Rehabilitation für KinderMit Galileo endlich auf die Beine

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Die Vibration im Therapiegerät Galileo tut dem kleinen Patienten gut. Maximilian und seine Eltern sind stolz auf jeden Schritt, den der Vierjährige mit Hilfe der Reha an der Uniklinik erlernt.

Die Vibration im Therapiegerät Galileo tut dem kleinen Patienten gut. Maximilian und seine Eltern sind stolz auf jeden Schritt, den der Vierjährige mit Hilfe der Reha an der Uniklinik erlernt.

„Die Polizei hat immer Vorfahrt!“, so das Motto des vierjährigen Maximilian, der mit breitem Grinsen in seinem grünen Polizei-Rollstuhl über die Flure des Rehazentrums flitzt. Maximilian leidet an Zerebralparese, einer Bewegungsstörung des Nerven- und Muskelsystems, zurückzuführen auf eine frühkindliche Hirnschädigung. Seit gut einer Woche ist er mit seinen Eltern Christina und Nicolai Wortmann im „Queen Rania Rehabilitations Center“. Der kleine Patient steckt voller Energie und ist trotz seiner Einschränkung ständig in Bewegung.

An die Grenzen gehen

Im Zentrum für Prävention und Rehabilitation der Uniklinik finden Patienten und Angehörige für die Zeit ihres Aufenthaltes ein Zuhause. Prof. Eckhard Schönau, Leiter der Uni Reha sagt: „Das ist bei uns eine motorische Schatzsuche. Wir haben die verschiedensten Therapiemöglichkeiten für die jungen Patienten und versuchen, die bestmögliche zu finden.“ Dazu gehört das Behandlungskonzept „Auf die Beine“. Es wurde in Köln von einem Team aus Ärzten, Physiotherapeuten und Ernährungsberatern entwickelt und ist in Deutschland einmalig.

Das Rehazentrum bietet stationär Platz für 20 Familien.Vor Therapiebeginn wird das Ziel definiert. Maximilians Ziel sieht so aus: Er möchte lernen, ohne Rollstuhl mit Gehilfe aufrecht zu laufen. Prof. Schönau und die Physiotherapeutin Karoline Spiess bieten Maximilian täglich vier bis sechs Trainingseinheiten. „Wir gehen das Training wie bei Sportlern an und gehen mit den Kindern an die Grenzen. Nur so können wir Fortschritte feststellen“, sagt Schönau.

Eine wichtige Rolle in Maximilians Therapie spielt der Geh- und Stehtrainer „Galileo“, eine aufstellbare Liege mit Vibrationsplatte, die das Zusammenspiel von Muskeln und Nerven anregt. Sobald das Gerät läuft, beginnt Maximilian zu strahlen. Die Vibration entspannt ihn. „Wenn man ihn fragt, was er am liebsten mag, spricht er nur von Galileo“, sagt seine Mutter. Am Ende der Woche werden die Eltern ein solches Gerät mit heimnehmen, um die Therapie dort fortzusetzen; ein halbes Jahr später werden die Fortschritte im Rehazentrum untersucht.

Maximilian hat in den vergangenen Tagen viele Fortschritte gemacht. „Durch das Training kann er sich schon viel besser aufsetzen, er ist am Boden beweglicher und vor allem hat sich sein Schluckmechanismus verbessert“, zählt die Mutter auf. Mit Physiotherapeutin Karoline Spiess übt der Junge, nur mit einer Gehhilfe zu laufen. 60 Meter schafft er schon. Am meisten freut sich Maximilian nun darauf, zuhause mit seinem Freund Adrian Lego Technik zu spielen.

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