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Mehrere VerletzteUnbekannte sollen Pfefferspray an Kölner Berufskolleg versprüht haben – Schüler berichtet von Einsatz

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Rettungswagen parken vor dem Berufskolleg.

Polizei und Rettungskräfte sind am Kölner Berufskolleg Humboldtstraße am Perlengraben im Einsatz. Mehrere Unbekannte sollen Pfefferspray versprüht haben.

Die Polizei und Rettungskräfte waren am Berufskolleg im Perlengraben im Einsatz. Sieben Personen wurden in ein Krankenhaus gebracht.

Mehr als 20 Schülerinnen und Schüler sind am Montagvormittag durch den Einsatz von Pfefferspray am Berufskolleg Humboldtstraße verletzt worden. Sieben von ihnen mussten mit Augen- und Atemwegsreizungen vorsorglich in eine Klinik gebracht werden, wie die Polizei mitteilte. Das Berufskolleg befindet sich rund 500 Meter südwestlich vom Neumarkt in der Innenstadt.

Nach ersten Zeugenaussagen sollen mehrere bislang Unbekannte gegen 10 Uhr Pfefferspray in den Fluren der Schule versprüht und anschließend geflüchtet sein. Das Kriminalkommissariat 51 hat die Ermittlungen zu den Tätern und den Hintergründen aufgenommen.

Der Vorfall löste einen Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr aus: An der Kreuzung „Am Perlengraben“ reihten sich dutzendweise Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht. Insgesamt waren rund 20 Fahrzeuge sowie mehr als 40 Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst vor Ort.

Zweiter Pfefferspray-Einsatz an einer Kölner Schule innerhalb kurzer Zeit

„Wir wurden um 10.58 Uhr wegen einer Reizgasfreisetzung alarmiert. Mehrere Schülerinnen und Schüler klagten über Husten und brennende Augen“, sagte Einsatzleiter Michael Peter von der Feuerwehr. Nach ersten Erkenntnissen wurde das Pfefferspray vermutlich im ersten Obergeschoss versprüht; das Gas zog anschließend auch in die zweite Etage. „Der Hausmeister reagierte vorbildlich und öffnete sofort Fenster und Türen, sodass das Reizgas rasch abziehen konnte.“

Alex zupfer ist Schüler des Berufskollege Humboldtstraße

Alex Zupfer ist Schüler des Berufskollege Humboldtstraße

Rund 50 Personen wurden von den Rettungskräften untersucht, sieben kamen zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus. Zunächst war von sechs Betroffenen die Rede gewesen. „Sie alle sind leicht verletzt“, sagte Peter. Gegen 12 Uhr konnte der Einsatz beendet und der Schulbetrieb wieder aufgenommen werden.

Rettungskräfte im Einsatz in der Schule.

Bei einem Pfefferspray-Einsatz am Berufskolleg Humboldtstraße am Perlengraben sind am Montagmorgen (1. Dezember) mehrere Schülerinnen und Schüler leicht verletzt worden.

Der 19-jährige Schüler Axel Zupfer schilderte seine Erlebnisse: „Ich bin kurz vor elf Uhr auf die Toilette gegangen, als mir aus der ersten Etage mehrere hustende Schülerinnen und Schüler entgegenkamen. Erst dachte ich mir nichts dabei. Als ich zurück im Klassenraum war, sagte unser Lehrer, dass wir das Gebäude verlassen müssen.“

Kurz darauf sei die Schule von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst umstellt gewesen. Auch zwei Mitschüler seiner Klasse seien betroffen gewesen. „Einer hat Asthma, deshalb wurde er ins Krankenhaus gebracht. Ich denke aber, dass er morgen wieder da ist.“

Trotz der anfänglichen Aufregung, sagt Zupfer, hätten Schulleitung und Feuerwehr „sehr gut reagiert“. Verunsicherung habe der Vorfall nicht hinterlassen: „Das ist halt Köln, was will man machen?“

Hinweise zu den unbekannten Tätern oder zum Geschehen nimmt das Kriminalkommissariat 51 unter der Rufnummer 0221 229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de entgegen.

Erst vor rund eineinhalb Wochen hatte es einen ähnlichen Zwischenfall an der Europaschule in Zollstock gegeben. Damals erlitten 19 Kinder und Jugendliche Reizungen, neun wurden ins Krankenhaus gebracht. Ursache war offenbar ein Streit zwischen einem 16-jährigen Schüler und mutmaßlich zwei weiteren Jugendlichen. Der 16-Jährige soll mit Pfefferspray und Schlägen attackiert worden sein und setzte das Spray daraufhin selbst im Gebäude ein.