Nach 16 Jahren endet das Mitspielkonzert der Höhner im Kölner Dom. Die Entscheidung des Domkapitels, die Reihe einzustellen, stößt auf Kritik.
Emotionaler AbschiedLetztes Mitspielkonzert der Höhner im Kölner Dom sorgt für Unverständnis

MITSPIELKONZERT DOM HÖHNER LETZTES FRÖHLICH
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Bei emotionaler Atmosphäre und bis auf den letzten Platz gefüllten Reihen hat am Sonntagnachmittag (7. Dezember 2025) das 16. und zugleich letzte Adventmitspielkonzert der Höhner im Kölner Dom stattgefunden. Neben der Freude am gemeinsamen Musizieren herrschte bei vielen Besucherinnen und Besuchern auch Trauer und Unverständnis über das Ende der Traditionsveranstaltung.
Die Höhner, unterstützt von den ehemaligen Bandmitgliedern Peter Werner und Hannes Schöner sowie der Sängerin Nicola, präsentierten ein adventliches Programm. Das Repertoire reichte von „Wir sagen Euch an den lieben Advent“ über kölsche Lieder wie „Hillich Ovend ben ich doheim“ und „Die schönste Stroß“ bis hin zu „Tochter Zion“. Auch Stephan Brings war für den Song „Halleluja“ anwesend.
Hunderte Musikerinnen und Musiker im voll besetzten Dom
Zum Abschied wurde ein beeindruckendes Orchester gebildet: 131 Blechblasinstrumente, 429 Holzblasinstrumente, 108 Streichinstrumente, 24 Keyboards, fünf Harfen, neun E-Gitarren sowie zahlreiche Gitarren, Mundharmonikas, Akkordeons und Ukulelen. Zusammen mit rund 1700 Sängerinnen und Sängern entstand ein gewaltiger Klangkörper. Das erste Mitspielkonzert fand 2003 in der Kirche Groß St. Martin statt, bevor es 2010 aufgrund des großen Andrangs in den Dom verlegt wurde.

Im Dom blieb am Sonntag (7. Dezember 2025) kein Platz mehr frei. Rund 700 Besucherinnen und Besucher hatten Instrumente mitgebracht, um beim Adventmitspielkonzert mitzumachen.
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Dass das Domkapitel die Veranstaltungsreihe nun beendet hat, sorgte bei vielen Beteiligten für Enttäuschung. „Das ist sehr, sehr schade“, sagte der ehemalige Höhner-Sänger Henning Krautmacher, der ebenfalls anwesend war. „Mir bleibt nur das Prinzip Hoffnung. Wenn eine Tür sich schließt, geht oft eine neue auf. Ich hoffe, dass es eine neue Initiative gibt – so herzergreifend, schön und kölsch“.
Dirigent Janus Fröhlich mit Galgenhumor
Auch Höhner-Sänger Patrick Lück zeigte sich irritiert: „Mit uns hat weiterhin niemand gesprochen, es gibt keine Begründung. Wir sind auch nur über das Ende dieser tollen Reihe informiert worden“. Berichten zufolge sollten sich die Beteiligten während der Veranstaltung nicht kritisch über das Aus äußern. Organisatorin Petra Dierkes verabschiedete sich mit den Worten: „Wir haben das mit viel Freude und ganz viel Herz gemacht. Jetzt übernehmen andere die Regie. Denen wünschen wir Gottes Segen, bei dem, was kommt.“
Dirigent Janus Fröhlich, der für seine 16-jährige musikalische Leitung mit stehenden Ovationen gefeiert wurde, kommentierte den Abschied mit Galgenhumor: „Nach 15 Jahren Üben war das heute das finale Konzert. Es war mir immer eine Freude und eine Ehre.“ Domprobst Guido Assmann verglich die Situation mit den Heiligen Drei Königen: „Die haben auf ihrem Weg zur Krippe auch mal Pause gemacht. So machen auch wir heute hier eine Pause.“

Organisatorin Petra Dierkes zusammen mit Henning Krautmacher im Dom.
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Chorleiter Michael Kokott, der mit 75 Kindern der Lucky Kids das Konzert unterstützte, umging ein Redeverbot, indem er eine Fürbitte über Facebook einreichte: „Ich bitte darum, dass das Kölner Domkapitel seine Entscheidung überdenkt und den Wunsch vieler tausend Menschen, das Mitspielkonzert der Höhner in der bisherigen Form weiterzuführen, erhört.“ Später äußerte er: „Mit diesem Konzert hat man so viele Menschen erreicht, die sonst nicht den Weg in die Kirche finden. (...) Es ist unfassbar, dass man so eine Chance nun einfach wegwirft.“
Die Reaktionen der Umstehenden nach dem Konzert zeigten, dass die Entscheidung des Domkapitels auf breites Unverständnis stieß, ungeachtet dessen, welches Format in Zukunft folgen mag. (red)
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