Severinstraße als VorbildKölner Eigelstein wird umgestaltet – Parkplätze fallen weg

Lesezeit 2 Minuten
20150914eigelstein-mh5387

Der Eigelstein ist eine quirlige Einkaufsstraße

Köln – Wie genau die Zukunft der Einkaufsstraße Eigelstein im Bezug auf die „Neuordnung des ruhenden Verkehrs“ aussieht, steht noch immer nicht fest. Dabei wurde der Beschluss bereits vor knapp vier Jahre von den Politiker in der Bezirksvertretung Innenstadt gefasst. Im Laufe dieser Woche, so teilt die Stadtverwaltung auf Anfrage des „Express“ mit, werden städtische Mitarbeiter nun ausrücken und Fakten schaffen: Ein Dutzend Parkplätze fallen weg.

Die Idee dahinter ist: weniger Autos, dafür mehr Platz für Fußgänger, Radler und Außengastronomie. Vorbild ist die Severinstraße. Ein Hauch von Flaniermeile soll nun auch durchs Eigelstein-Veedel wehen – einst als Rotlichtquartier verrufen, inzwischen nach und nach gentrifiziert. Bauliche Veränderungen der Straße sind nicht nötig. Die Verwaltung gibt an, dass ein zusätzlicher Schilderpfosten, 15 Absperrpoller und eine Handvoll Fahrradständer wie erweiterte Haarnadeln aufgestellt werden. 

Anwohner und Politiker begrüßen Umgestaltung

Die meisten Anwohner und Politiker begrüßen die „Umgestaltung light“, viele wundern sich: „Fast vier Jahre für diesen Pipifax. Unfassbar.“ Ein Veedelswirt sagt: „Wenn dies bei der anstehenden Umgestaltung des Ebertplatzes so weiter geht, werden wir die Fertigstellung alle nicht mehr erleben.“ Dabei geht es nicht einmal um die gesamte Straße. Die Stadt hat sich lediglich den Teil Dagobertstraße bis Unter Krahnenbäumen als „Pilotabschnitt“ vorgeknöpft.

Alles zum Thema Eigelstein

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Planer planen folgendes: „Durch eine begleitende Parkraumerhebung – vor und nach der Umgestaltung – soll verifiziert werden, ob der Stellplatzwegfall im Pilotabschnitt in den benachbarten Straßen kompensiert werden kann.“ Ob also die gesamte Straße umgekrempelt wird, ist unklar. Fest steht wohl, dass dies noch lange dauern wird.

Geschäfte und Bedürfnisse haben sich verändert

Doch wie kann es sein, dass bislang schon fast vier Jahre nötig waren? Die Antwort des Presseamtes der Stadt Köln lautet: „Durch die Vielzahl der zu beteiligenden Akteure – diverse Ämter der Stadt Köln, Inhaber von Gastronomie/Einzelhandelsbetrieben und Bürgerverein Eigelstein – war eine umfangreiche Abstimmung mit mehrfach modifizierten Planungen erforderlich.“

Einige Geschäftsleute und Gastronomen, deren Stellungnahmen bei den Planungen demnach berücksichtigt wurden, sind inzwischen längst verzogen. Neue Inhaber sind in neue Geschäfte eingezogen, die nicht gefragt worden sind, was sie vor ihrer Ladentür haben möchten. So wurde etwa aus einer Tchibo-Filiale mit der Option eines Cafés ein Bestattungsunternehmen. Deren „Kundschaft“ hat andere Bedürfnisse. (red)

KStA abonnieren