- Parks sind die grüne Lunge der Großstadt. Wer Ruhe und Natur sucht, muss nicht unbedingt raus aufs Land.
- Auch mitten in Köln gibt es viele grüne Oasen. Sie laden ein zum Entspannen und Aktivsein, zum Verweilen und Flanieren, sind Orte des Alleinseins oder der Begegnung.
- In unserer Serie stellen wir Kölner Parks vor – ihre Geschichte, ihre Besonderheiten und geben Tipps, was es dort zu erleben gibt.
Köln – Rumpelnd tuckert die schwarz-rote Lokomotive über die grünen Wiese, vorbei an bunt blühenden Blumenbeeten. „Das hier ist meine Lieblingsstelle“, sagt Lokführer Rolf Neudert und bremst ab. Die Kleinbahn steht nun fast parallel zum Rhein. Wenn er nun den Kopf nach links dreht, sieht er die beiden Domspitzen. „Herrlich“, sagt Neudert, bimmelt die Glocke und gibt wieder Gas.
Rolf Neudert ist in dieser Saison zum ersten Mal als Lokführer im Einsatz. Auch in Pandemiezeiten stand die berühmte Bimmelbahn nicht still. „Weil die Bahn auf Schienen fährt, zählt sie als Verkehrsmittel, quasi wie die KVB“, sagt der Rentner, der früher bei einer Drogeriemarkt-Kette beschäftigt war und sonst als Stadtführer aktiv ist. Im Rheinpark beginnt Neuderts Arbeitstag mit einer ganz langsamen Solo-Testfahrt, auf der er prüft, ob Äste oder Müll die Schienen blockieren. Wenn alle Hindernisse beseitigt wird, dürfen die ersten Fahrgäste einsteigen.
Die Kleinbahn versprüht Nostalgie
„Ich kenne die Kleinbahn selbst noch aus meiner Kindheit. So geht es vielen Fahrgästen. Ich möchte mit meiner Tätigkeit dieses Nostalgie-Gefühl erlebbar machen.“
Daher ist Rolf Neudert sein Equipment wichtig: Dazu gehören eine originale Lokführer-Mütze der Reichsbahn aus seinem privaten Karnevals-Fundus, eine Pfeife und eine Schaffnerzange, mit der er die Fahrkarten abknipst. „Es ist herrlich. Die Leute, die kommen, strahlen, lachen und staunen. Vor allem die Kinder.“
Das ist der Kölner Rheinpark
Direkt am Deutzer Rheinufer gelegen mit Blick auf den Dom erstreckt sich der Rheinpark zwischen Hohenzollernbrücke und Zoobrücke auf einer Fläche von 40 Hektar. Die abwechslungsreiche Parklandschaft mit farbenfrohen Blumenbeeten, sprudelnden Brunnen und Wasserfontänen, Skulpturen, einem großen Spielplatz und riesigen Wiesenflächen laden zum Flanieren, Radfahren, Inline Skaten, Joggen, Verweilen und Picknicken ein. Es gibt zahlreiche Parkbänke unter Schatten spendenden Bäumen mit Blick auf den Rhein.
Geschichte des Rheinparks
Einen ersten angelegten Park gab es an gleicher Stelle bereits 1912. Deutlich vergrößert wurde der Rheinpark 1957 zur Bundesgartenschau eröffnet. Er spiegelt die Gartenarchitektur der 1950er Jahre wider. Auch eine Kleinbahn und die Rheinseilbahn wurden zur Bundesgartenschau in Betrieb genommen. Die Seilbahn war damals europaweit die erste ihrer Art, das über einen Fluss führte. Während der Bundesgartenschau beförderte sie rund 1,4 Millionen Fahrgäste.
Zur zweiten Kölner Bundesgartenschau im Jahre 1971 veränderte sich die Parklandschaft kaum. Unter anderem kam der große Spielplatz hinzu. Die Kleinbahn wurde nach jahrelanger Auszeit wieder in Betrieb genommen. Seit 1989 steht der Rheinpark unter Denkmalschutz – ebenso das Parkcafé, das momentan saniert und restauriert wird. Zu seinem 50-jährigen Bestehen wurde der Rheinpark als schönster Park Deutschlands ausgezeichnet.
Das bietet der Rheinpark
Kleinbahn: Bei trockenem Wetter fährt die Kleinbahn im Schritttempo von 11 bis 18 Uhr alle 15 Minuten auf einem zwei Kilometer langen Rundkurs mit drei Haltestellen durch den Park. Tickets gibt es am Kiosk an der Haltestelle Tanzbrunnen und beim Lokführer.
kleinbahn.koeln
Spielplätze und Skatepark: Es gibt im Zentrum des Parks einen riesigen Abenteuerspielplatz mit vielen Klettermöglichkeiten und zwei langen Röhrenrutschen. Außerdem gibt es unterhalb der Zoobrücke einen weiteren Spielplatz, einen Skatepark, Trampoline, eine Kletterwand, ein Basketballfeld und eine Minigolf-Anlage.
Seilbahn: Direkt an der Zoobrücke können Rheinpark-Besucher täglich von 10 bis 18 Uhr mit der Kölner Seilbahn über den Rhein gondeln.
koelner-seilbahn.de
Gastronomie im Rheinpark
Beach Club „km 689“: Mit Blick auf den Dom können Gäste im feinen weißen Sand auf Sonnenliegen Urlaub vom Alltag nehmen. Auf der Karte stehen warme und kalte Getränke, Longdrinks, Cocktails und Speisen wie Salate, Burger und Currywurst. Mittwoch bis Freitag ab 14 Uhr geöffnet, am Wochenende und an Feiertagen ab 13 Uhr.
www.km689.de
Rhein-Terrassen: Der Biergarten der Rhein-Terrassen bietet Getränke, Snacks und Kuchen an. Dienstag bis Freitag ab 17 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen ab 12 Uhr
www.rheinterrassen.eu
Kiosk: Neben dem Tanzbrunnen am Bahnhof der Kleinbahn gibt es Getränke, Eis und Süßigkeiten. Am Wochenende von 11 bis 18 Uhr, in den Ferien jeden Tag geöffnet.
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Toiletten
Neben dem Rheinparkcafé gibt es öffentliche Toiletten.
Lage
Der Rheinpark befindet sich in Deutz und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut über den Bahnhof Deutz und die KVB-Haltestellen Bahnhof Deutz/Messe und Deutz/Lanxess-Arena zu erreichen.
