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Kinder sollen spielen könnenKölner Rat gibt kleinen Kostenzuschuss für Öffnung von Schulhöfen frei

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Die Grund- und Hauptschule Baadenberger Straße hat einen der Höfe in Köln, der Kindern seit 2021 nachmittags zum Spielen offen stand.

Die Grund- und Hauptschule Baadenberger Straße hat einen der Höfe in Köln, der Kindern seit 2021 nachmittags zum Spielen offen stand.

Der Rat ist sich einig, dass Kölner Kinder nachmittags auf Schulhöfen spielen können sollen, aber eine langfristige Finanzierung fehlt. Die Stadtverwaltung soll eine Lösung erarbeiten.

Kinder und Jugendliche sollen wie in den Vorjahren nachmittags wieder einige der Kölner Schulhöfe nutzen können. Beschlossen ist das schon seit Januar, geöffnet sind sie aber noch nicht. Am Donnerstag hat der Rat nun auch eine Finanzierung für die Fortführung des Projekts beschlossen, 100.000 Euro gab das Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt frei. Nicht genug, meinten FDP, SPD und Linke.

Neun Kölner Schulhöfe, einer in jedem Stadtbezirk, hatten Kindern und Jugendlichen seit Ende 2021 im Rahmen eines Pilotprojektes auch an den Nachmittagen und Abenden als Fläche für Sport und Spiel zur Verfügung gestanden. Am 19. Dezember 2024 wurde das Projekt wegen der knappen Stadtkasse ohne Vorwarnung eingestellt. Kinder standen plötzlich vor geschlossenen Toren. Rund 550.000 Euro hätten das Auf- und Abschließen und die zusätzliche Reinigung gekostet, teilte die Verwaltung mit. Der Schulausschuss stimmte im Januar schon dafür, die Schulhöfe wieder zu öffnen. Allerdings ohne ein Budget.

Die Reaktionen der Schulen, ohne Geld weitermachen zu sollen, fiel unterschiedlich aus: Sie berichteten teils von Überforderung und dass sie eine Betreuung in Eigenregie organisieren sollen – sowie von der Sorge vor Verschmutzung, auf der die Schule sitzen bleibt.

Rat will Schulhöfe für Kinder öffnen – Finanzierung nicht gedeckt

Die FDP brachte das Thema mit einem Antrag in die Ratssitzung am Donnerstag ein. Darin hatte sie den Versuch, „Schulhöfe ohne jede finanzielle Grundlage allein durch ‚kreative Dienstplananpassungen‘ und bürgerschaftliches Engagement zu öffnen“, als „gescheitert“ erklärt. Die FDP forderte mit einem Antrag im Rat nun, die der Erfahrung seit 2021 nach notwendigen Kosten von jeweils 550.000 Euro für zwei Jahre freizugeben – zulasten des im Vorjahr bereits beschlossenen Umzugs des Autonomen Zentrums (AZ). In das neue AZ-Gebäude in Kalk investiert die Stadt 1,2 Millionen Euro. Am jetzigen Standort entsteht das Stadtentwicklungsprojekt Parkstadt Süd. Das wollte keine andere Fraktion rückgängig machen.

Zwar plädiert die SPD ebenfalls dafür, die offene Schulhöfe auch mit dem errechneten Kosten wieder zu ermöglichen. Nur dann sei das Projekt „ehrlich finanziert“, sagte der schulpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Oliver Seeck – aber nicht zum Nachteil des AZ, sondern durch „haushalterisches Umschichten“. Das Ratsbündnis sah eine Unterstützung in diesem Umfang bei der angespannten Haushaltslage nicht ein, sah vielmehr die Verwaltung in der Pflicht, den Beschluss aus dem Januar endlich umzusetzen und gab stattdessen einmalig 100.000 Euro frei. Die Stadt muss also weiter an Alternativen arbeiten, die Höfe ohne langfristige finanzielle Unterstützung zu öffnen.