Mehrere Vorschläge für den Standort eines neuen Bouleplatzes im Viertel hatte ein engagierter Bürger eingereicht. Am gewählten Standort regt sich auch Kritik.
„Idealer Treffpunkt für Jung und Alt“In Köln-Sülz entsteht ein Bouleplatz – Kritik am Standort
Von Susanne Esch
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Die Arbeiten für den Bouleplatz haben angefangen.
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Die Wippe steht still. Das Klettergerüst ist verwaist. Die Kinder auf dem Spielplatz an der Mommsenstraße/ Ecke Euskirchener Straße haben etwas Interessanteres entdeckt: Ein großer gelber Bagger steht am Rand des Areals. Die Kleinen stehen staunend am hohen Gitterzaun. Erwachsene fragen sich, was am Spielplatzrand gebaut wird. Die Antwort: Ein Bouleplatz.
Die Anlage wird etwa neun mal zwölf Meter groß. Zwei Sitzbänke werden dort zudem aufgestellt. „Je nach Anzahl der Spieler und Spielerinnen können sie auf zwei oder drei Bahnen spielen“, schreibt Katja Reuter, Sprecherin der Stadt. Es gäbe dort eine engagierte Gemeinschaft von Boulespielern.
Tatsächlich hat sich im Viertel vor einiger Zeit eine Initiative gebildet, die sich dafür eingesetzt hat, dass in Sülz ein Bouleplatz gebaut wird. Ein Mitglied hat sich mit seinem Anliegen vor zwei Jahren an die Bezirksvertretung Lindenthal gewandt. Die Bezirkspolitik hat auf Vorschlag der Stadtverwaltung im vergangenen Jahr beschlossen, dass im Rahmen des Stadtverschönerungsprogramms an der Mommsenstraße, Ecke Euskirchener Straße eine Bouleanlage entstehen soll und dafür 28. 000 Euro zur Verfügung gestellt.
Freizeitangebote für ältere Menschen fehlten in Köln-Sülz
Der Bürger hatte sein Anliegen bei der Bezirkspolitik ausführlich begründet: „Ich arbeite als Sprachtherapeut in Köln-Sülz, vorrangig mit Senioren und Seniorinnen“, hatte er geschrieben. Ein wichtiger Baustein seiner Arbeit sei die Mobilisierung und Integration älterer Menschen in ihre soziale Umgebung. Ihm sei aufgefallen, dass es für Kinder und Jugendliche Freizeitangebote gäbe, aber es würden attraktive Aufenthaltsräume und Betätigungsfelder für junggebliebene ältere Menschen fehlen. Boule würde immer beliebter. Ein Bouleplatz sei ein idealer Treffpunkt für Jung und Alt.
Der Sport sei schnell zu lernen, sorge für Bewegung und soziale Interaktion. Er hatte allerdings mehrere Standorte für den Platz vorgeschlagen und dabei den Auerbachplatz favorisiert, weil er direkt in der Nähe des Seniorenheims Dr. Ernst Schwering sowie mehreren Senioren-Wohngemeinschaften liegt. Der asphaltierte Platz würde von der Entsiegelung für den Bouleplatz profitieren, weil der Platzboden das Wasser besser aufnehmen könne, argumentierte der Bürger. Er könne gleichzeitig begrünt werden und Bänke erhalten, was die Aufenthaltsqualität verbessern würden.
Sülzer Bouleplatz sorgt bei Facebook für Kritik
Alternativ hatte der Bürger die Panorama-Fläche hinter dem Kinderspielplatz im Beethovenpark vorgeschlagen, wo bereits Boule gespielt wird. „Der Platz ist zurzeit allerdings nur bedingt zum Boule spielen geeignet, da der Boden stark verdichtet ist“, so der Bürger. Der Standort hätte den Vorteil, dass der Aufwand, diesen Boden für das Spiel mit den Kugeln herzurichten, gering wäre, aber den Nachteil, dass er weiter von den bewohnten Gebieten entfernt und für ältere Menschen etwas schwieriger zu erreichen sei. Den Spielplatz an der Mommsenstraße/ Ecke Euskirchener Straße hatte der Bürger als weiteren gut erreichbaren Standort vorgeschlagen. Die Stadtverwaltung und Politik haben sich dann für letzteren entschieden.
Einige Bürger sind darüber allerdings enttäuscht, wie zahlreiche Kommentare bei Facebook zeigen. Sie beklagen die verpasste Chance, mit der Anlage des Bouleplatzes einen der asphaltierten Plätze im Viertel zu entsiegeln. Die Stadtverwaltung betont, dass durch den Bouleplatz zumindest auch keine Fläche versiegelt wird. „Durch eine möglichst dezente Bauweise und durch den Einbau einer wassergebundenen Wegdecke findet eine Versiegelung praktisch nicht statt“, schreibt Katja Reuter. Warum die anderen Standorte nicht in Betracht kamen, begründet die Stadtverwaltung hingegen nicht.