Das für neugierige Blicke gut verborgene Wasserschloss befindet sich im Stadtteil Sülz. Nun gibt es dort Kunst zu sehen, allerdings nur kurz.
Samstag und SonntagKölner Weißhaus öffnet seine Pforten – erstmals seit 400 Jahren

Das Kölner Wasserschloss Weißhaus vom Hildegard von Binnen Gymnasium aus aufgenommen. (Archivbild)
Copyright: Peter Rakoczy
Das Kölner Wasserschloss Weißhaus öffnet selten seine Pforten – an diesem Wochenende ist es jedoch so weit. Seit Freitag (5. September) bis Sonntagabend haben Besucherinnen und Besucher die Chance nicht nur das Weißhaus zu besichtigen, sondern auch Kunst darin. Der Eintritt ist frei.
Vor 400 Jahren sei das Schloss zuletzt für die Öffentlichkeit zugänglich gewesen, teilte David Roth mit, der die Veranstaltung gemeinsam mit Pia Fatha eigens für das Schlösschen kuratiert hat. „Mit Vergnügen Köln“ und die „Kölnische Rundschau“ hatten zuerst über die Ausstellung berichtet.
Das für neugierige Blicke gut verborgene Wasserschloss befindet sich im Kölner Stadtteil Sülz (Luxemburger Straße 201). Am Samstag und Sonntag ist das sehenswerte Weißhaus nun zwischen 11 und 18 Uhr geöffnet. Ausgestellt werden Kunstwerke verschiedener Künstler.
Unternehmer kaufte Kölner Wasserschloss Weißhaus
Schlossherr des Weißhauses ist seit 2020 der Unternehmer Adam Szpyt, der mit Matratzen Millionen verdient hat. Das Weißhaus sei „ein wunderschönes Gebäude“, erklärte Szpyt seinen Kauf damals. „Wir haben etwas vor damit, die Stadt kann gespannt sein. Vielleicht werden wir dort etwas für Künstler machen“, kündigte der Unternehmer vor fünf Jahren an. Jetzt ist es so weit.
Sowohl die Makler als auch die Vorbesitzer des Sülzer Schlosses hatten zuvor lang ein Geheimnis um den neuen Eigentümer gemacht. Der Verkauf des Anwesens war kompliziert, die Vorbesitzer wollten über acht Millionen Euro für das Wasserschloss mit neugotischer Kapelle, einen daneben gebauten Bungalow und das 20.000 Quadratmeter große Grundstück haben.
Wasserschloss Weißhaus: Stadt Köln bemühte sich um Einfluss
Als sich zunächst kein Interessent fand, brachten sich Stadt und Universität als mögliche Käufer ins Spiel, doch es kam zu keiner Einigung. Dann schlug der Unternehmer schließlich zu. Seitdem war nur noch wenig zu hören rund um das Wasserschloss mitten in Köln.
Die Stadt bemühte sich nach eigenen Angaben weiterhin um Einfluss, um den politischen Auftrag umzusetzen, den Park für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der Stadtrat hatte bereits 2015 einstimmig beschlossen, dass mit dem Eigentümer eine Vereinbarung getroffen werden soll, „die unter strikter Beachtung des Denkmalschutzes eine Öffnung der Parkanlage ermöglicht“.
Die Geschichte des Schlosses geht zurück bis ins 14. Jahrhundert, als Erbpächter Land von der Benediktinerabtei St. Pantaleon übernahmen. Nach dem Einmarsch Napoleons in Köln ging es in staatlichen Besitz über, bevor es 1849 wieder ein Privatmann erwarb. (das)