Nach Hause bestelltKölner überfällt hinterlistig Prostituierte in seiner Wohnung

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Symbolbild

Köln – Job weg, Frau weg, riesiger Frust. Unfassbar, was ein Kölner (40) in dieser Situation gemacht hat. Der ehemalige Security-Mitarbeiter bestellte sich eine Prostituierte in seine Wohnung in der Kölner Südstadt – um sie ganz perfide zu überfallen. Der Fall landete Mittwoch vor dem Amtsgericht.

Der frisch von seiner Ehefrau getrennte Mann hatte eine Annonce der Prostituierte um die 40 auf einem Internet-Portal entdeckt und sie per WhatsApp kontaktiert. 1000 Euro hatte der angebliche Kunde geboten, „für die ganze Nacht Geschlechtsverkehr“, wie es in der Anklageschrift hieß.

Gegen 18.20 Uhr tauchte die Liebesdame an der vereinbarten Wohnanschrift auf. Als sie die Türschwelle überschritten hatte, fiel der „Freier“ über sie her. Als auf dem Weg ins Wohnzimmer war, packte der Mann sie und drückte der Prostituierten einen feuchten Lappen ins Gesicht.

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Lappen mit Terpentin getränkt

Wie sich später herausstellte, war der Lappen mit Terpentin getränkt, offenbar wollte der Täter sein Opfer betäuben. Die Frau wehrte sich jedoch nach Leibeskräften und konnte aus der Wohnung fliehen. Draußen sprach sie eine Zeugin an, die sie zur Polizei brachte.

Die Frau blutete an der Lippe, hatte Kopfschmerzen durch die Dämpfe. In seiner Vernehmung bei der Polizei schwieg der Mann zu seiner Tat. Das änderte sich am Mittwoch bei der Verhandlung. Über Verteidiger Sebastian Schölzel legte der Angeklagte ein Geständnis ab.

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„Mein Mandant befand sich zu der Zeit in einem tiefen Loch“, sagte Schölzel. Später sei ihm klargeworden, etwas ungeheuerliches getan zu haben. Der Täter hätte sich laut Abwalt auch gerne persönlich entschuldigt. Das Opfer war aber nicht im Gericht, sie musste nicht aussagen.

Da lediglich gefährliche Körperverletzung angeklagt war, fiel das Urteil mit zehn Monaten Haft auf Bewährung relativ milde aus. Für eine versuchte Vergewaltigung oder noch heftigere geplante Delikte gab es keine Indizien. Die Richterin sprach von einem hinterlistigen Überfall.

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