Mit Vollgas überholt17-jährige Beifahrerin verunglückt tödlich auf Militärring

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Unfall Militärring Müngersdorf JASMIN

Der völlig zerstörte Unfallwagen auf dem Militärring

Müngersdorf – Der Kölner Militärring kurz vor der Abfahrt Widdersdorf/Lövenich am Mittwoch: Polizisten des Verkehrsunfallteams haben den Unfallort abgesperrt und begutachten bis spät in den Nachmittag hinein die Unglücksstelle noch einmal detailliert. Denn die Beamten wollen genau wissen, wie sich der Unfall zugetragen hat, der am Vorabend hier passiert ist. Dabei klettern sie über die Mittelleitplanke und suchen im Grünstreifen nach weiteren Spuren.

Überholvorgänge mit Vollgas

Was sie bisher wissen: In Richtung Aachener Straße ist am Vorabend ein 18-jähriger Cabrio-Fahrer in einem 22 Jahre alten, aber 200 PS starken Mercedes unterwegs. Neben ihm sitzt seine 17-jährige Freundin. Den Führerschein besitzt der Unglücksfahrer erst seit Februar diesen Jahres. Laut Polizei versucht er dann, am Gregor-Mendel-Ring mehrere Verkehrsteilnehmer mit Vollgas zu überholen. Mit rund 100 Kilometern pro Stunde rast er über den Militärring, berichtet der „Express“. Erlaubt ist dort nur Tempo 70. Als der 18-Jährige nach einem Überholvorgang wieder einscheren will, verliert er offenbar die Kontrolle über den Wagen, das Auto schleudert gegen die Mittelleitplanke und überschlägt sich. Seine 17-jährige Beifahrerin stirbt trotz Reanimationsversuchen noch am Unfallort. Der Unglücksfahrer selbst wird schwer verletzt in die Uniklinik gebracht, aber nach derzeitigem Stand überleben.

Die Militärringstraße bleibt bis in der Nacht zeitweise in beide Richtungen gesperrt. Am Tag nach dem furchtbaren Unglück fahren andere Verkehrsteilnehmer langsam an der Unfallstelle vorbei und wundern sich über die unzähligen neongelben Linien auf der Fahrbahn. Sie dokumentieren eindrucksvoll, mit welch halsbrecherischer Geschwindigkeit der junge Mann offensichtlich unterwegs gewesen sein muss. Von der Stelle, an der er die Kontrolle über den Mercedes verlor, bis zum Aufprall auf die Leitplanke und dem völligen Stillstand des Wagens beträgt der Abstand rund 90 Meter. Die Driftspuren der Reifen sind dabei wichtige Beweise, die helfen sollen, den Unfall zu rekonstruieren.

Am Nachmittag wird die Polizei im Grünstreifen fündig: Neben einem Gummihandschuh des Notarztes liegt auch eine Packung Zigaretten. Sie gehört dem Unfallfahrer und muss bei dem Unfall aus dem Wagen katapultiert worden sein. (red) 

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