Kölscher LiedermacherWolfgang Anton an Heiligabend gestorben

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2010-09-09 Jean Jülich, Wolfgang Anton                      Copyright: Max Grönert

Wolfgang Anton (links) mit Jean Jülich im September 2010.

Der Liedermacher Wolfgang „Wolli“ Anton ist an Heiligabend in der Kölner Südstadt gestorben. 

Die kölsche Musikszene trauert. Wie der Kölner „Express“ berichtet, ist der Liedermacher Wolfgang „Wolli“ Anton am Sonntag, dem 24. Dezember 2023, nach langer Krankheit im Severinsklösterchen in der Kölner Südstadt gestorben. Er wurde im Oktober 69 Jahre alt.

Wolfgang Anton komponierte „Wenn et Leech usjing em Roxy“

Unter anderem komponierte er für die Bläck Fööss und war Gründer der Kölsch-Band De Familich. 

Besondere Bekanntheit erlangte „Wolli“ mit dem Fööss-Hit: „Wenn et Leech usjing em Roxy“. Musik und Text stammten von ihm. 1996 wurde der Song veröffentlicht. Zudem schuf er 2007 die erste „Loss mer singe“-Hymne.

Kölner Südstadt-Pfarrer Hans Mörtter: „Schlaf gut ‚Wolli‘“

Wegbegleitende sowie Freunde und Freundinnen, wie beispielsweise Cornel Wachter oder Südstadt-Pfarrer Hans Mörtter trauern. In seinem Gottesdienst am Heiligabend erinnerte sich Mörtter mit emotionalen Worten an „Wolli“: „Schlaf gut ‚Wolli‘, du bist am Tag, wo es wie an keinem anderen um Leben und Tod geht, vorausgegangen, wir sehen uns wieder, Jung.“

„Danke für deine Unterstützung vieler unserer Initiativen – und dein Einsatz für den Vringstreff e. V. war nicht das Geringste“, ergänzte Mörtter.

Auf Instagram trauert auch Musiker Björn Heuser: „In der Messe zum Heiligen Abend erreichte mich die Nachricht, dass Wolfgang Anton verstorben ist. Der Mann, mit dessen Song ‚Loss mer singe‘ ich schon hunderte Konzerte eröffnete. Der Mann, dessen ‚Roxy‘ immer bleiben wird.“

„Was haben wir zusammen gelacht. Was hab ich von dir gelernt. Du warst mit deiner Band De Familich und den legendären Mitsingkonzerten Wegbereiter für inzwischen sooo viele Kollegen und Kolleginnen, auch für mich in besonders hohem Maße. Du riefst vor gut zwanzig Jahren an, als du mal Ersatz brauchtest für deine Band, und fragtest, ob ich mir vorstellen kann, einzuspringen. Das war damals mein erstes organisiertes Mitsingkonzert in der Südstadt. Der Rest ist Geschichte“, erinnert sich Heuser.

„Du wirst mir und der kreativen Szene in Köln fehlen. Dafür weiß ich aber, dass es jetzt im Himmel ziemlich viele neue, geile Songs gibt. ‚Wolli‘, dein Tod macht was mit mir. Meinen Lieblingssong von dir – „12 Sekunde Jlöck“ – musste ich nach einer traurigen Nacht heute Morgen rauslassen.“

Zuletzt stand Wolfgang Anton im Oktober 2022 in der Stadthalle in Köln-Mülheim beim Gedenkkonzert von Schäng Jülich auf der Bühne. (mt)

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