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Neuer „Schleichweg“ in der Kölner CityMoselstraße entwickelt sich zur Rennstrecke

Lesezeit 3 Minuten
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Zwar gibt es einen Zebrastreifen, doch die Breite der Fahrbahn verführt viele Autofahrer auf der Moselstraße zum Zu-schnell-Fahren. 

  1. Anwohner der Moselstraße beobachten immer mehr Verkehrsverstöße vor ihrer Haustür.
  2. Autofahrer parken verbotswidrig und fahren viel zu schnell auf der Strecke, die Luxemburger Straße mit Eifelplatz verbindet.
  3. Sechs verschiedene Eingaben wurden jetzt bei der Stadt eingereicht

Innenstadt – Tempo 30, Radaranlagen und großzügige Fahrradspuren: Seit die Ringe fahrradfreundlicher gestaltet wurden, verlagert sich ein Teil des Autoverkehrs in die angrenzenden Wohnviertel. Das ist zumindest die Beobachtung der Anwohner aus der Moselstraße für ihr Viertel. Mit sechs gleichzeitigen Eingaben haben sie sich nun an die politischen Gremien gewandt. Sie fordern eine Reaktion der Stadt.

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Die Moselstraße, die im Verlauf in die Pfälzer Straße mündet, führt parallel zu den Ringen von der Luxemburger Straße zum Eifelplatz. Sie sei so breit, dass viele Autofahrer außerdem zu schnell fahren würden, klagen die Anwohner in ihren Eingaben. Deswegen seien die „zahlreichen Kinder“, die in diesem Bereich tagtäglich unterwegs seien, gefährdet. Sie schlagen Tempo 30 vor und einen Umbau der Kreuzung, an der Moselstraße, Pfälzer Straße und Saarstraße aufeinandertreffen.

Alles zum Thema Polizei Köln

Tempo-30-Zone

Die Verkehrsplaner der Stadt schließen sich der Einschätzung an. Sie schlagen den Bezirksvertretern der Innenstadt vor, das Tempolimit herabzusetzen und begründen das mit der Funktion als Schulweg. Auch sie sehen die Gefahr, dass sich der Abschnitt zur Ausweichstrecke für die Ringe entwickelt. Deshalb soll die Tempo-30-Zone, die für die Volksgartenstraße eingerichtet wurde, ausgeweitet werden.

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Unübersichtlich: Mosel- Saar- und Pfälzische Straße treffen aufeinander.

An der unübersichtlichen Kreuzung, wo die Mosel- in die Pfälzer Straße mündet und die Saarstraße im spitzen Winkel auf die Einmündung zuführt, treffen insgesamt fünf Fahrbahnen aufeinander. Das sei sowohl für Autofahrer gefährlich, als auch für Fußgänger und Fahrradfahrer, sagen die Anwohner. Die Zebrastreifen würden von vielen übersehen und die großzügigen Freiflächen würden immer wieder als Parkplätze missbraucht, was insbesondere in der Dunkelheit gefährlich sei.

Autos im Parkverbot

Die Stadt legt den Bezirksvertretern einen Bericht der Kölner Polizei vor, der die Sorgen der Anwohner bestätigt. Im Januar berichten die Beamten von „regelmäßigen Verkehrsbehinderungen“ an der Kreuzung. Am Tag des Berichts waren zwei Polizisten vor Ort. Sie trafen auf ein Auto, das im Parkverbot „mitten auf der Fahrbahn“ abgestellt worden war und eine der Fahrbahnen komplett blockierte. Da der Halter sich wohl „über das Fehlverhalten nicht im Klaren“ war, regten die Polizisten an, den Boden entsprechend zu markieren und das Verbot deutlicher zu beschildern.

Die Stadt will die Kreuzung nun provisorisch umgestalten. Sie sei mit 700 Quadratmetern „überdimensioniert“. Und die bislang gültige Vorfahrt-Regelung muss ohnehin verändert werden, bevor Tempo 30 gelten darf. Linien auf dem Boden und Schilder räumen noch dem Verkehr geradeaus über die Kreuzung Vorrang ein. Ganz ohne Schilder wäre die Vorfahrt allerdings auch aufgrund der spitzen Winkel der einmündenden Straßen nicht eindeutig geregelt, schreibt die Stadt. Neben der provisorischen Lösung soll langfristig eine komplett neue Planung ausgearbeitet werden. Das halbseitige Gehwegparken auf die Straßen zu verlegen, wie von den Anwohnern angeregt, lehnen die Planer der Stadt indes ab. Dafür reiche der Platz nicht aus. Ebenso die Einrichtung einer Einbahnstraße. Sie würde zu großen Umwegen für die Anwohner führen.

Die Politiker beraten frühestens in ihrer ersten Sitzung im neuen Jahr über die Vorschläge . Die Anwohner, deren Eingaben bislang nur anonymisiert vorliegen, erinnern an einen Beschluss des Gremiums aus dem Jahr 2007, mit dem bereits Tempo 30 eingeführt werden sollte. Die Umsetzung sei „längst fällig“, schreiben sie.