Der Turm, auf dem das „Flügelauto“ steht, ist nicht mehr sicher. Ohnehin muss das Zeughaus laut Stadt saniert werden.
Bekanntes WahrzeichenKölner Flügelauto ist laut Stadtverwaltung „gefährdet“

April 2013: Das Flügelauto des Aktionskünstlers HA Schult hängt an einem Kran und wird nach einer Restaurierung auf den Turm des Kölnischen Stadtmuseums in Köln gesetzt.
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Eines der Kölner Wahrzeichen, das sogenannte goldene „Flügelauto“ auf dem Turm des Zeughauses, ist laut Stadtverwaltung nach 34 Jahren „gefährdet“. Demnach ist die Sicherheit des historischen Treppenturms laut eines aktuellen Gutachtens nicht mehr gegeben.
Die Stadt teilte mit: „Damit ist der Verbleib des ‚Flügelautos‘ des Künstlers HA Schult gefährdet; aktuell wurde eine Absperrung des Areals vorgenommen.“ Davon war am Montagnachmittag allerdings vor Ort nichts zu sehen.
Wie es konkret weiter geht, bleibt in der Information des Kulturdezernenten Stefan Charles an den Stadtrat offen. Laut HA Schult handelt es sich um ein Symbol, das die Autostadt Köln mit der Kunststadt Köln verbindet.
Roters vollmundiges Versprechen
Seit dem 25. April 1991 hat der Ford Fiesta seinen Platz auf dem denkmalgeschützten Treppenturm des Zeughauses, das rund 500 Meter entfernt vom Dom steht. Zuvor stand er auf dem Dach des Stapelhauses. „Fetisch Auto“ nannte HA Schult seine Aktion, bei der er 1989 elf Ford-Fiesta-Modelle gestaltete.
Doch schon 2012 musste es mal entfernt werden, weil die Stadt Baumängel festgestellt hatte. Sie ließ sie beheben und Auszubildende der Kölner Ford-Werke restaurierten den Fiesta.

Blick auf das Flügelauto.
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Der damalige SPD-Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) sagte: „Ich bin froh und dankbar, dass das Flügelauto wieder an seinem Platz steht.“ Seiner Aussage nach hätten sich Touristen immer wieder enttäuscht nach dem Verbleib der Skulptur erkundigt. Roters sagte damals: „Von jetzt an bleibt das Auto für immer da.“
Das Zeughaus ist zwischen 1594 und 1606 gebaut worden und eines der ältesten Gebäude Kölns. Dort war das Kölnische Stadtmuseum ab 1958 für rund 60 Jahre untergebracht, bevor es aufgrund eines Wasserschadens ab 2017 nicht mehr nutzbar war und seit März 2024 im früheren Modehaus Sauer an der Hohe Straße ausstellt.

Künstler HA Schult.
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Doch das Zeughaus verfällt seitdem weiter, Charles schreibt, dass eine „Sanierung des Zeughaus-Areals dringend notwendig“ sei.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) hatte eine Rückkehr des Museums ins Zeughaus voriges Jahr ins Spiel gebracht. „Daran halte ich fest. Das Haus Sauer ist der Auftakt zu etwas noch Größerem.“ Allerdings: Eine Sanierung samt Erweiterung hatte die Stadt vor Jahren auf rund 91 Millionen Euro geschätzt. Angesichts der „desolaten“ Haushaltslage (O-Ton Reker) ist unklar, wer das bezahlen soll.
Charles hat angekündigt, bis September mit der Technischen Hochschule „museale Nutzungsszenarien“ zu prüfen und dem Stadtrat bis März 2026 vorzulegen. Aber schon im Vorjahr hatte die Verwaltung selbst erklärt, dass wegen des langen Leerstandes „mit der Baubehörde abzustimmen ist, ob die zuletzt erteilte Nutzungsgenehmigung noch rechtskräftig ist“.