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Neues CaféIm „Goldzeit“ in Sülz gibt es Kuchen und Torten aus eigener Fertigung

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Eine Frau steht in einer Backstube. Auf einem Arbeitstisch stehen verschiedene gefüllte Teigformen.

Selen Lara Isiksoy steht in der Backstube des neuen Café Goldzeit, das ihr Mann führt. 

Ein weiteres Café in Sülz? Inhaber Ibrahim Isiksoy will dem Mix in seinem Veedel noch eine besondere Note zufügen. Bei ihm wird alles selbst hergestellt. 

Ob es nicht purer Wahnsinn sei, an dieser Stelle Kölns ein Café zu eröffnen, haben ihn in der Vergangenheit wie viele Menschen gefragt? – „Alle!“, erwidert Ibrahim Isiksoy und lacht. Allerdings wollte der 28-Jährige sich weder von den Pessimisten aus der Nachbarschaft abschrecken lassen, noch davon, dass es auf dem nur knapp 300 Meter langen Straßenabschnitt der Sülzburgstraße – zwischen Berrenrather- und Luxemburger Straße – bereits an zwölf Stellen Kaffee oder Cafés gibt. Er gehe immer nach dem Motto: „Ich erfinde das Rad nicht neu, sondern versuche, es zu verbessern“, erklärt der Inhaber, der zwei Jahre nach seinem ersten Café Goldzeit im Agnesviertel ein zweites in den Räumlichkeiten des ehemaligen Fotogeschäfts von Gustav Kuhweide eröffnet hat.

Er habe die Szene im Vorfeld analysiert und wolle versuchen, „das, was mich anderswo gestört hat zu verbessern“. In erster Linie geht es Isiksoy und seiner Frau Selen Lara darum, „das Handwerk wiederzubeleben“. Das Paar stört sich schon lange daran, dass oft dort, wo Handwerk drauf steht, „nichts als Marketing“ drinsteckt. Im Café Goldzeit werden indes noch Kuchen und Torten per Hand hergestellt.

Ein Mann mit dunklem Haar und Brille steht hinter dem Verkaufstresen eines Cafés.

Ibrahim Isiksoy hat auf der Sülzburgstraße mit seiner Frau Selen Lara das Café Goldzeit eröffnet.

Er selber sei zwar nicht vom Fach, sondern Kaufmann, aber Brüder und Cousins seien Bäcker und arbeiteten ihm zu. Ihm persönlich, sagt der gebürtige Kölner, sei es auch wichtig, auf die Bedürfnisse der Menschen im Veedel einzugehen; sprich: auch eine Auswahl veganer und glutenfreier Produkte anzubieten – und dies in so guter Qualität, dass auch Nicht-Veganer damit glücklich würden.

Porridge, Bagels und Cubecroissants gibt es ab 8 Uhr im Goldzeit

Momentan ist Isiksoy immer schon gegen sechs Uhr früh im Laden, um alles vorzubereiten, bevor das Café wochentags um acht Uhr öffnet. Für frühe Gäste biete er mehrere Frühstücksarten an, außerdem Bowls – unter anderem mit Porridge. Natürlich seien auch die fünf verschiedenen Sorten von Bagels selbst gemacht – ebenso wie die sogenannten Cubecroissants, die mit verschiedenen Cremes gefüllt werden (3,90 Euro) und zu dreißig Prozent aus Butter bestehen. 

Neben verschiedenen Kuchen aus Rührteig, darunter dem veganen Karottenkuchen aus Buchweizenmehl, gibt es Torten wie die schwedische Mandeltorte oder Cheesecake, der nicht nur in der klassischen New Yorker Art angeboten wird, sondern auch im baskischen Stil oder in der Matcha-Version. Je nach Aufwand und Zutaten wie Pistazien kosten die Torten zwischen 4,90 und 6,50 Euro, die Tasse Cappuccino gibt es für 3,60 Euro. Die Bohnen dafür kommen übrigens vom zweifachen Röstweltmeister Benjamin Pozsgai und dessen Label „Mehrwert Kaffee“ bei Wuppertal.

Ibrahim Isiksoy hat den eigenen Worten nach schon seit etwa neun Jahren den Traum von einem eigenen Café. Inzwischen habe sich der Traum in „sehr, sehr viel Arbeit verwandelt, was man fatal unterschätzt. Gleichwohl will der zweifache Familienvater täglich vor Ort sein und versuchen, sogar sieben Tage in der Woche zu öffnen. In dem Café haben etwa 30 Menschen drinnen Platz und zehn draußen.


Café Goldzeit, Sülzburgstraße 78, 50937 Köln-Sülz. Öffnungszeiten: wochentags täglich außer Dienstag von 18-18 Uhr, samstags und sonntags von 10-18 Uhr.