Umfrage zu Kölner BezirkszentrenSo bewerten Sülzer das Einkaufsflair in ihrem Veedel

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Sülzburstraße

Die Sülzburstraße gehört zum Zentrum in Sülz.

Die Attraktivität des Sülzer Bezirkszentrums wurde trotz rückläufiger Einkaufsquote positiv bewertet. Die Ergebnisse der Veedels-Umfrage.

Die Sülzburg-, die Berrenrather-, die Zülpicher und die Luxemburger Straße sind feste Anlaufstellen von vielen Menschen aus Sülz und den Nachbarvierteln. Zahlreiche Geschäfte und Lokale säumen die Verkehrsachsen. Allerdings stehen auch immer wieder Ladenlokale leer.

Wie ist die Lage im Sülzer Viertelszentrum? Wie zufrieden sind die Besucher mit dem Angebot? Eine Antwort darauf hat jetzt die Agentur „Stadt + Handel“. Sie hat im Auftrag der „Köln-Business Wirtschaftsförderung“ genauer untersucht, wie attraktiv die „Bezirkszentren“ in Köln sind und dazu 2400 Passantinnen und Passanten in zwölf Vierteln befragt. Das Ergebnis macht Hoffnung:

Sülzer Einkaufsstraßen nach Corona-Pandemie wieder beliebter

Insgesamt sind die Einkaufsstraßen in den Vierteln seit 2021 wieder beliebter geworden: „Den Gewerbetreibenden in vielen Veedeln ist es gelungen, nach der Corona-Pandemie ihre Kundschaft zurückzuholen und enger an sich zu binden“, schildert Manfred Janssen, Geschäftsführer von Köln-Business.

Die Attraktivität des Sülzer Bezirkszentrums bewerteten die befragten Passantinnen und Passanten als „gut“, und zwar mit der Gesamtnote 2,2. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Bewertung aller Bezirkszentren lag bei 2,9. Das Nachbarstadtteil-Zentrum Lindenthal schnitt allerdings mit 2,0 leicht besser ab. 76 Prozent der Besucher würden die Sülzer Einkaufsstraßen weiterempfehlen. In Lindenthal waren es 96 Prozent.

Einkaufen in Sülz: Mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß

Allerdings gab nur ein Drittel der Besucher an, dass sie das Bezirkszentrum zum Einkaufen besuchen würden, während es im Gesamtdurchschnitt aller Zentren über 60 Prozent waren. Im Sülzer Zentrum sind dafür mehr Menschen unterwegs, um Freizeit- und Kulturangebote zu nutzen, nämlich 23 Prozent. Im Durchschnitt der Befragten zu allen Bezirkszentren waren es nur 14 Prozent.

Die Hälfte der Viertelsbewohner die in Sülz einkaufen, besuchen dabei zwei Geschäfte, 10 bis 20 Prozent nur eines oder drei und mehr. Dabei halten sich die meisten Besucher ein bis zwei Stunden auf. Jeweils rund 40 Prozent besuchen das Bezirkszentrum täglich oder mehrmals pro Woche.

Was auffällt: Sehr wenige Besucherinnen und Besucher des Sülzer Zentrums reisen mit dem Auto an, nämlich nur sechs Prozent. Ebenso wenige kommen mit dem Fahrrad. Über die Hälfte von Ihnen kommt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, 34 Prozent zu Fuß.

Online-Shopping beeinflusst Sülzer Einkaufsgewohnheiten weniger stark

Dem Einkaufsverhalten der Sülzer Kundinnen und Kunden hat der Onlinehandel vergleichsweise weniger geschadet als anderen Stadtteil-Zentren. Nur 17 Prozent gaben an, in den vergangenen zwei bis drei Jahren verstärkt online, statt vor Ort eingekauft zu haben. Im Durchschnitt aller Bezirkszentren waren es 20, in Lindenthal sogar 22 Prozent.

Als sehr gut bewerteten die Besucherinnen und Besucher die Anbindung des Stadtteil-Zentrums an den öffentlichen Nahverkehr, als durchschnittlich die Anreisemöglichkeiten mit dem Fahrrad und dem Auto. Schlecht schnitten die Parkmöglichkeiten ab. Die Befragten lobten das Flair des Zentrums, ebenso seine Gastronomie, die Sicherheit, die Lebendigkeit, das Angebot an Dienstleistungen und das Einzelhandelsangebot insgesamt.

In fast allen genannten Bereichen schnitt Sülz damit besser ab, als der Durchschnitt der Stadtteile. Als eher durchschnittlich bewerteten sie aber die Fassaden, Plätze, Wege, Grünflächen, Sitz- sowie Verweilmöglichkeiten, die Freizeit, die Kultur und die Veranstaltungen in ihrem Veedelszentrum. Als durchschnittlich empfinden sie auch das Angebot an Geschäften, die Kleidung, Schuhe, sowie Lederwaren, Möbel und Einrichtungsgegenstände, Elektronik- und Telekommunikationsartikel verkaufen.

Die allermeisten Befragten, nämlich 94 Prozent, lobten das Sülzer Stadtteil-Zentrum für seine kurzen Wege. Fast ebenso viele, nämlich rund 90 Prozent, bewerteten es als Ort zum Ausgehen, Bummeln, Shoppen und zum Leute treffen. Insgesamt erachteten die meisten das Angebot als ausreichend. Einige wünschten sich noch mehr Lokale, Haushaltswaren-, Schuh- und kleine individuelle inhabergeführte Geschäfte.

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