Kommentar zur Corona-PolitikDie Stadt Köln lässt das Ordnungsamt im Stich

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Ordnungsamt Köln

Mitarbeiter des Kölner Ordnungsamts bei einer Streife während der Ausgangssperre.

Planungen, Beschlüsse und Konzepte sind da. Das sollte wohl eine gute Nachricht sein, die Krisenstabsleiterin Andrea Blome in die Stadt senden wollte. Es könnte also sein, dass das Ordnungsamt irgendwann mal genug Personal hat. Was aber in Wahrheit eine verheerende Nachricht ist. Denn die Leute werden nicht irgendwann gebraucht, sondern jetzt. Oder genau genommen seit einem Jahr. Die Arbeit des Ordnungsamts ist so wichtig wie noch nie in seiner Geschichte. Und die Mitarbeiter tun ihr Möglichstes. Aber das reicht nicht immer. Die Pandemie könnte durch mehr Kontrollen bekämpft werden. Eine Warteschleife bekämpft nichts. Sie sorgt im Gegenteil für Verdruss und untergräbt die Akzeptanz der Behörden. Denn kaum etwas ist schädlicher für die Disziplin der Menschen, als zu wissen, dass der Regelbruch der Anderen ungeahndet bleibt, während sie selbst sich an die Maßnahmen zu halten versuchen. Besonders, wenn so in persönliche Freiheiten eingegriffen wird wie in einer Ausgangssperre, die juristisch umso wackeliger ist, wenn nicht für die Kontrollierbarkeit der bisherigen Maßnahmen gesorgt wurde.

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Die Stadtverwaltung hat 19.000 Mitarbeiter. Die Stadtspitze wird seit 14 Monaten nicht müde, die Ausnahmesituation zu betonen und an Verantwortung und Durchhaltevermögen zu appellieren. Sie selbst aber hätte längst Personal ins Ordnungsamt verschieben müssen und sollte es spätestens jetzt tun, Schulungen auf das Nötigste reduzieren und alle verfügbaren Mitarbeiter an die Hörer und auf die Straße schicken. Das Gesundheitsamt hat massiv Personal aufgestockt, die Feuerwehr das Impfzentrum aus dem Boden gestampft. Das Ordnungsamt aber wurde von der Stadt vergessen und im Stich gelassen. 

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