16.000 Besucher erlebten in der ausverkauften Lanxess-Arena eine Band, die ihr Herz auf der Bühne lässt: Pur
„Bub, du hast es gut gemacht“Pur-Sänger weint bei Kölner Arena-Konzert um seine Mutter

Hartmut Engler und seine Band sorgten für große Gefühle in der Lanxess-Arena.
Copyright: Martina Goyert
Pur polarisiert. Eigentlich schon von Anfang an, als die Band aus der schwäbischen Provinz Ende der 80er Jahre ihren Durchbruch feierte. Hits wie „Lena“, „Abenteuerland“ oder „Ein graues Haar“ kann fast jeder zumindest mitsummen, aber beim Gros der Musik-Kritiker ist die Gruppe um Sänger Hartmut Engler überhaupt nicht gut gelitten.
Am Sonntag war eines der wohl größten Musikphänomene Deutschlands in der Lanxess-Arena zu Gast. Natürlich – so ist man es von Pur-Auftritten gewöhnt –war die Halle mit 16.000 Besuchern ausverkauft.
Dort zeigte sich einmal mehr, warum die Band auch nach rund 40 Jahren so gefragt und erfolgreich ist. Die Band lässt ihr Herz auf der Bühne. Und in Zeiten wie diesen ist auch den Musikern nicht nur nach Partystimmung zumute.
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Pur in Köln: 16.000 Besucher in ausverkaufter Lanxess-Arena
„Es ist um uns herum in der ganzen Welt so vieles passiert, was uns vielleicht die Dinge anders betrachten lässt und unser Leben mitunter auch verändert hat. Auch ein solches Thema wird an so einem wunderschönen Abend nicht ausgespart“, verteidigte Engler die längeren nachdenklich stimmenden Phasen, wie EXPRESS.de berichtet.
Mit Liedern wie „Keiner will alleine sein“ oder „Voll sein“, verarbeitete Songschreiber Engler die Folgen der Corona-Pandemie. „Wir hatten alle die Schnauze voll von Einschränkungen und Regeln.“
Nachdenklich stimmte auch, dass die Textzeilen im Lied „Kein Krieg“ von 1991 angesichts der aktuellen Weltlage an Aktualität nichts verloren haben.
Selbstverständlich wurde auch gefeiert, allen voran mit dem langen Hit-Medley der Band. Emotionaler Höhepunkt jedoch war der Song, mit dem die Band einst einen ihrer ersten Erfolge feierte: „Wenn sie diesen Tango hört“, war das Lieblingslied von Hartmut Englers Mutter Anni, die vor sechs Jahren gestorben ist. Danach sang er noch ein Ständchen für sie: „Heut ist sie 90, sie lebe hoch.“ Und als im Hintergrund ein Foto zu sehen war, wie er mit seiner Mama näselt, kamen Engler die Tränen.
„Es ist ein Geschenk, solche Emotionen mit so vielen Menschen auf diese Art und Weise zu teilen“, sagte Engler. „Ich werde diesen naiven Gedanken nicht los, dass sie, während wir hier unten sind, da oben sitzt, zuhört, Spaß hat, ein Glas Sekt trinkt und irgendwie zu mir sagt: ‚Bub, du hast es gut gemacht‘.“