Kommentar zur MAKK-SanierungDie dramatische Kostensteigerung folgt einem Muster

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Museum für Angewandte Kunst.

Museum für Angewandte Kunst.

  • Die Sanierung der Fenster des Museums für Angewandte Kunst wird sechs Millionen Euro teurer als geplant.
  • Unser Autor sagt: Auch für die allergrößten Fehlleistungen muss in Köln niemand Verantwortung übernehmen.

Wir haben uns in den vergangenen Wochen daran gewöhnt, dass Bund, Land und Kommunen Millionen, gar Milliarden im Höchsttempo freigeben. Doch was bei der Bekämpfung der Corona-Folgen geboten ist, darf keinesfalls ein Freibrief werden für jegliche kommunale Ausgabe. Wenn etwa die Erneuerung von Fenstern in einem Museumsbau nicht mehr, wie ursprünglich geplant, knapp vier Millionen Euro kosten soll, sondern 9,6 Millionen – dann ist das auch in Zeiten, in denen viele Maßstäbe dramatisch verschoben sind, keine hinnehmbare Kostensteigerung mehr.

Das Museum für Angewandte Kunst ist mehr als 60 Jahre alt. Dass die Fenster erneuert werden müssen, ist unstrittig. Und natürlich gibt es hier keine Lösung von der Stange. Doch die Entstehung der dramatischen Kostensteigerung folgt wieder einmal den bekannten Mustern bei der Sanierung städtischer Kulturbauten: Nach der Beauftragung lässt man die Baufirmen weitgehend unbeaufsichtigt vor sich hinwerkeln. Erst wenn die Schäden nicht mehr zu übersehen sind, wird der Pfusch gestoppt. Leider ist es dann viel zu spät.

Gleiches Muster bei Opernsanierung

So wie bei der Opernsanierung, die ja nach gleichem Muster bereits zuvor in den Sand gesetzt worden war. Daraus gelernt hat die Kulturverwaltung anscheinend exakt nichts – denn sonst hätte sie die gleichen Fehler bei der Fenstersanierung im Museum für Angewandte Kunst nicht noch einmal wiederholt.

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Allerdings war das Risiko gering. Denn schon beim Opern-Fiasko hatte sich gezeigt, dass die Dinge noch so sehr aus dem Ruder laufen können – eine Verantwortung auch für die allergrößten Fehlleistungen muss in dieser Stadt schlicht niemand übernehmen.

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