Großkampftag im StadionbadRund 20.000 Besucher in Kölner Bädern erwartet

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Unter den Wasserkaskaden war es besonders erfrischend.

Köln – Eins, zwei, drei. Dreimal stößt sich Sascha Wyffels vom Sprungbrett ab, bevor er unter lautem Platschen und mit dem Hintern zuerst im Wasser aufkommt. Die Fontäne steigt weit über das Dreimeterbrett, Menschen am Beckenrand klatschen, die Mitglieder der Jury nicken anerkennend. Es ist Nachmittag, die heißeste Zeit des Mittwochs, als im Stadionbad gerade zum Arschbomben-Contest gerufen wird – einer der Höhepunkte der Veranstaltung „Jeck op Freibad“, die die Kölnbäder hier gestern gemeinsam mit einer Eventfirma ausrichteten.

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Viele kleine Besucher konnten nicht oft genug Abtauchen.

Ein Großkampftag für die Mitarbeiter des Freibades – die vor allem wegen der Hitze in diesen Tagen viel zu tun haben. Wyffels zieht sich aus dem Beckenrand, schüttelt sich das Wasser aus den dunklen Haaren. „Einfach nur reinspringen“, sagt er mit einem Augenzwinkern seine Erfolgsformel für die perfekte Arschbombe. „Bei dem heißen Wetter ist das ohnehin das einzige, was hilft.“

Gerade zeigt das Thermometer 39 Grad, als Lars Glörfeld, Schichtleiter des Freibades, aus seinem klimatisierten Büro heraus ins Freie tritt. Auf dem Wasser in den Becken treibt gerade ein aufblasbarer Kletterparcours in Grün-Gelb, Jugendliche sitzen auf neonpinken Schwimminseln, Elektromusik wummert aus eigens aufgestellten Boxen. Zweimal war die vierte Auflage des Events „Jeck op Freibad“ schon wegen schlechten Wetters verschoben worden.

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Freestyle

Nun hat es mit dem guten Wetter endlich geklappt – die Veranstaltung soll vor allem Jugendliche ins sonst eher von älteren Gästen genutzten Stadionbad treiben. Doch wahrscheinlich wäre es an diesem Tag auch ohne das Event brechend voll geworden. „An diesen heißen Tagen kommen alleine ins Stadionbad bis zu 7000 Menschen täglich“, erklärt Kölnbäder-Sprecherin Franziska Graalmann. „Rechnet man alle städtischen Bäder zusammen, sind es rund 20 000 pro Tag.“ Für eine Prognose, ob in diesem Sommer gar der Allzeitrekord der Kölnbäder aus dem Vorjahr eingestellt werden könne, sei es aber noch zu früh.

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Doch als Schichtleiter Glörfeld zum ersten Rundgang durch das 13.000 Quadratmeter große Bad aufbricht, sind die meisten Schattenplätze an diesem Tag noch unbesetzt. Lieber tummeln sich die Badegäste in der prallen Sonne – dort, wo selbst das Gras schon verbrannt ist. „Viele Leute haben einfach kein Empfinden, wie sich Sonne auswirkt, wie schnell man beispielsweise einen Hitzschlag bekommen kann“, sagt Glörfeld stirnrunzelnd.

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Er rät Badegästen in diesen Tagen dazu, so oft wie möglich Schattenplätze aufzusuchen – und sich regelmäßig im Wasser abzukühlen. „Aber auch hier sollte man vorsichtig sein, sich erst einmal ganz langsam unter der Dusche an das kalte Wasser gewöhnen“, sagt der Experte. „Der Temperaturunterschied zwischen dem Platz in der Sonne und dem Wasser beträgt oft bis zu 20 Grad.“

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Das ganze schwimmbad ist voll.

Gerade will er nach seiner Runde am Beckenrand in den Keller des Bades, die Wasserfilter überprüfen, da klingelt schon wieder sein Handy, zeitgleich meldet sich eine Stimme aus dem Funkgerät. „Das ist normal, wenn es so heiß ist“, sagt der Schichtleiter des Bades. „Sommer eben.“

Doch dass es in den nächsten Tagen noch heißer werden soll, bedeutet nicht automatisch, dass es in den Freibädern noch voller werden wird, erklärt er. „Bei Temperaturen um die 40 Grad kommen sogar eher wieder weniger Leute, denn die Menschen versuchen dann alle Aktivitäten zu reduzieren. Da ist selbst ein Gang ins Freibad schon eine Belastung.“

Wer sich abkühlen und gleichzeitig ein paar Runden auf dem Eis drehen will, der ist morgen in der Trainingshalle der Kölner Haie genau richtig. Von 11.30 Uhr bis 15 Uhr findet im Haie-Zentrum an der Gummersbacher Straße 4 in Deutz der große Ferientag statt. Gemeinsam mit Sharky können die kleinen Fans die Profis beim öffentlichen Training anfeuern, bevor sie selbst in die Schlittschuhe schlüpfen. Das Eislaufen ist kostenlos – wer keine eigenen Schlittschuhe hat, bekommt die vor Ort gegen eine Leihgebühr von 4 Euro. Im Foyer gibt es den ganzen Tag über frische Waffeln und Getränke. Trotz der heißen Außentemperaturen sind es in der Halle 11 Grad – eine Jacke sollte also unbedingt mitgebracht werden. Kinder unter 16 Jahren dürfen nur mit Helm (z.B. Fahrradhelm) und in Begleitung einer Aufsichtsperson am Ferientag teilnehmen.

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