Kundgebung am Kölner DomAbraham Lehrer verurteilt Hamas-Angriffe als „nicht menschlich“

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Abraham Lehrer, Vorstand der Synagogen-Gemeinde, spricht am Sonntag auf dem Roncalliplatz.

Abraham Lehrer, Vorstand der Synagogen-Gemeinde, spricht am Sonntag auf dem Roncalliplatz. Foto: Martina Goyert

Rund 500 Teilnehmer zeigten sich am Dom solidarisch mit Israel. Synagogen-Vorstand Abraham Lehrer sagte, er könne keinen Frieden mit den Hamas schließen.

Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und Vorstand der Synagogengemeinde Kölns, Abraham Lehrer, hat bei einer Kundgebung auf dem Roncalliplatz den Angriff der Hamas auf Israel verurteilt. Vor rund 500 Teilnehmern sagte Lehrer: „Wir können nicht nachvollziehen, was die Hamas-Terroristen mit unschuldigen jungen Menschen, Babys, Kindern , alten Leuten gemacht haben, wie sie sie behandelt haben, wie sie ihre Leichname geschändet haben: Das sind Dinge, das ist unmöglich, das ist nicht menschlich.“

Köln: Israelische Flagge weht vor dem Rathaus

Das Handeln der Hamas sei jenseits aller Regeln für militärische Auseinandersetzungen. „Und solchen Menschen sollen wir vertrauen und sagen: Mit dir möchte ich Frieden schließen, dir möchte ich meine Grenze öffnen. Es tut mir sehr leid: Das kann ich nicht.“ Das Bündnis gegen Antisemitismus Köln und der Kölner Ableger der Deutsch-Israelischen Gesellschaft hatten die Kundgebung unter dem Motto „Solidarität mit Israel“ organisiert. Viele Menschen hatten israelische Fahnen dabei.

Israel-Unterstützer schwenken Fahnen und ein Transparent bei einer Kundgebung auf dem Roncalliplatz.

Pro Israel Kundgebung auf dem Roncalliplatz

Vor dem Dom waren auch zahlreiche Politikerinnen und Politiker aus Köln dabei, unter anderem die frühere Landesumweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU), CDU-Ratsfraktionschef Bernd Petelkau oder der kulturpolitische Sprecher der FDP im Stadtrat, Lorenz Deutsch. Zudem war auch die Vorsitzende des Vereins zur Förderung der Städtepartnerschaft zwischen Köln und Tel Aviv, Monika Möller, vor Ort.

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Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos), die auf dem Weg nach China ist, hat dem Bürgermeister von Kölns Partnerstadt Tel Aviv, Ron Huldai, ihre Solidarität bekundet. Als Zeichen sei die Beflaggung des Rathauses um die israelische Flagge ergänzt worden. Den 5000 Menschen jüdischen Glaubens in Köln stehe sie besonders bei. „Köln ist ohne den jüdischen Glauben undenkbar.“

Auch der Kölner Flüchtlingsrat und die Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit drückten ihre Empörung aus. Der Vorsitzende Jürgen Wilhelm sagte: „Insbesondere die tausendfachen Raketenangriffe auf die Zivilbevölkerung und die Geiselnahmen sind auf das Schärfste zu verurteilen und durch nichts gerechtfertigt. Unsere Solidarität gehört dem israelischen Volk!“

Der Angriff der Hamas auf Israel hat auch Auswirkungen auf die Sicherheitsmaßnahmen in Köln. Man gehe von einer „hohen abstrakten Gefährdung“ aus, sagte ein Polizeisprecher. Die Schutzmaßnahmen der Synagoge in der Roonstraße wurden angepasst, hieß es, Einzelheiten nannte die Polizei nicht. Der Behördensprecher betonte, es gebe derzeit aber keinerlei Hinweise darauf, dass Köln „in irgendeiner Art und Weise“ im Fokus stehe.

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