„Toter Winkel“Schüler lernen Umgang mit Gefahren im Kölner Straßenverkehr

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Verkehrssicherheitsaktion "Toter Winkel" am Heumarkt

Köln  – Um Schulkinder auf die Gefahr aufmerksam zu machen haben der ADAC Nordrhein, die Stadt und die Polizei am Heumarkt die diesjährige Verkehrssicherheitsaktion „Toter Winkel“ durchgeführt. Bei der Auftaktveranstaltung durften rund 300 Grundschüler der vierten Klasse einmal selbst erleben, wie sich ein toter Winkel im Straßenverkehr auswirkt. Die Schüler hatten in mehreren Lkws, die auf dem Heumarkt abgestellt wurden, die Möglichkeit, in die Rückspiegel zu blicken. Die restliche Klasse stellte sich währenddessen auf einer Markierung auf, die den toten Winkel des Fahrzeugs darstellte.

Ein Versuch mit Aha-Effekt: „Man denkt vorher nicht, dass man im Auto gar nicht alles sieht“, hieß es aus den Reihen der Grundschüler. „Mit der Aktion wollen wir Schulkinder für das Thema sensibilisieren“, sagte Roman Suthold vom ADAC Nordrhein. „Hier in Köln haben wir eine enge Infrastruktur, außerdem steigen zum Beispiel die Nutzerzahlen für Fahrräder – damit dann aber auch die Unfälle“, sagte Ernst Klein, Leiter der Verkehrsinspektion 1. 

Unfälle können tödlich enden

Die Stadt spricht von mehreren Unfällen pro Jahr, bei denen der tote Winkel als Unfallursache ausgemacht wurde. Bei durchschnittlich 16 weiteren Unfällen pro Jahr wird zudem vermutet, dass der tote Winkel eine Rolle gespielt hat. Dass solche Unfälle tödlich sein können, zeigte ein schwerer Unfall in Leverkusen 2019, bei dem eine Elfjährige starb. Ähnliche Fälle ereigneten sich auch in Rodenkirchen und Widdersdorf.

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Abhilfe könnte der Abbiegeassistent schaffen. Ein Sensor erkennt Radfahrer und Fußgänger und warnt den Fahrer frühzeitig. Das Problem: Die EU schreibt solche Systeme erst ab 2024 für alle neu zugelassenen Lkw und Busse vor. Alternativ könnten zugelassene Fahrzeuge nachgerüstet werden. Das Bundesverkehrsministerium fördert diese Nachrüstungen zwar finanziell, jedoch sind 2020 lediglich zehn Millionen Euro dafür vorgesehen. Für Roman Suthold ist das zu wenig: „Der Fördertopf sollte aufgestockt werden.“  

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