„Anders vorgestellt“Kölner Rapper spielt erstes eigenes Konzert in der Lanxess-Arena

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Der Kölner Rapper Mo-Torres

Köln – „Meine Stimme ist etwas angeschlagen, aber es hat Spaß gemacht. Ich bin sehr zufrieden und auch etwas stolz“, sagte Mo-Torres am Morgen nach seinem Konzert in der Lanxess-Arena. Natürlich habe er sich einen Auftritt in der Arena früher „irgendwie anders vorgestellt“, so der Musiker. „Aber unter den gegebenen Umständen hätte es nicht besser laufen können. Aktuell ist es doch für uns Künstler ein Privileg, überhaupt wieder vor Leuten auftreten zu dürfen. “

Das sahen die gut 1000, zumeist recht textsicheren Fans des kölschen Rappers ganz ähnlich, die in den teils mit Lichterketten geschmückten Cubes im Innenraum und mit Abstand im Unterrang mal zu den Rhythmen tanzten, mal sanft hin- und her schunkelten. Der 31-jährige Musiker, der eigentlich Moritz Helf heißt und in Bickendorf lebt, ist eine Art „Gute-Laune-Onkel“ der deutschen Rap-Musik. 

Weit weg von den Gangster- und Drogen-Kulissen manch kommerziell erfolgreicher Kollegen, nimmt er seine Themen aus dem ganz normalen Alltag, beschäftigt sich mit der Stadt und ihren Veedeln und natürlich mit dem FC. Zum „Müngersdorf“-Song trug Mo-Torres sogar schon das flammneue FC-Trikot. Bei diesem Themen-Mix fühlen sich viele seiner Fans gut aufgehoben und auf einer Wellenlänge.

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25 Songs in zwei Stunden und zusätzlichen Gästen

Mit 25 Songs in glatt zwei Stunden – von „Es geht wieder los“ bis zur Zugabe mit „All die Lieder“ – hatte bot Mo-Torres mit seinem Co-Rapper Deniz Selcuk (genannt Cengiz) und Schlagzeuger Thorsten Bugiel sowie einigen zusätzlichen Gästen einen abwechslungsreichen, kurzweiligen und sehr unterhaltsamen Abend geboten.

Mo-Torres (l.) auf der Bühne inmitten der Lanxess-Arena mit Co-Rapper Cengiz und Schlagzeuger Thorsten Bugiel

Mo-Torres (l.) auf der Bühne inmitten der Lanxess-Arena mit Co-Rapper Cengiz und Schlagzeuger Thorsten Bugiel

Mit dabei waren beispielsweise beim Titel „Zeitlupe“ Musikproduzent Phillip Evers – der mit seiner Hip-Hop-Formation Kuult auch schon das Vorprogramm bestritten hatte –, dann die Gesangskollegen David Pfeffer („Ich wär so gern ein Backstreet Boy“) und Oli P. („Flugzeuge im Bauch“) sowie für Lokalkolorit natürlich noch Oliver Niesen.

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Der Frontmann von Cat Ballou übernahm jeweils den Refrain bei „Liebe deine Stadt“ und bei „Köllemania“. Schließlich hatten Cat Ballou ja Mo-Torres auch schon bei mehreren Gastspielen in der Arena als Gast mit dabei – so bei ihrem Jubiläumskonzert oder auch einige Male bei der „Lachenden Kölnarena“.

Mo-Torres nutzt coronabedingte Zwangspause durchaus kreativ

Wenn auch coronabedingt das als Jahreshöhepunkt geplante und längst ausverkaufte Konzert im Palladium vom 24. Oktober auf den 5. Juni 2021 verschoben wurde, hat Mo-Torres die Zwangspause durchaus auch kreativ genutzt. „Ich habe nicht nur den heimischen Garten auf Vordermann gebracht, sondern auch reichlich neue Songs geschrieben.“

Als Vorläufer einer EP, die „VHS“ heißen soll und acht Titel umfasst, hat er vor einem Monat schon die Single „Herkules“ und in der Vorwoche mit „Heute wie damals“ einen zweiten Titel samt zugehörigen Video nachgelegt. Leider noch nicht auf diese EP, sondern erst auf das im nächsten Jahr geplante Album kommt das als Premiere in der Arena vorgestellte wunderbare Lied vom „Grobmotoriker“, in dem es heißt: „Ich habe keinen Rhythmus und kein Taktgefühl. Und auch der Macarena ist mir fast zu viel“.

Arena-Konzerte im August und September

6. August, 20 Uhr: Völkerball ist eine Tribute-Band aus Koblenz, die mit ähnlicher Show, Pyrotechnik und Kostümen ausschließlich Songs von Rammstein covert. Sitzplatz 46 Euro.

15. August, 20 Uhr: Bläck Fööss, auf den Tag genau 50 Jahre nach dem Einstieg von Tommy Engel in die Vorläuferband Stowaways sind die Fööss in der Arena. Ab 38 Euro.

16. August, 18 Uhr: Verträumte Angelegenheit, elektronische Musik mit Techno-DJ Pappenheimer und einigen Kollegen. Ab 20 Euro.

22. August, 19 Uhr: Sexy – Now or Never! Tanz-Party mit vier DJs, die gut zum CSD gepasst hätte. Ab 21 Euro.

23. August, 20 Uhr: Oliver Pocher. Er quatscht, singt und tanzt und macht sich über vieles lustig. Ab 26 Euro.

25. August, 20 Uhr: Dennis aus Hürth. Seit dem Auftritt bei „Let’s dance“ gilt Comedian Martin Klempnow als vielbeschäftigt. Ab 31 Euro.

27. August, 20 Uhr: Philipp Poisel. Der Liedermacher unterwegs mit neuem Programm. 45 Euro.

30. August, 20 Uhr: Jan Blomqvist und seine Band machen elektronische Musik. Ab 26 Euro.

5. September, 20.30 Uhr: Wonderful Days. Das „Classic Arena Concert“ bringt bekannte DJs wie Westbam, Kai Tracid, Dune, Quicksilver und Leeroy Thornhill Ex-Prodigy. Ab 29,50 Euro.

17. September, 20 Uhr: Doro Pesch mit Metal und Hardrock. Ab 86 Euro für zwei Personen.

24. September, 20 Uhr: Martin Rütter: Neues vom Kölner Autor und Hundetrainer. 43 Euro.

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