Voraussichtlich in zwei Wochen soll die neue Wache im Hauptbahnhof in Betrieb gehen.
Nach jahrelanger VerzögerungWache der Bundespolizei im Kölner Hauptbahnhof vor Eröffnung

Der Eingangsbereich der neuen Polizeiwache im Kölner Hauptbahnhof, die im Juni eröffnet werden soll.
Copyright: Arton Krasniqi
Es sind gleich zwei gute Nachrichten, die die Deutsche Bahn und die Bundespolizei vermelden, eigentlich sogar drei. Erstens: Die langwierige Umwandlung von der ehemaligen Buchhandlung Ludwig im Kölner Hauptbahnhof in die modernste Bahnhofswache Deutschlands ist so gut wie abgeschlossen. Zweitens: In spätestens zwei Wochen will die Bundespolizei komplett eingezogen sein. Und drittens: Die klotzigen Container der bisherigen Interimswache auf dem Breslauer Platz könnten schon Ende Juni abgebaut werden.
Hinter all dies sollte man zwar vorsichtshalber noch dünne Fragezeichen setzen. Denn zu oft hat sich das Projekt „Neue Bahnhofswache“ einfach in den vergangenen Jahren verzögert. Diesmal aber klingen Bahn und Polizei äußerst zuversichtlich, den Zeitplan einhalten zu können.
Köln: Nur noch letzte Restarbeiten in der neuen Wache
Die Bauarbeiten in den neuen Räumen für die Bundespolizei seien weitgehend abgeschlossen, teilte ein Bahnsprecher auf Anfrage mit. Aktuell liefen nur noch „letzte Restarbeiten“ und technische Abnahmen. Die Übernahme der Wache sei für den 2. Juni geplant, ergänzt Bundespolizeisprecher Jens Flören. „Vorausgesetzt dass die Übernahme an dem Tag erfolgreich abgeschlossen wird, werden die Installation polizeispezifischer Einrichtungen und der Umzug beziehungsweise Einzug in die neuen Räumlichkeiten etwa sieben bis vierzehn Tage in Anspruch nehmen.“ Dann geht die Wache in Betrieb.
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Und das hieße eben auch: Die Container auf dem Breslauer Platz, in denen die Beamtinnen und Beamten seit sechs Jahren provisorisch untergebracht sind, sollen Flören zufolge „nach bisheriger Terminplanung“ am 24. Juni an die Deutsche Bahn zurückgegeben werden, bevor sie endgültig abgebaut werden. Dann wäre Köln immerhin um einen „Schandfleck“ ärmer – als solchen nämlich oder wahlweise auch als städtebauliche „Bankrotterklärung“ hatten Städteplaner und Architekten das schmucklose Containerdorf hinter dem Hauptbahnhof bezeichnet.
Damit endet voraussichtlich in wenigen Wochen ein jahrelanges Hickhack. Insgesamt hat die Deutsche Bahn elf Millionen Euro in den Umbau der Buchhandlung in eine geräumige Hauptbahnhof-Polizeiwache investiert. Ursprünglich sollte die Wache Ende 2021 fertig sein. Dass das Gesamtprojekt kompliziert werden würde, stand zwar von vornherein fest. Aber schon die ersten Planungen gestalteten sich zäher als erwartet. Eine Polizeiwache muss bestimmten Sicherheitsanforderungen genügen. Das betrifft den Grundriss, den Zellenbereich, aber auch beispielsweise spezielles Sicherheitsglas an Türen und Fenstern. All das musste berücksichtigt, mit der Polizei einzeln abgestimmt, im Zweifel noch einmal umgeplant und schließlich ausgeschrieben und vergeben werden.
Die alte Wache mitten im Bahnhof war schon lange marode und zu eng und spätestens seit einem Wasserschaden im Jahr 2017 endgültig nicht mehr betriebsbereit. In der ersten Zeit arbeiteten die Polizistinnen und Polizisten zunächst in vier eilig aufgestellten Containern auf dem Bahnhofsvorplatz und seit 2019 eben in den Containern auf dem Breslauer Platz.