Konzert im PalladiumTash Sultana begeistert hunderte Zuschauer in Köln

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Die australische Sängerin Tash Sultana holte den Termin im Palladium nach.

Köln – Gitarrensolos, eine Bühnenshow mit Lichteffekten und große musikalische Vielfalt – damit beeindruckte die australische Sängerin Tash Sultana am Mittwochabend einige hundert Zuschauer in Mülheim. Zusammen mit ihrer dreiköpfigen Live Band trat sie im Palladium auf. Das Konzert war ein Nachholtermin, da die Tour aufgrund der Corona-Pandemie vom September 2021 verlegt worden war.

Auch für viele Gäste war der Abend im Palladium die erste Gelegenheit seit Monaten, sich wieder unters Publikum zu mischen. „Das ist mein erstes großes Konzert seit 2020. Tash Sultana höre ich schon sehr lange. Ich glaube, sie ist mit ihrer Leidenschaft genau die richtige, um mich in den Sommer starten zu lassen“, sagt Noah. Er steht vor dem Palladium, raucht eine Zigarette und wartet auf den Einlass. Schwarze Jeans, Baumwollhemd, Mütze, Ohrring – der Anfang 20-Jährige passt gut in die Reihe der Konzertgäste, die in der Schlange stehen. Viele sehen Noah recht ähnlich. Jung, hip, einige von ihnen tragen Dreadlocks. Die 27-jährige Musikerin, die sich ihre Fanbase vor allem mit Onlineauftritten auf Youtube aufgebaut hat, scheint viele hier inspiriert zu haben.

3G-Regel verursacht gemischte Gefühle bei den Gästen

Zu Konzertbeginn, nach einem Vorprogramm des Musikers Josh Cashman, ist das Palladium gut gefüllt. Auch hier ist zu spüren, dass seit dem 20.03. viele Corona-Beschränkungen aufgehoben sind. Zwar gilt eine Maskenpflicht, jedoch gilt für den Einlass nur die 3G-Regel. Die Gäste haben dabei gemischte Gefühle. „Ich war schon überrascht, dass man als Geimpfte komplett ohne Test reinkommt. Es sind schon viele Menschen auf engem Raum, 2G hätte ich auch in Ordnung gefunden“, sagt Emilie.

Auch sie kennt Tash Sultana schon lange, liebt ihre Musik und wollte sie eigentlich schon viel früher live sehen. „Ich habe mich so lange auf dieses Konzert gefreut, leider ging ja wegen Corona in letzter Zeit gar nichts. Umso schöner, heute hier zu sein!“, sagt die Konzertbesucherin.

Musikerin begeistert die Menge mit dem „Loop“

Aber spätestens, als Sultana die Bühne betritt, ist Corona ausgeblendet. In der ersten Hälfte ihres Auftritts spielt sie alleine, was bei ihr allerdings keinesfalls bedeutet, dass nur ein Instrument zu hören ist. Die Musikerin spielt Gitarre, Bass, Schlagzeug, Saxophon, Trompete, Flöte und Klavier, kombiniert die verschiedenen Sounds mit ihrem „Loop“. Die Menge ist begeistert. Der „Loop“ ist ein Gerät, auf dem man Tonspuren einspielen und dann gleichzeitig abspielen kann. Er ermöglicht es Musikern, eine ganze Band zu imitieren.

Tash Sultana ist für ihr Können mit dem Loop berühmt geworden – und zeigt auch auf diesem Konzert, was sie drauf hat. Mit Hits wie „Pretty Lady“ und „Jungle“ und ihrer in der zweiten Hälfte des Abends dazugekommenen Band bringt sie die Menge zum Toben. Bunte Animationen, die an Sci-Fi Filme erinnern, zeigen Sternenhimmel und magische Welten, eine Nebelmaschine trägt ihr übriges zur Atmosphäre bei. Dazu Sultana auf der Bühne, die im Rausch eines Solos am vordersten Rand der Bühne kniet, dazu die hüpfende Menge – das Kölner Konzertleben ist zurück.

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