an aufgrund der Bombenentschärfung in Köln.
Copyright: Henning Kaiser/dpa
Chaos im Feierabendverkehr während der Bombenentschärfung
17.15 Uhr: Der Feierabendverkehr stellt im Zuge der Bombenentschärfung aktuell ein ziemliches Verkehrschaos in der Innenstadt dar. Aufgrund der vielen Sperrungen ist mit zahlreichen Staus zu rechnen. Im Bereich Ebertplatz/Tunisstraße geht beispielsweise derzeit wenig, die Straßen sind verstopft.

Aufgrund der vielen Sperrungen kommt es im Zuge der Bombenentschärfung zu zahlreichen Staus.
Copyright: Arton Krasniqi
Bombenentschärfung verzögert sich weiter
17.09 Uhr: Das gesamte Evakuierungsgebiet ist menschenleer. Sobald die sich widersetzende Person aus der Sperrzone heraus geholt wurde, kann die Entschärfung beginnen. Wann das sein wird, ist aktuell nicht absehbar.

Der verwaiste Vorplatz des Bahnhofs Köln Messe/Deutz.
Copyright: J. Mönch
Hohenzollernbrücke für Züge gesperrt – Schlange der Wartenden immer länger
17.03 Uhr: Weil jetzt die Hohenzollernbrücke auch für den Zugverkehr gesperrt ist, geht am Hauptbahnhof fast gar nichts mehr. Die Anzeigetafel ist fast vollständig weiß gefärbt und mit dem Hinweis „Fahrt fällt aus“ versehen. Vor dem Infoschalter der Deutschen Bahn wird die Schlange der Wartenden immer länger.

Weil jetzt auch die Hohenzollernbrücke gesperrt ist, geht am Bahnhof so gut wie gar nichts mehr.
Copyright: F. Holler
Zweiter Klingeldurchgang beendet –Person in der Altstadt verweigert Evakuierung
16.40 Uhr: Der zweite Klingelrundgang ist beendet, die letzten Krankentransporte fahren in Kürze los, wie die Stadt nun mitteilt. Und doch muss ganz Köln noch warten: Die Freigabe zur Entschärfung wird aktuell verzögert, weil sich eine Person im Bereich der Altstadt der Evakuierung widersetzt. Ordnungsamt, Polizei und Feuerwehr leiten derzeit Zwangsmaßnahmen gegen die Person ein. Der Verkehr über die Brücken im Gefahrenbereich ist bereits eingestellt.

An einer Sperrstelle haben Beamte einen Mann aufgehalten, der zuvor versucht haben soll, mit einem Fahrrad in das Evakuierungsgebiet zu fahren.
Copyright: Christoph Reichwein/dpa
Jürgen von der Lippe in Köln – Wer es nicht hinschafft, erhält eine Freikarte
16.25 Uhr: In der Volksbühne am Rudolfplatz ist heute Abend Jürgen von der Lippe zu Gast. Die Show findet wie geplant statt. Die Betreiber teilen aber mit: Wer es aufgrund der Umstände nicht zum Theater schafft, erhält eine Freikarte - nach Verfügbarkeit - bei einer anderen Show nach Wahl.
Seltener Anblick: Menschenleere Straßen im Kölner Zentrum
16.10 Uhr: Kein Auto und kein Fußgänger weit und breit - so hat man Köln wohl noch nie gesehen. Selbst zu Corona-Zeiten war auf den Straßen mehr los. Der Evakuierungsbereich auf der Deutzer Seite ist mittlerweile komplett menschenleer.

Kein Auto und kein Fußgänger weit und breit: Der Evakuierungsbereich auf der Deutzer Seite ist mittlerweile menschenleer.
Copyright: J. Mönch
RTL sendet wegen Bombenentschärfung aus Berlin
16 Uhr: Der Kölner Sender RTL hat mitgeteilt, dass die Sendungen Punkt 6, Punkt 7, Punkt 8 sowie Punkt 12 am morgigen Donnerstag (5. Juni) „vorsorglich aus dem Hauptstadtstudio in Berlin gesendet“ werden. Damit stellt RTL den reibungslosen Ablauf des Programms trotz der anhaltenden Einschränkungen rund um die Bombenentschärfung in Köln-Deutz sicher, wie eine Sprecherin erklärte.

Blick auf die menschenleere, evakuierte Altstadt und das Rheinufer. Auch das RTL-Gebäude wurde evakuiert.
Copyright: Martina Goyert
Zugverkehr am Kölner Hauptbahnhof läuft normal
15.45 Uhr: Während der zweite Klingeldurchgang bald abgeschlossen ist, läuft der Betrieb am Kölner Hauptbahnhof weiterhin normal. Fern- und Regionalzüge fahren den Bahnhof weiterhin an – auch die Hohenzollernbrücke ist noch für den Zugverkehr frei. Dennoch ist am Dom und im Hauptbahnhof vergleichsweise wenig los.

Auf der Schildergasse ist in Höhe des Kaufhofs Schluss. Immer wieder bleiben Radfahrer und Fußgänger stehen, während viele Menschen die Evakuierungszone verlassen.
Copyright: T. Schillinger
Auch zweiter Klingeldurchgang steht kurz vor dem Abschluss
15.24 Uhr: Der zweite Klingeldurchgang ist mittlerweile rechtsrheinisch abgeschlossen, insgesamt ist er zu 90 Prozent durch. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kölner Ordnungsamtes wurden insgesamt von 25 Kolleginnen und Kollegen des Bonner Ordnungsamtes unterstützt. „Wir achten auf Dinge wie Hundegebell oder laufende Duschen, um festzustellen, ob noch jemand im Haus ist. Auch ein verzogener Vorhang oder ein geöffnetes Fenster beim zweiten Durchgang sind Hinweise“, berichtete eine Einsatzkraft. Im Falle eines Widerstandes kann ein Bußgeld von bis zu 1000 Euro fällig werden.

Der zweite Klingeldurchgang ist mittlerweile fortgeschritten. Im 21. Sektor rund um den Reischplatz waren am frühen Nachmittag keine Anwohner mehr anzutreffen.
Copyright: Johannes Mönch
Warum jetzt häufiger Bomben in Köln gefunden werden könnten
14.54 Uhr: Ulrich Laschet, Pressesprecher der Kölner Feuerwehr, sagte, dass Evakuierungen nun häufiger vorkommen könnten: Da die Stadt Köln das Baurecht geändert habe, müsste jetzt bei Baustellen tiefer gegraben werden – denn die sich noch im Boden befindenden Fliegerbomben werden mit zunehmender Dauer gefährlicher. „Die fangen an zu rosten“, sagte Laschet.

Blick auf die menschenleere, evakuierte Altstadt und das Rheinufer. Nach dem Fund von drei Weltkriegsbomben kommt es am Mittwoch zur größten Evakuierung in Köln seit dem Zweiten Weltkrieg.
Copyright: Martina Goyert
Die Deutzer Seite ist mittlerweile nahezu menschenleer. Es fahren lediglich noch Straßenbahnen und Krankentransporte durch das Evakuierungsgebiet.
Ordnungsamt zieht erstes Zwischenfazit zur Evakuierung: Zwei Störfälle
14.28 Uhr: „Wir sind mit dem bisherigen Verlauf super zufrieden“, sagte Ordnungsamtsleiter Ralf Mayer soeben. Das Evakuierungsgebiet sei in 29 Sektoren unterteilt, von denen seien aktuell schon vier grün geschaltet. „Da haben wir alles getan, was wir tun konnten“, sagte Mayer. Die beiden Altenheime und das Eduardus-Krankenhaus sind bereits geräumt.

Drei Weltkriegsbomben sind in Deutz gefunden worden. Es gibt eine großräumige Evakuierung, für die auch an der Lanxess-Arena Absperrungen aufgestellt sind.
Copyright: Alexander Schwaiger
„Aktuell treiben uns die Krankentransporte noch um“, sagte Mayer. Die Kölner Bürgerinnen und Bürger seien sehr kooperativ, es habe lediglich zwei Widerstände, einmal in Kalk, wo ein Radfahrer versucht habe, eine Absperrung zu durchbrechen und darüber hinaus eine Einsatzkraft angespuckt habe, und an der Nord-Süd-Fahrt, „wo eine Person einfach den Bereich nicht verlassen wollte“, berichtete Mayer.
Fahrradfahrer landet erstaunt vor Absperrung – noch fahren Schiffe auf dem Rhein
13.57 Uhr: An der Absperrung vor der Hohenzollernbrücke am Rhein steht ein Radfahrer und wundert sich: Jan kommt aus den Niederlanden und will mit dem Fahrrad am Rhein entlang bis zur Rheinquelle in der Schweiz. „Was ist denn hier los?“, fragt er einen Mitarbeiter vom Ordnungsamt. „Warum geht es hier nicht weiter?“ Der Mitarbeiter erklärt dem Radreisenden, was los ist. Der ist völlig überrascht: „Was? Gleich drei Bomben? Den Umweg muss ich dann wohl in Kauf nehmen. Ein paar Extrakilometer. Gut für die Waden“, sagt der 47-Jährige und tritt in die Pedalen. Sein Ziel für heute: ein Campingplatz bei Bonn.
Während der Evakuierung dürfen keine Schiffe auf dem Rhein fahren und demnach auch nicht liegen. Das betrifft auch die Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt GmbH. Mehrere Fahrten fallen aus, darunter eine Linienfahrt nach Linz. Auch Köln Tourist kann keine Panorama-Fahrten und Skylinetouren anbieten, dafür gibt es einige Fahrten ab Anleger 13 an der Bastei am Konrad-Adenauer-Ufer.
Entspannte Stimmung in der Messehalle
13.40 Uhr: Die Stimmung in der Anlaufstelle Messehalle ist am Mittag unaufgeregt. Manche haben sich etwas zum Lesen oder Spiele wie Bingo mitgebracht. Die meisten unterhalten sich. Elisabeth Schön (78) und Bärbel Sternenberg (85) sind Freundinnen und wohnen in der Nähe des Eduardus-Krankenhauses in Deutz. Seit sie um kurz vor zehn Uhr in der Anlaufstelle angekommen sind, hätten so vor allem viel gequatscht, so Schön. „Gleich kriegen wir Suppe“, freut sich Sternenberg. Die Hilfskräfte seien sehr freundlich.

Die Freundinnen Bärbel Sternenberg (v.l.) und Elisabeth Schön sind Freundinnen und wohnen in der Nähe des Eduardus-Krankenhauses in Deutz. Für beide ist es die erste Evakuierung wegen Fliegerbomben.
Copyright: Johannes Mönch
Zweiter Klingeldurchgang hat begonnen – der Erste dauerte sechs Stunden
13.31 Uhr: Der erste Klingelrundgang ist beendet, meldet die Stadt Köln. Zwar müssten noch einige Krankentransporte erfolgen, aber der zweite Klingelrundgang habe schon einmal begonnen. Erfahrungsgemäß dauert dieser weniger lange als der Erste – der heute fast sechs Stunden in Anspruch nahm.
In der rechtsrheinischen Anlaufstelle gibt es Eintopf – Brauhäuser sind noch leer
12.44 Uhr: Ungefähr 150 Menschen befinden sich aktuell in der für 1000 Personen ausgelegten Anlaufstelle an der Kölner Messe in Deutz. Vegetarischer Eintopf und eine Variante mit Würstchen werden gerade vorbereitet. Das war eigentlich nicht vorgesehen, aber da viele ältere Menschen vor Ort sind, wurde das spontan veranlasst.

Eine Familie vertreibt sich die Zeit in der Anlaufstelle der Stadt Köln mit spielen.
Copyright: Henning Kaiser/dpa
Im Park-Café im Rheinpark konnten sich Evakuierte sogar mit ihren Tieren einfinden. „Hier sitzen gerade ein Mann mit Hund und drei Herren mit Laptops“, sagte Alexandra Campione, Ehefrau des Geschäftsführers Roberto Campione, gegen 12.30 Uhr. Davon, dass sie viele Deutzer dorthin geflüchtet hätten, könne man nicht sprechen. Was auch daran liege, dass das Park-Café zurzeit nicht nur wegen der Absperrung des Auenwegs im Zuge der Evakuierung schwer erreichbar sei. Ein paar Schulklassen seien schon dagewesen, allerdings im Rahmen von Ausflügen.

Im Reissdorf am Hahnentor wartet Martin Schlüter auf Gäste. Brauhäuser werben mit der Möglichkeit, bei ihnen mit Laptop wie im Homeoffice zu arbeiten.
Copyright: Dirk Borm
Indes ist es in den Brauhäusern Reissdorf am Hahnentor und Gaffel am Dom ruhig. Sie hatten früher geöffnet, um Evakuierte aufzunehmen. Aber viele Menschen scheinen das gute Wetter auszunutzen – oder sie sind anderweitig untergekommen.
Feuerwehr setzt erstmals Drohne ein, um Menschen aufzuspüren
12.11 Uhr: Von der Evakuierung ist ebenfalls die Hilfsstation für Obdachlose „Gulliver“ betroffen, die heute nicht öffnen konnte. „Auch für Obdachlose ist die Evakuierung eine große Belastung“, sagte Sozialarbeiter Sebastian Ebert.
Immer wieder klingelt bei ihm das Telefon, viele Obdachlose fragen ihm, was los ist und wo sie nun hinsollen. „Ich verweise dann auf andere Hilfsangebote“, sagte Ebert. „Aber ganz können die anderen Einrichtungen es nicht auffangen, dass wir heute nicht öffnen dürfen.“ So würden nun etwa Plätze zum Duschen, Essensangebote und Toiletten wegfallen. „Immerhin wussten wir gestern schon Bescheid und konnten unsere Gäste vorwarnen.“

Die Feuerwehr Köln setzt erstmals eine Drohne ein, um zu kontrollieren, ob sich im Evakuierungsgebiet noch irgendwo Menschen aufhalten.
Copyright: Johannes Mönch
Noch immer gilt: Auch wenn es lange dauert, müssen alle Menschen die Gebäude im Evakuierungsradius verlassen. Wer glaubt, sich einfach zu Hause einsperren zu können, sollte beachten, dass die Einsatzkräfte auf solche Fälle vorbereitet sind. Erstmals setzt die Feuerwehr Köln eine Drohne ein, um zu kontrollieren, ob sich in der Zone noch irgendwo Menschen aufhalten. An dieser ist auch ein Lautsprecher befestigt, um Durchsagen zu machen.

An der Drohne der Feuerwehr Köln ist ein Lautsprecher befestigt.
Copyright: Johannes Mönch
Erste grobe Schätzung: Bomben werden frühestens am Abend entschärft
11.50 Uhr: Kurz vor 12 Uhr ergibt sich ein grober Ausblick für den Tag: Wenn die gesamte Evakuierung am Nachmittag abgeschlossen sein soll – ein zweiter Klingeldurchgang muss noch erfolgen – können die drei Blindgänger erst gegen frühen Abend entschärft werden.
„Die Leute sind bislang wohl sehr kooperativ“, sagte eine Stadtsprecherin der dpa. Es gebe keine Verweigerer, die ihre Wohnung partout nicht verlassen wollten – solche Fälle hatte es in der Vergangenheit bei Evakuierungen durchaus gegeben. Dadurch hatten sich die Entschärfungen dann jedes Mal stark verzögert.

An der Deutzer Werft stehen die Fahrzeuge des Kampfmittelräumdienstes bereit.
Copyright: Alexander Schwaiger
Zurück dürfen Menschen, sobald die Entschärfung der Bombe stattgefunden hat. Judith Kniepen, Beauftragte der Geschäftsführung des Eduardus-Krankenhauses, kündigte an, die Patientinnen und Patienten „schon diese Nacht“ zurückzuverlegen. Die zusätzlichen Menschen seien für die anderen vier Kölner Krankenhäuser eine große Belastung.
Aus dem Deutzer Altenheim St. Heribert sind mittlerweile rund die Hälfte aller Bewohner abtransportiert worden. Zurzeit laufen die letzten Liegentransporte, anschließend folgen die Senioren, die im Rollstuhl sitzen, erklärte die Leiterin der Stationären Pflege des Caritasverbands für die Stadt Köln, Michaela Kiewardt.
Gefahrenbereich in der Innenstadt bis auf wenige Menschen wie leergefegt
11.32 Uhr: Trotz aller Bemühungen hat die Information zur Bombenentschärfung in Deutz offenbar nicht alle Bürgerinnen und Bürger erreicht. An der Absperrung kurz vor dem Kaufhof auf der Schildergasse sind mehrere ratlose Menschen gestrandet. Eine Mitarbeiterin des Ordnungsamtes beruhigt die teils aufgebrachten Personen.

An den Absperrungen in der Innenstadt muss das Ordnungsamt teilweise noch Aufklärungsarbeit leisten.
Copyright: Christian Stahl
Derweil sind die Straßen in Richtung Heumarkt wie leergefegt. Vereinzelt passieren Fahrzeuge der Hilfsorganisationen und Krankenwagen die Polizeisperren, Taxifahrer sammeln ratlose Touristen ein.
Lage am Kölner Hauptbahnhof weitgehend entspannt
11.23 Uhr: Die Lage am Hauptbahnhof ist bisher noch ziemlich entspannt. Einige Fahrgäste blicken zwar fragend auf die Anzeigetafeln, die meisten Züge fahren aber noch wie gewohnt. Nur der Halt in Deutz entfällt. Erst wenn es zur Entschärfung kommt, wird auch die Hohenzollernbrücke gesperrt. Dann geht in Richtung rechte Rheinseite gar nichts mehr.

Der Hauptbahnhof in Köln muss nicht geräumt werden, die Auswirkungen des Großeinsatzes sind aber auch hier zu spüren.
Copyright: Timo Schillinger
Ein Drittel aller Patienten verlegt – Stadt erkennt keine Verzichtserklärung an
11.01 Uhr: Zum jetzigen Zeitpunkt sind ungefähr ein Drittel aller Patienten aus dem Eduardus-Krankenhaus abtransportiert worden. Zeitlich liegen die Einsatzkräfte nach der Einschätzung des Pressesprechers der Kölner Feuerwehr Ulrich Laschet bei der Evakuierung der Patienten sehr gut im Plan. Aktuell gehe er davon aus, die Evakuierung im frühen Nachmittag abgeschlossen zu haben.
Der Östliche Zubringer in Deutz bietet indes ein ungewohntes Bild: Aufgrund der Sperrung ist die Straße vollkommen frei. Zu unserer Fotostrecke mit weiteren Bildern geht es hier.

Aufgrund der Bombenentschärfung ist die Östliche Zubringerstraße wie leergefegt.
Copyright: Maria Gambino
Von der Evakuierung betroffene Menschen mögen sich fragen, ob sie nicht einfach zu Hause bleiben können. Doch dazu hat die Stadt eine klare Haltung: „Alle Personen müssen den Evakuierungsbereich zur Gefahrenabwehr verlassen, sonst kann die Entschärfung nicht beginnen. Wir erkennen selbst geschriebene Verzichtserklärungen nicht an.“ Wer sich weigere, werde – wenn nötig unter Zwang – zusammen mit der Polizei hinausbegleitet. Auch ein Schlüsseldienst könnte zum Einsatz kommen. Es droht ein teures Bußgeldverfahren.
Seniorenheime werden evakuiert – Lagezentrum im Stadthaus Ost eingerichtet
10.42 Uhr: Auch zwei Seniorenheime müssen geräumt werden. Das CBT-Wohnhaus An St. Georg und das Caritas-Altenzentrum St. Heribert. Dort stehen Busse bereit, um die Menschen abzuholen.

Drei Weltkriegsbomben wurden in Deutz gefunden. Es gibt eine großräumige Evakuierung, die auch das Caritas-Altenzentrum St. Heribert betrifft.
Copyright: Alexander Schwaiger
Während sich die Gebäude innerhalb des 1000-Meter-Radius leeren, ist das Lagezentrum im Stadthaus Ost gut gefüllt: Dort laufen alle Informationen zur größten Evakuierungsaktion in Köln seit 1945 zusammen.

Im Lagezentrum im Stadthaus Ost ist viel los.
Copyright: Alexander Schwaiger
Zwei Brauhäuser hatten angekündigt, wegen der Evakuierung früher zu öffnen. Doch die meisten Menschen scheinen an anderen Orten untergekommen zu sein. Sowohl im Reissdorf am Hahnentor als auch im Gaffel am Dom ist wenig los, berichten unsere Reporter.
Rettungswagen aus der Region helfen bei größter Evakuierung seit Zweitem Weltkrieg in Köln aus
10.13 Uhr: Der Leiter der Feuerwehr, Christian Miller, macht sich am Eduardus-Krankenhaus ein Bild der Situation: „Das Krankenhaus ist einer der Einsatzschwerpunkte, deswegen schaue ich vorbei. Ich habe mit Patienten gesprochen. Das Gute ist, dass wir 48 Stunden Vorlauf hatten. Wir sind gut vorbereitet.“ Es sei ja nicht die erste Krankenhaus-Evakuierung.

Fahrzeuge aus der Euskirchen und Aachen sind unter anderem für den Großeinsatz nach Köln beordert worden.
Copyright: Alexander Schwaiger
Man habe für die gesamte Evakuierung 500 zusätzliche Einsatzkräfte aus dem Umland und der freiwilligen Feuerwehr aktiviert. 250 Einsatzkräfte seien weiterhin für die Grundversorgung in Köln zuständig, so Miller. Für die Krankentransporte sind Rettungswagen unter anderem aus Euskirchen und Aachen eingetroffen.
KVB und DB schicken Mitarbeitenden zu den Haltestellen
9.55 Uhr: Am Neumarkt informieren Mitarbeiter der KVB und Lautsprecher-Durchsagen, dass auf den Linien Richtung Rhein Haltestellen entfallen. Im Hauptbahnhof wenden sich die Bahnreisende mit ihren Fragen an die Mitarbeiter der Deutschen Bahn. Zeitweise stehen mehrere Bahnen hintereinander am Gleis. Die Bahnsteige hingegen sind vergleichsweise menschenleer.

Am Neumarkt informieren Mitarbeiter der KVB und Durchsagen, dass auf den Linien Richtung Rhein Haltestellen entfallen.
Copyright: Timo Schillinger
200 Beamte des Ordnungsamtes gehen von Tür zu Tür
9.31 Uhr: Rund eineinhalb Stunden läuft der erste Klingeldurchgang bereits. Insgesamt 200 Beamte führen im Laufe des Tages zwei Klingelrundgänge durch. Bisher wurden nur zwei Krankentransporte gemeldet.
Wie lange sich das hinziehe, sei nicht abzusehen, bestätigte Kai Kulschewski, Dezernent für Kampfmittelbeseitigung bei der Bezirksregierung Düsseldorf, im WDR-„Morgenecho“. „Es hängt alles davon ab, wie erfolgreich die Evakuierung verlaufen wird, ob sich die Bevölkerung an die Regeln hält, ob die auch alle den Evakuierungsradius verlassen, und erst wenn dann wirklich niemand mehr in dem Radius drin ist, dann können unsere Mitarbeiter mit der Arbeit beginnen.“
Verkehrschaos am Rheinauhafen abgewendet
9.27 Uhr: Update zur Situation am Rheinauhafen, wo die Annostraße gesperrt ist und der umgeleitete Verkehr in einer Sackgasse landete: Wenig später ist das Problem gelöst, indem man die Dreikönigenstraße gesperrt hat.

Ungewöhnlicher Blick auf einen fast leeren Rheinauhafen am Tag der Evakuierung
Copyright: mbr
Keine Beeinträchtigungen am Airport
9.23 Uhr: Der Airport Köln/Bonn erwartet keine Beeinträchtigung für den Flugbetrieb. Allerdings wird auf der Website darauf hingewiesen, dass die Anreise zum Flughafen mit öffentlichen Verkehrsmitteln – und auch die Abreise – über die Kölner Bahnhöfe Hauptbahnhof oder Deutz/Messe erschwert sein könnte.
Evakuierung am Eduardus-Krankenhaus in vollem Gange

Eine Rettungswagenkolonne ist für die Evakuierung am Eduardus-Krankenhaus eingetroffen.
Copyright: Maria Gambino
9.21 Uhr: Am Eduardus-Krankenhaus in Deutz sind um kurz vor 9 Uhr zehn Rettungswagen eingetroffen, um die übrigen 67 Patienten in andere Kölner Krankenhäuser zu bringen. Die erste Patientin wurde wenige Minuten später in einen Rettungswagen verlegt. Die ersten neun Patienten fahren in diesen Minuten in die Uniklinik.

Die erste Patientin wird in einen Rettungswagen gebracht. Die Evakuierung des Eduardus-Krankenhauses ist gestartet.
Copyright: Maria Gambino
Erste Absperrungen im Gefahrengebiet eingerichtet
8.52 Uhr: Rund um die Gefahrenzone sind um kurz vor 9 Uhr bereits viele Absperrungen eingerichtet worden.

Mitarbeiter des Ordnungsamtes erklären Passanten die Straßensperrungen wegen einer Bombenentschärfung.
Copyright: Henning Kaiser/dpa
Einige Passanten hatten offenbar im Vorfeld nichts von Sperrungen mitbekommen und werden nun vom Ordnungsamt informiert, dass hier kein Durchkommen mehr ist.

Auch an der Kreuzung Cäcilienstraße, Ecke Nord-Süd-Fahrt, haben Polizei und Ordnungsamt die Straße abgeriegelt.
Copyright: Michael Bause
Am Rhein gibt es Probleme: Wer aus dem Süden in Richtung Norden fahren will, wird in Höhe des Bürgerhaus Stollwercks von der Bayenstraße in die Dreikönigenstraße abgeleitet. Die wird von der Annostraße gekreuzt – die leider gesperrt ist. Eine Sackgasse sozusagen.
Hotels werden geräumt – Schulklasse muss Heimreise antreten
8.41 Uhr: Um kurz nach 8 ist die Geräuschkulisse am Dom von rollenden Koffern geprägt. Überall machen sich Grüppchen von ihren Hotels auf den Weg aus dem Evakuierungsbereich. Ordnungsamt und Polizei versammeln sich an den neuralgischen Punkten und lotsen Autofahrer durch die Straßen. Die ersten Absperrungen sind ebenfalls bereits hochgezogen.
Auch Lehrerin Monika Hermle und die Abschlussklasse der Uhlandschule Mühlacker in Baden-Württemberg machen sich auf den Weg zum Hauptbahnhof. Sie brechen ihre Abschlussfahrt nach Köln einen Tag früher als geplant ab und fahren heute schon nach Hause. „Das ist schon ärgerlich“, sagt Hermle. Köln habe den Schülerinnen und Schülern sehr gut gefallen, versichern diese.

Diese Abschlussklasse aus Baden-Württemberg muss Köln frühzeitig verlassen.
Copyright: Florian Holler
Vor allem aber wird die Heimfahrt zu einem organisatorischen Kraftakt. „Die Heimfahrtickets waren alle schon gebucht, neue Tickets zu kaufen, hätte rund 2000 Euro gekostet. Das gibt die Klassenkasse nicht mehr her.“ Deswegen mache sich jetzt ein Kollege aus Mühlacker mit dem Transporter auf den Weg nach Köln und bringe die Kinder in mehreren Fuhren zurück in die Heimat. „Immerhin können die Schülerinnen und Schüler ihren Kindern in 50 Jahren von einem Abenteuer erzählen“, sagt Hermle.
Stadt Köln gibt Update: Zeitplan schwer abzuschätzen
8.32 Uhr: Der erste Klingelrundgang hat pünktlich um 8 Uhr begonnen, wie unsere Reporter vor Ort meldeten. Wann er beendet ist, kann angesichts der Größe des Gebiets und der Anzahl der Menschen derzeit laut Stadt Köln nicht abgesehen werden. Stadt und Ordnungsamt hoffen auf die Unterstützung und das Verständnis aller Betroffenen.
Der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf (KBD) und das Ordnungsamt der Stadt Köln sind seit Stunden vor Ort.
Zugverkehr eingeschränkt: Alle Halte in Köln-Deutz entfallen
8.26 Uhr: Auch der Zugverkehr in und rund um Köln ist massiv von den Bombenentschärfungen betroffen. Alle Halte in Köln/Messe Deutz entfallen seit 8 Uhr, von Reisen in den Großraum Köln wird dringend abgeraten. Mit Beginn der eigentlichen Entschärfung wird auch die Hohenzollernbrücke gesperrt.

Eine Tafel zeigt Zugausfälle am Bahnhof Deutz an.
Copyright: Henning Kaiser/dpa
Der Kölner Hauptbahnhof kann dann nicht mehr aus Richtung Deutz angefahren werden. Züge aus dem Westen fahren weiterhin in den Kölner Hauptbahnhof ein und nach kurzem Aufenthalt in die Gegenrichtung zurück. Die alternativen Fahrpläne für die betroffenen Linien im Regionalverkehr finden sich hier: www.zuginfo.nrw.
Auch der Fernverkehr ist von den Sperrungen in Köln stark betroffen. Es kommt zu Zugausfällen, Haltausfällen und Verspätungen, besonders mit Beginn der Entschärfung am Nachmittag. Welche Verbindungen betroffen sind und war die Alternativen im Fernverkehr sind, teilt die Deutsche Bahn hier mit: www.bahn.de/service/fahrplaene/aktuell.
Ausnahmezustand auf beiden Rheinseiten: Viele Läden bleiben geschlossen
8.04 Uhr: Läden, die innerhalb der Gefahrenzone liegen, müssen heute geschlossen bleiben. Mancherorts sind deshalb Hinweisschilder an den Ladenlokalen angebracht. „Wegen ‚Bombenstimmung‘ Mittwoch, 4.6., geschlossen!“, ist an einem Friseursalon an der Deutzer Freiheit zu lesen.

Ein Friseursalon auf der Deutzer Freiheit muss wegen „Bombenstimmung“ am Mittwoch geschlossen bleiben.
Copyright: Johannes Mönch
Ordnungsamt beginnt mit erstem Klingeldurchgang
7.57 Uhr: Für das Ordnungsamt der Stadt Köln beginnt ein anstrengender Tag. In diesen Minuten starten die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen den ersten Klingelrundgang. Zeitgleich werden Straßen abgesperrt und auch die Anlaufstellen für Betroffene öffnen jetzt ihre Pforten.

Züge fahren noch über die Hohenzollernbrücke in den Hauptbahnhof, Fußgänger und Radfahrer dürfen ab Mittwochmorgen nicht mehr passieren. (Archivbild)
Copyright: Oliver Berg/dpa
Die Hohenzollernbrücke ist bereits für Fußgänger und Radfahrer gesperrt. Züge der Deutschen Bahn fahren allerdings noch über die Brücke. Erst, wenn die Freigabe zur Entschärfung erteilt wird, dürfen auch sie nicht mehr die Brücke passieren.
Einsatzkräfte rücken aus
7.30 Uhr: Eine halbe Stunde bevor offiziell der erste Klingeldurchgang beginnt und Straßensperrungen eingerichtet werden, rücken in der Stadt Einsatzkräfte aus. In vielen Teilen der Stadt sind Martinshörner von Einsatzwagen zu hören, die in Richtung Innenstadt fahren. Auch in der Nähe der Uniklinik in Lindenthal ist viel los.
Kölner Sender RTL muss Sendungen ausfallen lassen
6.55 Uhr: Auch das RTL-Sendezentrum liegt im Gefahrenbereich, das Programm am Mittwochmorgen muss umgestellt werden. Die Frühmagazine „Punkt 6“ und „Punkt 7“ werden noch live aus dem Sendezentrum im Stadtteil Deutz übertragen, „Punkt 8“ entfällt. Zum regulären Sendestart wird das Gebäude bereits vollständig evakuiert sein.

Die RTL Studios in Deutz liegen im Gefahrenbereich.
Copyright: Alexander Schwaiger
Ruhe vor dem Sturm

Der Evakuierungsbereich rund um die Funde in Köln-Deutz beträgt 1000 Meter.
Copyright: Stadt Köln
6 Uhr: Noch ist es laut Polizei ruhig in der Kölner Innenstadt. Ab 8 Uhr beginnen dann aber die Evakuierungsmaßnahmen. 20.000 Menschen müssen ihre Wohnungen und alle Einrichtungen verlassen. Straßensperren werden ab 8 Uhr errichtet und Behördenvertreter checken erstmals, ob alle Wohnungen leer sind. Diese Überprüfungen können sich bei einer so großen Evakuierung erfahrungsgemäß über Stunden hinziehen. Die Anlaufstellen für Betroffene öffnen ebenfalls um 8 Uhr.