KVB-Angebot wächstDiese neuen Buslinien entstehen noch 2018 in Köln

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Ein Bus der KVB-Linie 133 (Symbolbild)

Ein Bus der KVB-Linie 133 (Symbolbild)

Köln – Die Stadt will fast eine halbe Milliarde Euro in den Ausbau des Bahn- und Busnetzes investieren. Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) müssen ihre ersten Niederflurbahnen, die das Unternehmen Mitte der 1990er Jahre anschaffte, bis 2023 austauschen. Die Fahrzeuge weisen Rost sowie schlechte Verklebungen und Vernietungen auf. Die 124 Fahrzeuge der Serie K4000 des Herstellers Bombardier haben laut Stadt und KVB bereits heute die Grenze ihrer Nutzbarkeit erreicht, Ersatzteile seien mittlerweile nur noch schwierig zu besorgen.

Damit erweisen sich die Bombardier-Bahnen aus den 1990er Jahren offensichtlich als weniger langlebig als ältere Modelle. So modernisierte die KVB etwa die von Düwag in den 1970er Jahren produzierte Serie 2001 vor wenigen Jahren aufwendig. Diese Fahrzeuge, deren Grundsubstanz sehr hochwertig ist, sollen jetzt noch weitere Jahrzehnte auf den Kölner Schienen unterwegs sein.

Der Stadtrat soll in seiner nächsten Sitzung am 7. Juni dem Kauf von 62 niederflurigen Stadtbahnwagen mit einer Länge von rund 60 Metern und zwei niederflurigen Stadtbahnwagen mit einer Länge von rund 30 Metern zustimmen. Hinzu kommt eine Option auf die Anschaffung weiterer elf Langzüge und 25 Kurzzüge. Sie sollen in Zukunft auf der Ost-West-Achse (Linien 1, 7 und 9) zum Einsatz kommen. Entlang dieser Trasse sollen die Bahnsteige verlängert werden, damit dort 90 Meter lange Züge halten können, die sich aus jeweils einem Lang- und einem Kurzzug zusammensetzen. Das soll die Zahl der Fahrgäste, die gleichzeitig in einer Bahn mitfahren können, um 50 Prozent erhöhen. Die städtische Tochter KVB will die Bestellung der neuen Stadtbahnen über Gesellschafterdarlehen der Stadt finanzieren.

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Unabhängig davon hat das Unternehmen gemeinsam mit der Düsseldorfer Rheinbahn 20 Hochflurfahrzeuge beim Hersteller Bombardier bestell, die ab 2020 ausgeliefert werden sollen. „Mit den neuen Fahrzeugen wollen wir mehr Kapazitäten schaffen, die Betriebsqualität steigern und damit unser Kerngeschäft verbessern“, sagte KVB-Vorstandsvorsitzender Jürgen Fenske.

Auf lange Sicht will die KVB fast ihre gesamte Stadtbahn-Flotte (382 Fahrzeuge) gegen neue Fahrzeuge austauschen. „Die zügige Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs ist für mich ein vorrangiges Anliegen“, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker am Montag. Es handele sich um wichtige Schritte auf dem Weg zur Verkehrswende. Jenseits des Stadtbahn-Austauschs wird die KVB in den kommenden Jahren das Buslinien-Netz ausbauen und erweitern. Das geschieht auch, um bislang nicht ausreichend erschlossene Viertel an den öffentlichen Nahverkehr anzubinden.

Zum Fahrplanwechsel Ende dieses Jahres wird die „Unibus-Linie“ 142 zwischen Bahnhof Ehrenfeld und Weißhausstraße auf einen Zehn-Minuten-Takt verdichtet. Die Strecke der Linie 144 wird nach den Sommerferien zum Gewerbegebiet Girlitzweg verlängert. Dort entsteht eine neue Gesamtschule am Wasseramselweg. Eine neue Linie 124 soll als sogenannter Direktbus den Hauptbahnhof mit Ford und dem Gewerbegebiet Feldkassel verbinden. Das Neubaugebiet Sürther Feld wird mit der Linie 130 an das Busnetz angebunden.

Um die Zeit bis zum Bau neuer Stadtbahn-Trassen zu überbrücken, wird ebenfalls von Ende des Jahres an eine neue Buslinie 178 zwischen Hürth und der Universität eingerichtet. Derzeit gibt es lediglich morgens eine einzelne Fahrt der Buslinie 118 zur Entlastung der Stadtbahnlinie 18. Zudem wird die neue Linie 179 zur Verstärkung der Stadtbahnlinie 9 zwischen Neubrück und Bahnhof Deutz eingerichtet. Die Buslinie 155 wird zur Entlastung der Linie 4 von der Berliner Straße bis zur Haltestelle Wiener Platz verlängert. Die Angebote sollen nur vorübergehend bestehen, bis die KVB sie mit Stadtbahnen ersetzen kann.

Zum Fahrplanwechsel 2019 wird die Linie 139 zur Erschließung des Neubaugebiets Güterbahnhof Ehrenfeld dauerhaft verlängert. Der Streckenverlauf der Linie 150 ändert sich, um den Deutzer Hafen anzuschließen.

Hier der Überblick über die neu entstehenden Bus-Linien (auf der Karte grün eingefärbt):

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