Lichtkunst-Projekt ColluminaZehn Installationen erleuchten die Kölner Innenstadt

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Eine Wolke schwebt vor der Kunst-Station St. Peter, die restaurierte Martin-Creed-Installation am Turm ist zurück.  

Köln – Die kleine Meerjungfrau aus Kopenhagen ist für einige Tage an der römischen Hafenstraße in Köln zu sehen. Die chinesische Künstlerin Sun Qimeng zeigt die weltberühmte Bronze in ihrer Video-Installation nicht als von hafenindustrieller Umgebung bereinigte Postkartenidylle, sondern vor der größten dänischen Müllverbrennungsanlage, die vor Ort den Hintergrund bildet.

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Da, wo zu Römerzeiten der Kölner Hafen war, thront jetzt die kleine Meerjungfrau aus Kopenhagen –  als Videoprojektion. 

Ein irritierendes Bild, wird es doch präsentiert im nach Urin stinkenden Durchgang vom Roncalli- zum Hackenberg-Platz, im heruntergekommenen Umfeld des ebenfalls weltberühmten Doms.

Agrippabad in Köln in blaues Licht getaucht

Die zweite Auflage des Internationalen Lichtkunst-Projektes Collumina, veranstaltet und kuratiert von Galerist und Kunsthistoriker Ralf-P. Seippel, zeigt bis kommenden Samstag an zehn Orten Objekte und Installationen, die Licht ins Dunkel der Stadt bringen. Spektakulär in blaues Licht getaucht ist die Ziegelfassade des Verwaltungsturms am Agrippabad.

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Schwimmende Himmelsstürmer auf der Fassade des Agrippabades

Während drinnen im Becken Schwimmer ihre gewohnten Bahnen ziehen, ist draußen die von oben gefilmte Bahn in die Vertikale gekippt: Himmelsstürmern gleich streben die Sportler nach oben, im Verlauf der Projektion von Martin Fell und Francois Schwamborn zunehmend verfremdet, wie Insekten, die die Sonne suchen.

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Leise rieselt das Licht an der Kunststation St. Peter. Im Vorhof der romanischen Kirche, zwischen riesigen Platanen und einer Stahlskulptur, schwebt strahlend eine Wolke, die im abendlichen Niesel vor sich hin regnet. Die Arbeit von Caitlind Brown und Wayne Garrett aus den USA ist gefällig und interaktiv: Wer an den Regenfäden zieht, kann die Lampen einzeln an- und ausschalten.

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Die Wolke nieselt vor sich hin

Im Schokoladenmuseum macht der Ton das Licht: Ali Chakav, Joel Jaffe und Navid Ravazi setzten Soundcollagen in geometrische und abstrakte Lichtformationen um, die die Architektur mal aufnehmen, mal dekonstruieren. Am Freitag ab 19.30 Uhr bespielen sie das Foyer mit einer anderthalbstündigen Live-Performance. 

Collumina, 11.-14. März, je 19–24 Uhr. Der Eintritt zu allen Standorten ist frei. Weitere Informationen gibt es unter collumina.org oder über die eigene Collumina-App.

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