Bekannt aus den Schull- und VeedelszöchStammdesch Ratteköpp verkauft alle Kostüme

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Eine Frau steht neben Tafeln, die man tragen kann und die Weltkugeln symbolisieren.

Renate Balg im Fundus-Keller der Ratteköpp am Karolingerring.

Die Mitglieder des Stammdesch Ratteköpp gehen aus Altersgründen nicht mehr bei den Schull- und Veedelszöch mit und verkaufen ihre Kostüme und sonstige Utensilien.

Knallbunte Kostüme hängen auf Bügeln in einem Hinterhof am Karolingerring. Sogar ein beinahe echtes Prinzenkostüm kann man bestaunen. Doch all die Farben können die Me­lan­cho­lie nicht aufwiegen, die dem Flohmarkt innewohnt. Der „Stammdesch Ratteköpp“ hat sich aus Altersgründen entschieden, nicht mehr bei den Schull- und Veedelszöch mitzugehen und verkauft und verschenkt seinen Fundus.

Kostüme auf Bügeln in einem Hinterhof am Karolingerring

Kostüme auf Bügeln in einem Hinterhof am Karolingerring

Stammdesch Ratteköpp: Dicke Trumm für 75 Euro verkauft

„Die Deutzer Brücke hat uns den Rest gegeben. Das war noch mehr Strecke als sonst. Und auf der Brücke stand kein Mensch“, sagt Renate Balg, die bei den Ratteköpp für die Kostüme zuständig war. „Ich habe das wirklich gern gemacht. Es wird mir fehlen“, sagt sie wehmütig. Regelmäßig landeten die Ratteköpp bei der Prämierung der Schull- und Veedelzöch ganz weit vorne. Legendär ist die Darstellung von „Vater Rhein“. „Der sah aus wie ein chinesischer Drache“, sagt dessen Erfinderin.

Gegründet haben sich die Ratteköpp 1966. Renate Balg ist seit 1977 dabei. „Auflösen werden wir uns aber nicht“, wirft sie einen Blick in die Zukunft. Nach wie vor treffe man sich am Stammtisch. Und natürlich werde man auch den Sternmarsch beibehalten. „Den einzig wahren, nämlich am Samstag.“ Am Abend vor Karnevalssonntag ziehen die Ratteköpp regelmäßig von St. Maria in der Kupfergasse zum Dom und machen Musik. Jetzt heißt es aber: Alles muss raus. Die Ratteköpp haben in der Karnevalsszene den Ausverkauf beworben. „Heute Morgen waren Jecken aus Nippes hier. Die haben viele Schilder und Kostüme mitgenommen“, berichtet Renate Balg. Und für 75 Euro hat auch ne dicke Trumm einen neuen Besitzer gefunden.


Wer Interesse an den Kostümen hat, kann noch bis Sonntagabend 18 Uhr (24. September) am Karolingerring 21 vorbeischauen.

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